(01.08.2013) DSV-Schwimmer Marco Koch lässt die Hoffnungen auf eine deutsche Medaille bei der Schwimm-WM in Barcelona aufleben. Über die 200m Brust qualifizierte er sich heute mit der zweitschnellsten Zeit des Feldes für den Endlauf. Problemlos qualifizierte sich auch Britta Steffen für das Finale über die 100m Freistil. Für das Highlight des Tages sorgte die Dänin Rikke Möller Pedersen, die über die 200m Brust einen neuen Weltrekord aufstellen konnte.
Marco Koch präsentiert sich derzeit bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Barcelona so stark wie selten zuvor. Im Halbfinale über die 200m Brust konnte er seine überzeugende Leistung aus dem Vorlauf noch einmal deutlich verbessern und in 2:08,61 Minuten mit der zweitschnellsten Zeit des Feldes ins Finale schwimmen.
Der Darmstädter kam dabei bis auf 2,8 Zehntel an seinen Deutschen Rekord heran. Diesen hatte er bei den Deutschen Meisterschaften 2009 noch im mittlerweile nicht mehr zugelassenen Anzug schwimmend aufgestellt. Weniger Glück hatte Christian vom Lehn. Der WM-Dritte von 2011 schied in 2:10,12 Minuten als Zehnter aus und verfehlte dabei seine Saisonbestleistung von 2:08,81 Minuten deutlich. Schneller als Marco Koch war in den Halbfinals nur der ungarische Olympiasieger Daniel Gyurta in 2:08,50 Minuten. Koch könnte damit morgen um die Medaillen mitschwimmen. Dabei wartet ein hochkarätiges Feld auf ihn: Jeder Athlet im Finale ist in der Lage, einen der Podestplätze zu erklimmen.
Britta Steffen qualifiziert sich souverän für 100m-Freistil-Finale
Über die 100m Freistil der Damen hatte Britta Steffen keine Probleme damit, sich einen Platz im Endlauf zu sichern. In 53,85 Sekunden kam die Hallenserin im Halbfinale auf Platz sechs und verbesserte dabei ihre im Vorlauf aufgestellte Saisonbestleistung um weitere acht Hundertstelsekunden. Die schnellste Zeit der Vorläufe brachte die Schwedin Sarah Sjöström ins Wasser. Sie schwamm mit ihrer Zeit von 52,87 Sekunden auf Platz zwei der Weltrangliste.
Im Kampf um die Medaillen wird sich Sjöström morgen gegen die Weltjahresbeste Cate Campbell und Olympiasiegerin Ranomi Kromowidjojo zur Wehr setzen müssen. Auch Missy Franklin wird vorn ein Wörtchen mitreden wollen. Dass Britta Steffen in den Kampf um die Medaillen eingreifen kann, scheint angesichts der starken Form der Konkurrentinnen unwahrscheinlich.
Möller Pedersen schwimmt Weltrekord über 200m Brust
Für die stärkste Leistung am heutigen Finaltag sorgte die Dänin Rikke Möller Pedersen. Sie schwamm im Halbfinale über die 200m Brust einen neuen Weltrekord. In 2:19,11 Minuten unterbot sie die alte Bestmarke um deutliche 4,8 Zehntelsekunden. Diese hatte US-Star Rebecca Soni erst im vergangenen Jahr bei ihrem Olympiasieg in London aufgestellt. Den WM-Titel hat Pedersen jedoch noch lange nicht sicher. Die Russin Yuliya Yefimova blieb in 2:19,85 Minuten ebenfalls unter der Marke von 2:20 Minuten und wird morgen im Kampf um WM-Gold ein lautes Wörtchen mitreden wollen.
