(25.06.2021) Vier Jahre und drei Monate - statt ursprünglich acht Jahre. So lautete in dieser Woche das Urteil des Sportgerichtshof CAS im Dopingfall des Chinesen Sun Yang. Damit wird er zwar nicht an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen können, doch dank der deutliche Reduzierung der Strafe will Sun Yang seine Karriere weiter fortsetzen. Und nimmt damit die Olympischen Spiele 2024 in Paris ins Visier.

Die Sperre des Freistilspezialisten läuft Ende Mai 2024 ab. Das könnte geradeso reichen, um noch die Qualifikation für Paris in Angriff zu nehmen. "Ich werde definitiv weitermachen", erklärte Sun Yang nach dem CAS-Urteil mit Blick auf seine Karriere gegenüber dem staatlichen chinesischen Nachrichtenportal The Paper. 2024 wäre er 32-Jahre alt. Kein Problem aus seiner Sicht. "Mein Körper ist in hervorragender Form", meinte er und erzählte zudem, dass er in den zurückliegenden Monaten voll trainiert habe.

Der Dopingfall des Olympiasiegers sorgte weltweit für Schlagzeilen. Der Freistilspezialist hatte im September 2018 verhindert, dass Dopingfahnder bei ihm genommene Blutproben zur Analyse mitnehmen konnten, da er die Akkreditierungen des Testpersonals anzweifelte. Der Fall erhielt vor allem dadurch Aufmerksamkeit, dass die Proben mit einem Hammer unbrauchbar gemacht wurden.

Der CAS verurteilte ihn daraufhin zu einer Sperre von acht Jahren, die wohl gleichbedeutend mit dem Karriereende gewesen wäre. Da ein übergeordnetes Bundesgericht in der Schweiz aber entschied, dass der damalige Vorsitzende der Verhandlung, Franco Frattini, befangen gewesen sein soll, wurde das Urteil aufgehoben und der Fall zur erneuten Verhandlung zurück an den CAS verwiesen. Glück für Sun Yang. Denn die neue Verhandlung brachte zwar keine neuen Erkenntnisse bezüglich der ominösen Nacht im Herbst 2018, doch die Anti-Doping-Regularien hatten sich seit dem ursprünglichen Urteilsspruch geändert.

Statt der vorgeschriebenen acht Jahre Sperre hatte der CAS nun die Möglichkeit eine geringere Strafe auszusprechen und nutzte dies. Das neue Urteil von vier Jahren und drei Monaten bewegt sich an der unteren Grenze dessen, was es für den Wiederholungstäter Sun Yang an Sperre geben musste. Da die Strafe rückwirkend zum Februar 2020 beginnt, kann er somit vielleicht gerade so rechtzeitig zu den Olympischen Spielen 2024 wieder ins Wettkampfbecken zurückkehren.

Weitere Hintergründe zum Fall Sun Yang gibt es hier:

News über euren Lieblingssport - Unabhängig, schnell und objektiv! Unterstützt unsere Arbeit auf www.swimsportnews.de jetzt ganz unkompliziert und anonym via PayPal:

.