(22.10.2013) Normalerweise sorgen vor allem die Nachrichten spektakulärer Sportler-Comebacks für Schlagzeilen. Nun jedoch lässt die Rückkehr von einem der erfolgreichsten deutschen Schwimmtrainer aufhorchen: Starcoach Norbert Warnatzsch steht ein Jahr nach seinem Rücktritt wieder am Beckenrand und will erneut deutsche Spitzenschwimmer zu Olympia führen.


Während Britta Steffen dem Schwimmsport "Lebewohl" gesagt hat, kann Trainer Norbert Warnatzsch, der die Olympiasiegerin einst von Erfolg zu Erfolg führte, die Stoppuhr doch nicht beiseite legen. Vor etwa einem Jahr hatte Warnatzsch diese ursprünglich an den Nagel gehangen. Vorausgegangen waren damals die enttäuschenden DSV-Ergebnissen bei den Olympischen Spielen in London, bei denen auch seine Top-Athletin Britta Steffen an den Medaillen vorbeischwamm.

Nun hat der 66-Jährige die Lust am Schwimmsport wieder zurückgewonnen. Warnatzsch kehrt jedoch nicht an seine alte Wirkungsstätte nach Berlin zurück, sondern wird seine Kompetenz von nun an am Olympiastützpunkt Potsdam an der Seite von Trainerkollege Jörg Hoffmann einbringen. „Ich wusste gleich, dass das noch nicht mein endgültiges Karriereende ist. Ich bin mit Leib und Seele Trainer und wollte eine neue Herausforderung. Die sehe ich hier in Potsdam, wo viel Potenzial vorhanden ist“, erklärte Warnatzsch gegenüber der "Märkischen Allgemeinen".

Der gebürtige Sachse hatte als Trainer unter anderem Stars wie Franziska von Almsick und Jörg Woithe zu WM- und Olympiamedaillen geführt. Zuletzt betreute Warnatzsch in Berlin Britta Steffen, die unter ihm zur zweifachen Olympiasiegerin und Weltmeisterin wurde. Viermal wurde Warnatzsch als Deutschlands Schwimm-Trainer des Jahres ausgezeichnet.

Das Potenzial, um an die bisherigen Erfolge anzuknüpfen, ist da: In Potsdam wird Warnatzsch erneut einige der besten Schwimmer Deutschlands betreuen. Unter anderem trainieren die WM-Teilnehmer Yannick Lebherz und Felix Wolf sowie Junioren-Weltmeister Christian Diener in der Brandenburger Hauptstadt. „Norbert Warnatzsch nach Potsdam zu holen, ist das richtige Zeichen. Es macht klar, dass wir hier etwas aufbauen wollen“, so Olympionik Yannick Lebherz.

Das Engagement ist nicht auf kurze Zeit angelegt: Gemeinsam wollen Warnatzsch und Hoffmann die Weichen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro stellen. "Drei Jahre will ich nochmal richtig machen, danach sehen wir weiter", so Warnatzsch laut der Nachrichtenagentur dpa. Erstmals wird er die Potsdamer Athleten um Yannick Lebherz und Felix Wolf beim 58. Internationalen Neptunschwimmfest am kommenden Wochenende betreuen.

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