Lebherz scheitert über 200m Rücken am Finaleinzug
Neben Steffen, Koch und vom Lehn war auch DSV-Schwimmer Yannick Lebherz in den heutigen Halbfinals im Einsatz. Über die 200m Rücken kam er jedoch in einem von vorn weg geschwommenen Rennen in 1:57,71 Minuten nur auf den elften Platz und verpasste dabei seine Vorlaufzeit um 3,8 Zehntel. Seine am Vormittag geschwommene Zeit von 1:57,33 Minuten hätte knapp für den Sprung unter die besten Acht gereicht. Die Vorlaufbestzeit lieferte Olympiasieger Tyler Clary in 1:55,88 Minuten ab. Ryan Lochte zog in 1:55,88 Minuten als Zweitschnellster in den Endlauf ein - dabei hatte der US-Star bereits das Finale über die 200m Lagen in den Kochen.
Lochte endlich ganz oben auf dem Podest
Hier hatte sich Lochte seinen ersten Titel bei den Weltmeisterschaften in Barcelona geschnappt. In 1:54,98 Minuten verwies er den japanischen Youngster Kosuke Hagino deutlich um 1,31 Sekunden auf den zweiten Platz. Nur eine Hundertstel hinter Hagino musste sich der Brasilianer Thiago Pereira mit Bronze zufrieden geben.
Ergebnis des Finals über die 200m Lagen der Herren bei der Schwimm-WM 2013:
Platz | Schwimmer | Land | Zeit |
1 | Ryan Lochte | USA | 01:54,98 |
2 | Kosuke Hagino | Japan | 01:56,29 |
3 | Thiago Pereira | Brasilien | 01:56,30 |
4 | Wang Shun | China | 01:56,86 |
5 | Lazslo Cseh | Ungarn | 01:57,70 |
6 | Daniel Tranter | Australien | 01:57,88 |
7 | Daiya Seto | Japan | 01:58,45 |
8 | Simon Sjödin | Schweden | 01:59,79 |
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Chinesischer Doppelsieg über 50m Rücken
In den weiteren Finals des heutigen Tages bestimmten vor allem die Schwimmer aus China das Geschehen. Über die 50m Rücken konnte das chinesische Team sogar einen Doppelsieg feiern. In 27,29 Sekunden sicherte sich Zhao Jing mit einer Zehntel Vorsprung vor ihrer Mannschaftskameradin Fu Yuanhui die Goldmedaille. Auf den dritten Platz schwamm die Japanerin Aya Terakawa in 27,53 Sekunden.
Ergebnis des Finals über die 50m Rücken der Damen bei der Schwimm-WM 2013:
Platz | Schwimmer | Land | Zeit |
1 | Zhao Jing | China | 00:27,29 |
2 | Fu Yuanhui | China | 00:27,39 |
3 | Aya Terakawa | Japan | 00:27,53 |
4 | Etiene Medeiros | Brasilien | 00:27,83 |
5 | Mercedes Peris Minguet | Spanien | 00:27,93 |
6 | Georgia Davis | Großbritannien | 00:27,96 |
7 | Rachel Bootsma | USA | 00:28,05 |
8 | Lauren Quigley | Großbritannien | 00:28,33 |
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Liu Zige meldet sich mit WM-Titel zurück
Auch über die 200m Schmetterling ging der Sieg nach China. Hier konnte jedoch nicht die Olympiasiegerin von London Jiao Liuyang jubeln, sie kam nur auf Platz sechs. Den WM-Titel sicherte sich überraschend ihre Team-Kollegin Liu Zige. Die Olympiasiegerin von 2008 schlug in 2:04,59 Minuten mit 19 Hundertsteln Vorsprung vor Lokalmatadorin Mireia Belmonte an. In den vergangenen Jahren hatte Liu Zige meist mit schwächelnder Form zu kämpfen gehabt und konnte sich nun eindrucksvoll zurückmelden. Die Ungarin Katinka Hosszu holte in 2:05,59 Minuten die Bronzemedaille.
