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17. Dezember 2022

(17.12.2022) Die australischen Damen drücken den Kurzbahnweltmeisterschaften im eigenen Land weiterhin den Stempel auf, allen voran Emma McKeon, die ihre Medaillenausbeute am heutigen Wettkampftag auf viermal Gold und zweimal Silber steigern konnte.

Mit herausragenden Staffelsplits von unter 23 Sekunden hatte die Australierin ihre Titelambitionen über die 50m Freistil bereits in den vergangen Tagen lautstark angedeutet und wurde ihrer bestechenden Form auch im Einzel-Finale der schnellsten acht Damen gerecht. Mit ihrer Siegeszeit von 23,04 Sekunden blieb die 28-jährige Lokalmatadorin lediglich 11 Hundertstel über dem Weltrekord der Niederländerin Ranomi Kromowidjojo, die zu Beginn des Jahres ihre Schwimmbrille an den Nagel hing. Mit berechtigten Hoffnungen auf den WM-Titel war auch die Polin Katarzyna Wasick auf Bahn vier ins Becken von Melbourne gesprungen. In 23,55 Sekunden musste sich Wasick, die die 50m Freistil in diesem Jahr bei der Weltcup-Serie durchgängig dominierte, allerdings der australischen Medaillengarantin geschlagen geben. Die Britin Anna Hopkin (23,68) sprintete dahinter zu Bronze.

Dass es über die 50m Freistil nicht ganz zum Weltrekord gereicht hat, dürfte für McKeon durchaus zu verkraften sein. Denn bereits zu Beginn des Finalabschnittes trug sie auf der Schmetterlingsposition der australischen 4x50m Lagenstaffel entscheidend zu einer neuen internationalen Bestmarke bei. In einem wahren Wimpernschlagfinale, in dem die schnellsten drei Quartette gerade einmal acht Hundertstel von einander getrennt waren, wussten neben Emma McKeon auch Mollie O'Callaghan, Chelsea Hodges und Madison Wilson ihren Heimvorteil zu nutzen und schwammen getragen von den australischen Fans zu einer weiteren Staffelgoldmedaille. Die neue Weltrekordzeit von 1:42,35 Sekunden verbessert die bisherige Bestmarke um drei Hundertstelsekunden. Der packende Dreikampf um Gold entschied sich erst im Anschlag der Schlussschwimmerinnen, mit dem Nachsehen für die Teams aus den USA (1:42,41) und Schweden (1:42,43), die zuvor gemeinsam den Weltrekord inne hatten.

Das Finale über die 400m Lagen konnte die Olympiadritte Hali Flickinger souverän für sich entscheiden. Die US-Amerikanerin wusste ihre Stärken auf der ersten Rennhälfte auszunutzen, erschwamm sich zwischenzeitlich einen Vorsprung von über vier Sekunden, und gab ihre Führung zu keinem Zeitpunkt des Rennens mehr ab. In 4:26,51 Minuten verwies Flickinger die Italienerin Sara Franceschi (4:28,58) auf den Silberrang. Auf den letzten 25 Metern zeichnete sich ein packender Kampf um den Bronzerang ab. Letztendlich durfte die Japanerin Waka Kobori (4:29,03) jubeln, denn ihr gelang es einen knappen Vorsprung gegenüber der zweiten US-Amerikanerin Leah Smith (4:29,18) ins Ziel zu bringen.

Auch wenn die Damenfinals heute ohne deutsche Beteiligung über die Bühne gingen, erlebte das deutsche Team einen sehr erfolgreichen Tag und konnte mit drei neuen nationalen Bestmarken und drei vielversprechenden Finaleinzügen glänzen. Mehr dazu gibt es hier:

Die Links zur Kurzbahn-WM 2022: