(01.11.2020) Nach der Niederlage im Auftaktmatch wollen die Titelverteidiger vom Team Energy Standard das Bild in der International Swimming League wieder gerade rücken. Zur Halbzeit ihres zweiten Saisonmetings liegt die Mannschaft in Führung, doch die Konkurrenten von den Toronto Titans sind in Schlagdistanz.

Den ersten Rückschlag musste Energy Standard schon vor Wettkampfbeginn hinnehmen. Bei den Vorjahressiegern fehlt Top-Star Sarah Sjöström. Die Olympiasiegerin hat mit Rückenproblemen zu kämpfen und hofft, später noch ins ISL-Geschehen eingreifen zu können. Die Abwesenheit der erfahrenen Schwedin konnte zum Teil von Energys erfahrenen Kräften wie Florent Manaudou und Chad le Clos, aber auch den Youngsters im Team wett gemacht werden.

So sicherte die 17-jährige Anastasiya Shkurdai der Mannschaft von Sjöström einen starken Sieg über die 100m Schmetterling. Zudem feierte die erst 15-jährige Benedetta Pilato über die 50m Brust ihren ersten Sieg in der Profiliga und punktete damit kräftig für Energy Standard. Gemeinsam waren beide später auch in der Lagenstaffel im Einsatz, mussten hier aber eine schmerzhafte Niederlage einstecken. Dank einer starken Teamleistung sicherte sich das 4x100m-Lagen-Quartett der Totonto Titans den Sieg. Damit haben die Verfolger morgen den Vorteil, dass sie entscheiden dürfen, welche Lage im KO-Wettbewerb der Damen geschwommen wird. 

Dieser Erfolg könnte Gold wert sein, denn bei den Herren hat sich Energy Standard das Wahlrecht gesichert. Wäre das den Titelverteidigern auch bei den Frauen gelungen, hätten die Chancen für Toronto wohl etwas düsterer ausgesehen. So hat nun keines der beiden Teams einen "Heimvorteil" in den Skins. Dass der aktuell 38 Punkte betragende Vorsprung von Energy Standard schnell geschmolzen sein kann, bewies Toronto am Sonntag bereits im Rennen über die 200m Rücken der Damen. In nur einem Event sackten Lisa Bratton und Kylie Masse satte 31 Punkte ein und sorgten damit dafür, dass Toronto zwischenzeitlich sogar in Führung lag.

Doch die Kanadier müssen auch nach hinten schauen. Auf dem dritten Platz lauert mit 39 Zählern Abstand das Team New York Breakers, das wie schon in den zurückliegenden Wettkämpfen erneut eine aufsteigende Form bewies. Auch die deutschen Schwimmer haben dabei am Sonntag im Kampf um die Punkte mitgemischt. Marco Koch packte bei seinem starken Sieg über die 200m Brust satte 19 Zähler auf das Konto der Breakers und kämpfte sich dabei in 2:00,58 Minuten näher an den Weltrekord heran (mehr dazu: Nächste Steigerung: Marco Koch kämpft sich an die Rekorde ran). Später kam Koch mit der Lagenstaffel (Split 100m Brust: 56,91) auf Platz vier und war auch über die 50m Brust (7. - 26,64) zu sehen. Zudem punktete Damian Wierling mit der 4x100m Freistilstaffel (5. - 47,13) für New York.

Und auch Philip Heintz triumphierte erneut in der ISL. Über die 200m Lagen war er heute in 1:52,83 Minuten nicht zu schlagen und lag dabei weniger als eine Sekunden über seinem Deutschen Rekord. Damit feierte er seinen zweiten Saisonsieg und steuerte 15 Punkte zum Ergebnis seiner Aqua Centurions bei. Auch mit der Lagenstaffel (Schmett-Split: 51,07) holte Heintz Punkte. Trotzdem wird die Luft dünn für die Mannschaft aus Italien, die nach wie vor auf ihre Kapitänin Federica Pellegrini verzichten muss. Mit 150 Punkten auf dem Konto beträgt der Rückstand auf New York bereits 52 Zähler. 

Morgen entscheidet sich, ob Energy Standard den ersten Saisonsieg einfahren kann oder die Toronto Titans für eine Überraschung sorgen können. Um 16 Uhr beginnt am Montag die Action in der ISL.

Der Zwischenstand nach dem ersten Tag von Match 6 der ISL 2020:

  1. Energy Standard - 279
  2. Toronto Titans - 241
  3. New York Breakers - 202,0 
  4. Aqua Centurions - 150,0

Die Sieger am Tag 1 des Match 6 in der ISL 2020:

  • 100m Schmetterling (w): Anastasiya Shkurdai (Energy Standard) - 55,64
  • 100m Schmetterling (m): Chad le Clos (Energy Standard) - 49,39
  • 200m Rücken (w): Lisa Bratton (Toronto Titans) - 2:00,99
  • 200m Rücken (m): Evgeny Rylov (Energy Standard) - 1:48,31
  • 200m Brust (w): Kelsey Wog (Toronto Titans) - 2:17,13
  • 200m Brust (m): Marco Koch (New York Breakers) - 2:00,58
  • 4x100m Freistil (w): Energy Standard - 3:29,08
  • 50m Freistil (m): Florent Manaudou (Energy Standard) - 20,55
  • 50m Freistil (w): Kasia Wasick (New York Breakers) - 23,30
  • 200m Lagen (m): Philip Heintz (Aqua Centurions) - 1:52,83
  • 200m Lagen (w): Abbie Wood (New York Breakers) - 2:04,77
  • 50m Brust (m): Ilya Shymanovich (Energy Standard) - 25,75
  • 50m Brust (w): Benedetta Pilato (Energy Standard) - 29,45
  • 4x100m Freistil (m): Aqua Centurions - 3:04,94
  • 50m Rücken (w): Kylie Masse (Totonto Titans) - 26,44
  • 50m Rücken (m): Shane Ryan (Toronto Titans) - 22,98
  • 400m Freistil (w): Siobhan Haughey (Energy Standard) - 3:58,75
  • 400m Freistil (m): Danas Rapsys (Energy Standard) - 3:35,49
  • 4x100m Lagen (w): Toronto Titans - 3:48,50
  • 4x100m Lagen (m): Energy Standard - 3:20,68

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Bild: ISL 

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