(14.06.2023) Es war einer der großen Momente sowohl in der Karriere von Sarah Wellbrock, als auch für den deutschen Schwimmsport insgesamt: Mit Bronze in Tokio über die 1500m Freistil beendete die Kraulspezialistin 2021 eine 13-jährige Durststrecke des deutschen Teams auf der olympischen Bühne. Unvergessen bleiben die Bilder des Jubels nach dem Anschlag. Doch seit Mittwoch steht fest: Weitere dieser großen Augenblicke des Schwimmsports wird es von Wellbrock nicht mehr geben.

"Es ist an der Zeit 'Leb wohl' zu sagen", schreibt die 28-Jährige auf ihrem Instagram-Kanal in einem emotionalen Post, mit dem sie das Ende ihrer Karriere bekannt gibt. Unfassbar hart sei die Entscheidung gewesen und leider auch gesundheitlich bedingt. "Seit über 2 Jahren kann mein Körper der Belastung nicht mehr standhalten", so Wellbrock, die lange gehofft hatte, ihre hartnäckigen Schulterprobleme noch einmal in den Griff bekommen zu können. "Es war eine unfassbar harte Entscheidung. Ich habe immer gedacht es würde leichter sein. Aber ich weiß (wenn ich rational bin), dass es die beste Entscheidung ist."

Zuletzt nahm sie es im Herbst des vergangenen Jahres beim Weltcup in Berlin noch einmal mit der internationalen Konkurrenz auf und feierte gemeinsam mit ihrer Trainingskollegin Isabel Gose einen Doppelsieg über die 800m Freistil. Diese Silbermedaille wird nun wohl die letzte Plakette in der reichen Trophäensammlung Wellbrocks werden, in der sich unter anderem der Weltmeistertitel mit der Freiwasserstaffel 2019 findet und auch die Urkunde für den Kurzbahn-Weltrekord über die 1500m Freistil, den ihr erst im Oktober 2022 die US-Starschwimmerin Katie Ledecky abnehmen konnte. 

„Sarah Wellbrock kann sehr stolz auf ihre Karriere sein, und wir möchten ihr ein großes Dankeschön sagen für alles, was sie für den Deutschen Schwimm-Verband geleistet hat“, sagte DSV-Leistungsportdirektor Christian Hansmann. „Mit enormem Fleiß und großer Einsatzbereitschaft hat sie beeindruckende Erfolge errungen, damit ist und bleibt Sarah Wellbrock ein leuchtendes Vorbild für den deutschen Schwimmsport.“ 

Mit emotionalen Worten dankt die scheidende Spitzenschwimmerin Wegbegleitern wie ihrem Coach Bernd Berkhahn und auch die Unterstützung ihres Vaters würdigt sie. Am Beckenrand werden wir sie wahrscheinlich ab und an noch sehen, schließlich hat ihr Ehemann Florian Wellbrock noch einige große Ziele auf der internationalen Bühne im Blick. Nur selbst wird sie wohl nicht mehr auf den Block steigen. Verständlich also, dass sie sagt: "Ich werde das alles so sehr vermissen!"

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