(17.12.2022) Am vorletzten Tag der Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Melbourne konnte die 4x50m-Lagenstaffel der Herren einen neuen Deutschen Rekord aufstellen: Ole Braunschweig (23,09), Lucas Matzerath (25,87), Marius Kusch (21,72) und Josha Salchow (21,11) kamen im Finale der Weltmeisterschaften zusammen auf 1:31,79 Minuten – genau eine Hundertstel unter der vier Jahre alten Bestmarke. Damit landete das Quartett knapp eine Sekunde hinter den Medaillenrängen auf Platz sechs.

„Erstes WM-Finale, erster Rekord: Das ist ein perfekter Abschluss meines Australien-Abenteuers“, sagte Salchow nach einem halbjährigen Auslandssemester in Down Under, während dem er auch mit Australiens Topstars trainierte.

Eine wahre Flut an Rekorden gab es auch an der Spitze des Feldes: Die italienische Staffel aus Lorenzo Mora (22,65), Niccolò Martinenghi (24,95), Matteo Rivolta (21,60) und Leonardo Deplano (20,52) kam als erstes Quartett jemals unter 1:30 und verbesserten ihren eigenen Weltrekord um vier Zehntel auf 1:29,72 Minuten. Dahinter landeten die USA (Murphy, Fink, Casas, Andrew – 1:30,37) mit neuem kontinentalen Rekord, die drittplatzierten Australier (Cooper, Bell, Temple, Chalmers – 1:30,81) konnten parallel einen Ozeanien-Rekord aufstellen, ein neuer Asienrekord gelang den Japanern auf Platz vier (1:31,28).

Die nächste italienische Goldmedaille gab es dann gleich im darauffolgenden Rennen, in dem Gregorio Paltrinieri die Konkurrenz über die 800m Freistil kontrollierte und am Ende mit 7:29,99 Minuten einen neuen Veranstaltungsrekord aufstellte. Es war das erste Mal, dass diese Strecke bei einer Kurzbahn-WM geschwommen wurde. Paltrinieri schwamm die erste Rennhälfte noch mit dem Feld und setzte sich ab 400m mit einem konzentrierten Tempowechsel merklich ab. Hinter ihm konnte auch der Norweger Henrik Christiansen die Konkurrenten abschütteln und sicherte sich Silber in 7:31,48 Minuten. Bronze ging an Logan Fontaine aus Frankreich (7:33,12).

Ebenfalls mit einem neuen Veranstaltungsrekord endeten die 400m Lagen der Herren, hier war es mit dem Japaner Daiya Seto in 3:55,75 Minuten der übliche Verdächtige, der zwar den sechsten (!) Titel über diese Strecke in Serie verbuchte, doch diesmal mit einer veränderten Rennstrategie: Früher noch mit seiner starken Tauchphase vor allem über Delphin und Rücken dem Feld enteilt, legte er nun besonderen Fokus auf die zweite Rennhälfte und distanzierte auf der Bruststrecke seinen einzig verbliebenen Herausforderer Carson Foster (USA), dem schließlich nur die Silbermedaille in 3:57,63 Minuten blieb. Dritter wurde der Sieger über die 200m, Matt Sates aus Südafrika (3:59,21).

Im letzten Finale des Tages stand dann mit Jordan Crooks von Cayman-Inseln ein neues Gesicht ganz oben auf dem Podium. Er war in 20,46 Sekunden zwar nicht ganz so schnell wie gestern, doch konnte er sich trotzdem der Konkurrenz erwehren und schlug drei Hundertstel vor dem britischen Titelverteidiger Ben Proud an, der damit den einzigen Titel, der ihm dieses Jahr noch fehlte, um Haaresbreite verpasste. Auf Platz drei landete Dylan Carter aus Trinidad und Tobago (20,72); somit gingen gleich zwei Medaillen an Schwimmer aus der Karibik, eine kleine Sensation für die Region!

Deutsche Rekorde gab es heute auch in den Halbfinals der Kurzbahn-WM zu bestaunen. Mehr dazu hier: Köhler und Elendt mit Rekord-Doppelschlag in den WM-Halbfinals

Die Zusammenfassung der Damenfinals vom Samstag ist hier zu finden: Sechstes Edelmetall und Staffel-Weltrekord für Emma McKeon

Die Links zur Kurzbahn-WM 2022:

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