Ergebnis des Finals über die 200m Schmetterling der Damen bei der Schwimm-WM 2013:
Platz | Schwimmer | Land | Zeit |
1 | Liu Zige | China | 02:04,59 |
2 | Mireia Belmonte | Spanien | 02:04,78 |
3 | Katinka Hosszu | Ungarn | 02:05,59 |
4 | Natsumi Hoshi | Japan | 02:06,09 |
5 | Zsuzsanna Jakabos | Ungarn | 02:06,58 |
6 | Jiao Liuyang | China | 02:06,65 |
7 | Cammile Adams | USA | 02:07,73 |
8 | Judit Ignacio Sorribes | Spanien | 02:08,40 |
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Magnussen verteidigt Titel über 100m Freistil
Im Finale über die 100m Freistil konnte James Magnussen seinen Titel erfolgreich verteidigen. In 47,71 Sekunden verwies er den US-Schwimmer James Feigen um elf Hundertstel auf den zweiten Platz. Olympiasieger Nathan Adrian kam mit zwei Hundertsteln Rückstand auf seinen Landsmann überraschend nur auf Platz drei.
Ergebnis des Finals über die 100m Freistil der Herren bei der Schwimm-WM 2013:
Platz | Schwimmer | Land | Zeit |
1 | James Magnussen | Australien | 00:47,71 |
2 | James Feigen | USA | 00:47,82 |
3 | Nathan Adrian | USA | 00:47,84 |
4 | Cameron McEvoy | Australien | 00:47,88 |
5 | Vladimir Morozov | Russland | 00:48,01 |
6 | Marcelo Chierighini | Brasilien | 00:48,28 |
7 | Fabien Gilot | Frankreich | 00:48,33 |
8 | Luca Dotto | Italien | 00:48,58 |
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Franklin schwimmt US-Staffel zum Sieg
Im letzten Finale des Tages schnappten sich die US-Schwimmerinnen die Goldmedaille über die 4x200m Freistil. In 7:45,14 Minuten verwiesen sie deutlich das Quartett aus Australien (7:47,08) auf den zweiten Platz. Hierbei machte einmal mehr US-Star Missy Franklin den Unterschied. Sie schwamm ihre Staffel als Schlussschwimmerin souverän zum Sieg. Die Bronzemedaille sicherte sich das von Camille Muffat angeführte französische Team in 7:48,43 Minuten. Der Deutsche Schwimm-Verband hatte über diese Strecke keine Staffel an den Start geschickt.
Ergebnis des Finals über die 4x200m Freistil der Damen bei der Schwimm-WM 2013:
Platz | Team | Zeit |
1 | USA | 07:45,14 |
2 | Australien | 07:47,08 |
3 | Frankreich | 07:48,43 |
4 | China | 07:49,79 |
5 | Spanien | 07:53,20 |
6 | Kanada | 07:55,48 |
7 | Italien | 07:57,91 |
8 | Japan | 07:58,15 |
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China klettert im Medaillenspiegel auf Platz zwei
Im Medaillenspiegel konnte das chinesiche Team heute einen kräftigen Sprung nach oben machen. Die Schwimmer aus Fernost verbesserten sich vom vierten auf den zweiten Rang. An der Spitze konnte das US-Team durch die Siege von Lochte und den Freistil-Mädels seine Führung weiter festigen.
Der Medaillenspiegel (Beckenschwimmen) nach 22 von 40 Entscheidungen
Team | Gold | Silber | Bronze | Gesamt | |
1 | USA | 8 | 6 | 4 | 18 |
2 | China | 4 | 1 | 1 | 6 |
3 | Australien | 2 | 6 | - | 8 |
4 | Südafrika | 2 | 1 | 1 | 4 |
5 | Frankreich | 2 | - | 4 | 6 |
6 | Brasilien | 1 | - | 2 | 3 |
7 | Ungarn | 1 | - | 1 | 2 |
8 | Schweden | 1 | - | - | 1 |
Litauen | 1 | - | - | 1 | |
10 | Japan | - | 2 | 2 | 4 |
11 | Spanien | - | 2 | 1 | 3 |
12 | Russland | - | 1 | 2 | 3 |
13 | Dänemark | - | 1 | - | 1 |
Polen | - | 1 | - | 1 | |
Italien | - | 1 | - | 1 | |
16 | Neuseeland | - | - | 2 | 2 |
17 | Niederlande | - | - | 1 | 1 |
Kanada | - | - | 1 | 1 |
Die wichtigsten Links zur Schwimm-WM 2013:
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