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(26.04.2024 | Bild: Tino Henschel) Titel gewonnen und dennoch wollte bei Deutschlands Aushängeschild der vergangenen Jahre Florian Wellbrock im heutigen Finalabschnittes der Deutschen Meisterschaften in Berlin keine rechte Freude aufkommen. Trotz seines Erfolges über 800m Freistil jubelten am Ende seine Trainingspartner.
Da Sven Schwarz dank seiner Platzierung bei der WM in Doha bereits einen Startplatz für die Olympischen Spiele über die 800m Freistil sicher hatte und Wellbrocks Trainingspartner Oliver Klemet in der zurückliegenden Woche mit 7:46,03 Minuten die Norm (7:51,65) unterbieten konnte und eindrucksvoll vorlegte, musste Wellbrock heute nachziehen. Nur so hätte er sich noch den dritten Einzelstart bei Olympia sichern können.
Dank eines starken Schlusssprints gewann der Olympiasieger am Ende in 7:50,82 Minuten zwar den Titel, für den erhofften 800m-Start in Paris reichte das dennoch nicht. Dieser geht nun an Klemet, der in 7:51,92 Minuten heute knapp hinter Wellbrock anschlug, aber dank seiner Leistung aus der Vorwoche das 800m-Ticket sicher in der Tasche hat. Somit startet Florian Wellbrock bei den Beckenwettbewerben in Paris lediglich über die 1500m Freistil. Mit dem Drittplatzierten Arne Schubert glänzte heute ein weiterer Magdeburger und stellte in 7:53,92 Minuten einen neuen deutschen Altersklassenrekord für die 17-Jährigen auf.
Die mit Hochspannung erwarteten 100m Freistil der Herren brachten ebenfalls keine Veränderung bezüglich der Staffelqualifikanten mit sich - aber ein dickes Fragezeichen. Wie zu erwarten, gewann der frisch gebackene deutsche Rekordhalter Josha Salchow in 48,33 Sekunden und bestätigte damit seine herausragende Form. Zweiter wurde der in Florida trainierende Peter Varjasi (48,57), welcher sich durch eine Durchschnittszeit von 48,51 Sekunden seinen Staffelplatz in der 4x100 Freistil Staffel sicherte. Lange Zeit sah es so aus, als ob Lukas Märtens seinen Platz im Pariser Quartett abgeben müsste, aber auf den letzten Metern zog der Mittelstreckenstar nochmal an und gewann in neuer persönlicher Bestzeit (48,86) die Bronzemedaille.
Das Problem: Es gilt als sicher, dass Märtens nicht in der Staffel antreten wird, da am selben Wettkampftag in Paris auch seine Paradestrecke, die 400m Freistil, ansteht. Mit Luca Nik Armbruster, welcher heute eine Durchschnittszeit von 49,10 Sekunden hatte und der bereits in der 4x100 Lagenstaffel die Schmetterlingsstrecke übernimmt, stände ein bereits qualifizierter Ersatz bereit. Nahezu ebenso schnell wie Armbruster war jedoch in Berlin mit Blick auf die Durchschnittszeiten der Potsdamer Ole Mats Eidam. Wie der Deutsche Schwimm-Verband in der Sache entscheidet und ob Eidam nominiert wird, bleibt nun abzuwarten. Das Staffelranking laut Deutschem Schwimm-Verband:
- Josha Salchow 48,04 (Endlauf 47,85/Vorlauf 48,23)
- Peter Varjasi 48,51 (48,57/ 48,45)
- Rafael Miroslaw 48,70 (48,63/48,77)
- Lukas Märtens 48,985 (48,86/49,11)
- Luca Nik Armbruster 49,10 (49,05/49,15)
- Ole Mats Eidam 49,105 (49,19/49,02)
Auch über diese Strecke gab es zudem einen neuen Deutschen Altersklassenrekord: Martin Wrede stellte als Sechster in 49,45 Sekunden eine neue Nachwuchsbestmarke für die 18-Jährigen auf.
Die 100m Brust sorgten bezüglich des Siegers für keine Überraschungen. Durch die Absage des stärksten Konkurrenten, Lucas Matzerath, wurde der Potsdamer Melvin Imoudu seiner klaren Favoritenrolle gerecht. In 59,15 Sekunden zeigt er erneut seine bestechende Form und knackte einmal mehr die Olympianorm (59,49). Sein großer Traum ist nun das Olympiafinale, wie er nach dem Sieg ankündigte. Mit Imoudu und Matzerath stehen nun auch die zwei deutschen Qualifikanten für Paris 2024 fest. Der Zweitplatzierte Noel de Geus (59,98) aus Hildesheim knackte ebenfalls die 1-Minuten-Marke und somit auch die EM Norm (1:00,20). Dritter wurde Maximilian Pilger (1:00,30) von der SG Essen.
Zum Abschluss der Herrenentscheidungen am Freitag ging ein weiterer Staffeltitel an die SG Frankfurt. Die 4x100m Freistil schwamm das Quartett um Sebastian Pierre Louis, Chad Le Clos, Tobias Düll und Danny Schmidt in 3:20,93 Minuten und war damit knapp 1 Sekunde vor dem SC Wiesbaden (3:22,02). Bronze ging an W98 Hannover in 3:25,70.
Die Zusammenfassung der heutigen Damenevents gibt es hier --> Holt schwimmt in die Olympiastaffel | Gose glänzt mit Spitzenzeit
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