(04.08.2018) Der Magdeburger Florian Wellbrock hat sich bei den Schwimm-Europameisterschaften in Glasgow ohne große Mühen für das Finale über die 1500m Freistil qualifiziert. In 14:54,55 Minuten schlug er als Gesamtdritter drei Zehntel vor dem direkt neben ihm schwimmenden Weltmeister Gregorio Paltrinieri an, der morgen als Favorit ins Finale gehen dürfte. 

"Beim Einschwimmen hat sich schon alles sehr gut angefühlt, deswegen konnte ich auch selbstbewusst ins Rennen gehen und wusste, dass es mit dem Finale klappen sollte", meinte er nach dem Rennen, indem es nur um den Einzug in den morgigen Endlauf ging und Wellbrock daher Körner sparen konnte. 

Dass der 20-Jährige trotz der durchaus guten Zeit noch lange nicht an seine Leistungsgrenze gegangen ist, wird mit Blick auf seine Bestleistung deutlich. Mit seinem Deutschen Rekord von 14:40,69 Minuten hatte Wellbrock im April auch international für ein echtes Achtungszeichen gesorgt. Er führt mit dieser Zeit aktuell die Weltrangliste an.

Die schnellsten Zeiten der Vorläufe kamen vom Franzosen Damien Joly (14:53,52) und dem in Glasgow bereits über die 400m Freistil siegreichen Ukrainer Mykhaylo Romanchuk (14:53,79). Die meisten Blicke dürften sich im Finale aber auf Gregorio Paltrinieri richten, der seit 2014 im olympischen Becken auf dieser Strecke ungeschlagen ist. 

"Ich weiß, was er kann und habe einen riesigen Respekt vor ihm", meint Wellbrock anerkennend. Einschüchtern dürfte ihn der große Name jedoch nicht. Früher habe Wellbrock noch versucht, sich das eine oder andere von dem erfolgreichen Italiener abzuschauen. "Mittlerweile bin ich da aber selbst ein ganzes Stückchen routinierter und mache mein eigenes Ding."

Es wird spannend, ob Wellbrock auch im morgigen Finale seine eigene Linie fahren wird. Während Paltrinieri das Rennen eher von vorn schwimmt, hat Wellbrock seine Stärken hinten raus. Heute ließ sich der DSV-Youngster noch nicht in die Karten schauen, ob er im Finale versuchen wird trotzdem von Beginn an bei Paltrinieri - oder wer auch immer das Rennen von vorn macht - dranzubleiben: "Da muss man dann schauen, was morgen passiert." Die Vorzeichen für Wellbrock sehen in jedem Fall recht vielversprechend aus.

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