Das DVAG-Juniorteam in Luxemburg (von links nach rechts): Joshua Neuloh, Celine Rieder, Marco Koch, Lea Boy

(31.01.2018) Luxemburg, Katar, Schottland, Finnland und Israel: Das DVAG-Juniorteam ist am vergangenen Wochenende beim 20. Internationalen Euro Meet in Luxemburg in eine aufregende, aber vor allen Dingen intensive neue Saison gestartet. Neben dem Paten des DVAG-Juniorteams Marco Koch gingen auch die beiden Nachwuchsathleten Celine Rieder und Lea Boy an den Start. Mit Letzterer haben wir uns nach den Wettkämpfen getroffen, um mit ihr über das Euro Meet, ihr aktuelles Trainingsprogramm und die Zielsetzung für 2018 zu sprechen.

Lea, wie hast du nach deinem Sieg bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften über 1500 Meter Freistil den Jahreswechsel verbracht? Hattest du Zeit, um zu entspannen oder gibt es das im Leistungssport gar nicht?

Über die Feiertage habe ich mir eine kleine Auszeit genehmigt, habe nicht trainiert und konnte fast komplett abschalten. In Gedanken ist man trotzdem immer schon bei seinem nächsten Wettkampf und der Vorbereitung dafür. Für mich ging es im Januar ja auch schon wieder sehr früh los.

Gutes Stichwort. Bei den Landesmeisterschaften hast du trotz der kurzen Vorbereitungsphase drei Titel in heimischer Halle geholt. Wie ist das Gefühl, „zu Hause“ Wettkämpfe zu schwimmen?

Es war schon etwas ungewohnt, im eigentlichen Trainingsumfeld einen Wettkampf zu schwimmen. Wenn ich die Schwimmhalle sehe, denke ich im ersten Moment nicht wirklich:
„Los geht’s, jetzt ist Wettkampf angesagt.“ Darauf musste ich mich dann auch erstmal mental einstellen. Trotzdem war es ein tolles Gefühl, zu Hause drei Goldmedaillen zu holen.

Und auch international bist du viel unterwegs: Zuletzt beim Euro Meet in Luxemburg. Wie zufrieden bist du mit deiner gezeigten Leistung?

Ich denke, mit dem 2. Platz über 800m Freistil kann ich sehr zufrieden sein. Es war ein starker Lauf mit erfahrenen Konkurrentinnen, die schon unter viel mehr Druck großartige Leistungen abgerufen haben. Mit meiner Zeit von 8:46,08 Minuten war ich allerdings noch knapp drei Sekunden langsamer als ich es mir vorgenommen hatte. Trotzdem bin ich bin zuversichtlich, dass ich meine Zielsetzung noch erreiche. Dafür trainiere ich schließlich sehr hart.

In Luxemburg hast du mit Celine Rieder noch ein weiteres Mitglied des DVAG-Juniorteams getroffen. Kommt es häufiger vor, dass ihr euch bei Wettkämpfen trefft?

Es ist eigentlich schon ganz normal geworden, dass man bei Wettkämpfen mindestens einen anderen Junior trifft. Wir sind dann zwar auf unsere eigenen Leistungen konzentriert, aber Drücken uns gegenseitig die Daumen. Manchmal schwimmen wir sogar gegeneinander, aber vor allem mit Celine Rieder verstehe ich mich richtig gut. Es ist ein toller Zusammenhalt bei uns.

Habt ihr dann während der Wettkämpfe Zeit, euch untereinander auszutauschen?

Das kommt meistens darauf an, wann man anreist. Hat man noch einen Tag Vorlauf, versuchen wir das immer einzurichten. Selbst wenn es mal nicht klappt, ist es besonders bei internationalen Wettkämpfen in fremden Ländern ein schönes Gefühl, auf seine Teammitglieder zu treffen.

Und gibt man sich dann auch mal den ein oder anderen Tipp vor dem Start?

Dafür ist eigentlich Joshua Neuloh, der sportliche Leiter, zuständig. Er ist eine große, mentale Unterstützung in Drucksituationen Bei den meisten unserer Wettkämpfe ist er vor Ort und schafft es dann durch seine Expertise kurz bevor es drauf ankommt, uns entscheidende, wichtige Worte mitzugeben.

Marco Koch, Pate des DVAG-Juniorteams ist ebenfalls an den Start gegangen. Wie sind deine Erfahrungen mit ihm?

Es ist für mich eine große Ehre, von einem Weltmeister zu lernen. In unserem jährlichen Trainingslager auf Teneriffa mit allen Mitgliedern des DVAG-Juniorteams steht er uns dann nochmal länger für Fragen zur Verfügung, hilft uns mit seiner langjährigen Erfahrung und schwimmt sogar seine Einheiten mit uns. Das ist jedes Mal eine besondere Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und von einem Profi zu lernen.

In diesem Jahr stehen auch für dich einige nationale und internationale Wettkämpfe an. Welche davon hast du konkret im Blick?

In den nächsten Wochen werde ich mich auf den Weltcup in Doha (Katar) vorbereiten. Dort gehe ich über die 10km an den Start und schwimme um die Qualifikation für die EM in Glasgow. Wenn es in Katar nicht klappt, habe ich bei den Norddeutschen Meisterschaften nochmal die Chance. Für die Junioren-EM in Malta bin ich durch den 2. Platz im letzten Jahr schon vornominiert. Außerdem noch die Deutschen Meisterschaften, an denen ich teilnehmen möchte.

In deinen noch sehr jungen Jahren konntest du schon sowohl im Becken wie auch im Freiwasser Erfolge feiern. Worauf legst du in diesem Jahr deinen Fokus?

Ich schwimme natürlich auch sehr gerne Wettkämpfe im Becken, fokussiere mich trotzdem auf Freiwasserwettkämpfe. Ich möchte meine Leistungen aus dem letzten Jahr bestätigen und mich weiter verbessern. Im Unterschied zum letzten Jahr schwimme ich dieses Jahr nicht mehr die 7,5km sondern die 10km.

Hat diese Veränderung Auswirkungen auf dein Trainingsprogramm?

Der Schwerpunkt liegt nun auf jeden Fall noch mal mehr auf der Ausdauer, die ich durch die längere Strecke noch verstärkt trainieren muss. Im letzten Jahr habe ich selbst erlebt, wie wichtig es ist, dass man auch auf den letzten Metern der 7,5km Strecke nochmal das Tempo anziehen kann. Nur so kann man mit der starken Konkurrenz mithalten. Da ich trotzdem nur im Becken trainiere, passe ich vor Wettkämpfen immer die Anzahl der Kilometer an, die ich schwimme.

Welche Erwartungen hast du an dich selbst in diesem Jahr?

Erstmal habe ich die Qualifikationsphase vor mir. Wenn alles nach meinen Vorstellungen läuft, habe ich schon mal den ersten Schritt gemacht und kann mich auf die sportlichen Ziele konzentrieren. Dafür habe ich persönlich ein positives Gefühl.

Wir wünschen dir und dem DVAG-Juniorteam ein erfolgreiches, verletzungsfreies Wettkampfjahr!

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