(02.06.2021) Mit einem kompakten Wettkampfwochenende und den Deutschen Meisterschaften in 18 Sportarten wollen "Die Finals" in dieser Woche den Fokus auf die Athleten abseits des Bolzplatzes richten. Die Schwimmer gehen ab Donnerstag auf die Titeljagd, die in diesem Jahr gekennzeichnet ist von den Olympischen Spielen.

Nur sieben Wochen vor Beginn der Wettbewerbe in Tokio hat die Schwimm-DM für Deutschlands Top-Schwimmer einen recht unterschiedlichen Stellenwert. Die einen, wie die Weltmeister Florian Wellbrock und Sarah Köhler, lassen das Event links liegen und bereiten sich im Höhentrainingslager auf die Olympischen Spiele vor.

Zwölf der 27 deutschen Beckenschwimmer, die für Olympia nominiert wurden, nutzen die DM aber als einen Formtest auf dem Weg zu den Spielen. "Der Wettkampf bietet sich an, um angesichts der wenigen Möglichkeiten, die es im letzten Jahr gab, Wettkampfpraxis zu sammeln und zu schauen, wo man steht", erklärt Poul Zellmann im Vorfeld der Meisterschaften, bei denen er sich ein Mammutprogramm aller Freistilstrecken von 100 bis 1500m vorgenommen hat. 

Mit dabei ist in Berlin auch Lucas Matzerath, der über die 100m Brust ebenso wie der Neckarsulmer Florian Schwingenschlögl für Olympia qualifiziert ist. Beide sind auch in Berlin am Start. Auf dieser Strecke dürfte uns also ein interessantes Duell erwarten. Für Spannungen sorgt das nicht, im Gegenteil: "Wenn ich sehe, dass Fabian schnell ist, pusht das mich und ich gehe mit noch mehr Elan ins Training", erzählt Matzerath. "Da gibt es ein gesundes Konkurrenzverhalten und das Verhältnis im deutschen Team ist allgemein sehr kollegial." 

Im selben Team wie Matzerath war auch Katrin Dehmler, allerdings nicht in der Mannschaft für Olympia, sondern als Mitglied der Auswahl bei den zurückliegenden Europameisterschaften in Budapest. Nachdem sie dort bereits mit einer Finalteilnahme über die 200m Schmetterling überzeugen konnte, geht sie nun in Berlin auf Medaillenjagd gegen die nationale Konkurrenz. "Wenn der eine oder andere Titel dabei herausspringt, wäre ich natürlich überglücklich. Aber nach der Qualifikationsphase lag der Fokus auf den Europameisterschaften, trotzdem bin ich gespannt, was nun hier noch geht."

Während die einen also den Blick auf Olympia haben und die anderen schon vor kurzem bei der EM am Start waren, gibt es auch deutsche Schwimmer, die abseits der internationalen Gewässer ihren Fokus voll auf die Deutschen Meisterschaften gerichtet haben. Da wäre zum Beispiel der Hannoveraner Sven Schwarz, der aufgrund einer Corona-Infektion auf die Olympia-Qualifikation im April verzichten musste und somit die Schwimm-DM als Saisonhöhepunkt hat. Oder der Würzburger Sebastian Beck, der über die 100m Freistil die Olympia-Fahrer Damian Wierling und Christoph Fildebrandt ärgern könnte. Und auch die erfahrene Johanna Roas konnte sich zwar in diesem Jahr nicht für die internationale Bühne empfehlen, bekommt nun aber bei der Schwimm-DM noch einmal die Gelegenheit, sich zu beweisen.

"Für die zweite Reihe hinter uns ist es auch etwas Schönes, gegen uns zu schwimmen", meint Poul Zellmann. "Die Rennen werden Spaß machen und es geht auch darum den Reiz zu setzen und neue Energie zu sammeln auf dem Weg nach Tokio." Uns erwartet also eine Schwimm-DM zwischen vollem Fokus auf die Titeljagd und der Vorbereitung auf Olympia. Überraschungen dürften damit vorprogrammiert sein.

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