(20.10.2012) Die deutsche Schwimmer konnten am ersten Tag des Weltcups in Berlin ein halbes Dutzend Medaillen aus dem eigenen Becken fischen. Über die 400m Freistil konnte Paul Biedermann seinen zweiten Weltcup-Sieg des Jahres holen. Britta Steffen setzte mit einem Triumph über die 50m Freistil ihre Siegesserie fort.


Souveräne Vorstellung von Weltrekordhalter Paul Biedermann: In 3:42,21 Minuten holte sich der Hallenser mit mehr als drei Sekunden Vorsprung vor dem Österreicher David Brandl den Sieg über die 400m Freistil und damit seine zweite Goldmedaille der diesjährigen Weltcup-Serie. "Das Rennen lief erstaunlich gut", so Biedermann, der morgen noch über die 200m Freistil zu sehen sein wird. "Natürlich freue ich mich auf das Duell mit Yannick Agnel morgen!" Die Bronzemedaille schnappte sich ein weiterer DSV-Schwimmer. Robin Backhaus kam in 3:46,88 Minuten auf Rang drei. Yannick Lebherz komplettierte als Achter in 3:50,60 Minuten das Ergebnis des DSV-Trios, das den Sprung ins Finale geschafft hatte.

Britta Steffen trotz Sieg unzufrieden

Nur wenige Augenblicke nach Biedermanns Sieg tat es ihm Lebensgefährtin Britta Steffen gleich. In 24,16 Sekunden holte sie sich ohne Probleme den Sieg über die 50m Freistil und setzte damit ihre Siegesserie fort. Zuletzt hatte Steffen diese Strecke bereits bei den Weltcups in Stockholm und Moskau für sich entschieden. Auf die zweitplatzierte Jessica Hardy hatte die Noch-Berlinerin deutliche 3,7 Zehntel Vorsprung, trotzdem zeigte sie sich nicht zufrieden: "Das Rennen war in Ordnung, aber ich wäre gern unter 24 Sekunden geschwommen. Die Bedingungen hier wären eigentlich optimal dafür gewesen, aber so habe ich noch eine Aufgabe für die kommenden Wettkämpfe", so Steffen.

Steinhagen und Deibler holen Silber

Für die erste Medaille der deutschen Schwimmer hatte zuvor Erik Steinhagen im Finale über die 50m Brust gesorgt. In 26,71 Sekunden musste er sich lediglich dem italienischen Vize-Weltmeister Fabio Scozzoli (26,31) geschlagen geben.
Eine weitere Silbermedaille ging an Steffen Deibler. Der Hamburger konnte über die 50m Schmetterling nur vom Australier Matt Targett geschlagen werden. In 22,83 Sekunden schlug Deibler mit 5,3 Zehntel Rückstand an. Jonas Bergmann schwamm in 23,94 Sekunden auf den Siebten Platz. Zuvor war Deibler im Endlauf über die 100m Freistil in 48,47 Sekunden auf den sechsten Platz gekommen.

Koch schwimmt angeschlagen zu Bronze - Auch Mensing wird Dritte

Eine weitere Medaille für die DSV-Schwimmer konnte Marco Koch holen. Über die 200m Brust schwamm der Darmstädter in 2:06,84 Minuten auf Platz drei, setzte damit jedoch seinen Abwärtstrend auf der Weltcup-Tour fort: Es war die langsamste Zeit Kochs bei allen bisherigen fünf Auftritten über diese Strecke. "Ich bin sehr kaputt und seit Moskau leider auch leicht krank. Ich habe etwas Knieprobleme und weiß auch noch nicht, ob ich die Weltcup-Serie fortsetzen kann", erklärte Koch den Leistungsabfall.
Jenny Mensing schwamm über die 200m Rücken in 2:07,31 Minuten ebenfalls auf den dritten Platz. Selina Hocke wurde hier in 2:10,18 Minuten Sechste.

Muffat und Bovell sorgen für die stärksten Leistungen des Tages

Stark präsentierte sich heute  Olympiasiegerin Camille Muffat aus Frankreich, die die 200m Freistil in starken 1:52,28 Minuten für sich entschied und damit im Kampf um die punktbeste Leistung ein starkes Wörtchen mitreden dürfte. Mit 970 Punkten laut FINA-Punktetabelle war es am heutigen Tag die stärkste Leistung bei den Damen. Trotz des französischen Rekordes, den Muffat damit aufstellte, sieht sie noch Luft nach oben: "Ich habe ein paar Wenden nicht optimal gemacht - da ist noch Steigerungspotenzial."
Bei den Herren schwamm Goerge Bovell bei seinem Sieg über die 100m Lagen in 51,20 Sekunden die stärkste Zeit. Sie war 974 Punkte wert und dürfte ihm wertvolle Zähler für die Gesamtwertung bescheren.

Japaner Seto schwimmt Weltcup-Rekord

Für einen Paukenschlag sorgte auch der Japaner Daiya Seto über die 400m Lagen. In 4:00,12 Minuten stellte er einen neuen Weltcup-Rekord auf und verwies dabei den ungarischen Superstar Laszlo Cseh (4:01,42) auf den zweiten Platz. Kevin Wedel schwamm in 4:12,73 Minuten auf den vierten Platz. Yannick Lebherz wurde in 4:14,92 Minuten Fünfter.
Doris Eichhorn verfehlte als Vierte über die 50m Rücken in 27,68 Sekunden eine Medaille. Den Sieg holte sich hier die Australierin Rachel Goh in 26,80 Sekunden.

US-Girls düpieren Weltmeisterin Friis

Für die erste kleine Überraschung des Weltcups in Berlin hatten direkt zum Auftakt die US-Girls Rebecca Mann (8:16,58) und Leah Smith (8:17,95) gesorgt. Über die 800m Freistil verwiesen sie die dänische Olympia-Fünfte Lotte Friis (8:22,05) deutlich auf den dritten Platz. Sarah Köhler verpasste als Vierte in 8:27,50 Minuten die Podestplätze. Leonie Antonie Beck wurde Fünfte. Tina Rüger und Finia Wunram kamen auf die Plätze sieben und Acht.
Über die 100m Brust kamen Vanessa Grimberg (1:08,12) und Caroline Ruhau (1:08,23) beim Sieg von US-Star Jessica Hardy (1:04,58) auf die Plätze fünf und sechs.
Theresa Michalak schwamm über die 200m Lagen in 2:11,35 Minuten auf den sechsten Platz. Eine starke Leistung zeigte hier die Britin Sophie Allen, die in 2:07,52 Minuten nicht zu schlagen war.
Im Finale über die 100m Lagen schwamm Olympia-Teilnehmerin Alexandra Wenk in 59,42 Sekunden auf den siebten Rang. Jan-Philip Glania tat es ihr später über die 100m Rücken in 52,79 Sekunden gleich.
Über die 100m Lagen kam Marco di Carli in 54,47 Sekunden auf den achten Platz.

 

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