(17.07.2018) Ab Donnerstag geht es bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin wieder um die höchsten Schwimmer-Ehren, die es hierzulande zu gewinnen gibt. Stattfinden werden die Titelkämpfe in einem vergleichsweise kleinen Rahmen. 

Nur 524 Athleten steigen in den kommenden Tagen auf die Startblöcke. Das sind satte 42% weniger als noch vor fünf Jahren und die Anzahl der Einzelmeldungen sank im gleichen Zeitraum um 36 Prozent. Wir konnten keine Deutsche Meisterschaft der zurückliegenden 15 Jahre finden, bei der so wenig Sportler dabei waren. Zum Teil ist diese Verschmälerung der Deutschen Meisterschaften durchaus gewollt. In den vergangenen Jahren wurde die Ausschreibung mehrfach geändert, was sich auch auf die Zahl der startberechtigten Athleten auswirkte.

In den Jahren 2013 bis 2016 waren die Zahlen der Meldungen weitestgehend konstant, lagen stets um die 2200 Starts. Die Qualifikation erfolgte damals über die DSV-Bestenliste. Nur die Top 100 waren startberechtigt. Hinzu kamen die Athleten der Jahrgänge, die in der jeweiligen Saison für das European Youth Olympic Festival startberechtigt gewesen wären. Die EYOF-Jahrgänge fielen bereits 2017 bei den Deutschen Meisterschaften weg, wodurch sowohl Teilnehmer- als auch Meldezahl deutlich sank.

In diesem Jahr nun führte der Deutsche Schwimmverband zusätzlich zur Top-100-Regelung auch Normzeiten für die Schwimm-DM ein. Dies führt dazu, dass im Durchschnitt statt 100 Sportlern nur 70 Athleten pro Strecke in der offenen Klasse startberechtigt sind. Mit Blick auf die Meldungen und Teilnehmer hätte dies aber eigentlich dadurch kompensiert werden müssen, dass die nationalen Champions der Juniorenjahrgänge diesmal bei den offenen Deutschen Meisterschaften statt den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften vergeben werden und man die Titelkämpfe in Berlin ausdrücklich international ausgeschrieben hat.

Trotzdem ging die Zahl der Athleten im Vergleich zu 2017 um 20 Prozent zurück, die Zahl der Meldungen sank um 16 Prozent. Ohne die 33 internationalen Athleten der Teams aus Ägypten, den Niederlanden oder auch Luxemburg läge die Teilnehmerzahl sogar unter 500 Schwimmern. 

Allzu verwunderlich ist es nicht, dass auch von den qualifizierten Athleten viele auf ihre Teilnahme verzichten. Über einige der Strecken treten weniger als die Hälfte der eigentlich startberechtigten Schwimmer an. In 14 von 16 Bundesländern laufen bereits die Sommerferien. Lediglich in Bayern und Baden-Württemberg beginnen diese erst Ende Juli. Gerade bei den Junioren dürfte dies den einen oder anderen Athleten, der eigentlich startberechtigt gewesen wäre, von der Teilnahme abgehalten haben.

Mehrere Vereine und Stützpunkte haben uns gegenüber zudem erklärt, dass man sich wegen des Termins darauf beschränkt habe, nur Athleten mit Finalaussichten für die Meisterschaften zu melden. Dies sieht man auch in den Startlisten. Über die 200m Schmetterling, 400m Lagen und 200m Rücken werden es mehr Schwimmer in die Finals schaffen als im Vorlauf ausscheiden. 

Abzuwarten bleibt, wie sich das Ganze im kommenden Jahr entwickelt. Die Deutschen Meisterschaften 2019 finden erst vom 1. bis 4. August statt, das einzige Wochenende, an dem sich ganz Deutschland in den Schul-Sommerferien befindet.

Die Entwicklung der DM-Teilnehmer in den zurückliegenden Jahren:

Jahr  Teilnehmer Meldungen(Einzel)
2018 524 1437
2017 656 1703
2016  780 2204
2015  748  2226
2014 909 2246
2013 903 2142

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