(21.08.2022) Die deutsche Freiwasserstaffel hat zum Abschluss der Europameisterschaften in Italien eine Medaille klar verpasst und kam beim nur mit fünf Teams besetzten 4x1,25km-Event nicht über den fünften Platz hinaus. Die deutsche Staffel, die heute mit im Schnitt 21 Jahren das mit Abstand jüngste Team war, konnte den Ausfall von Florian Wellbrock nicht kompensieren. Es ist das erste Mal seit 2010, dass Deutschland bei einem EM-Teamrennen im Freiwasser ohne Medaille bleibt.
Den Titel sicherte sich unter dem Jubel des Publikums am Ufer nach 59:43,1 Stunden mit zehn Sekunden Vorsprung die Gastgeberstaffel aus Italien, bei denen der Schlussschwimmer Domenico Acerenza damit bereits seinen zweiten Sieg des Tages feierte. Er hatte um die Mittagszeit herum schon im 10km-Rennen triumphiert. Ungarn und Frankreich holten die weiteren Medaillen. Deutschland kam nach 1:00:43,8 Stunden etwa 35 Sekunden dahinter ins Ziel.
Das Staffelrennen war erneut von hohen Wellen geprägt, die die Orientierung für die Aktiven immer wieder zur Herausforderung machten, besonders wenn es auf die Wechselzonen zuging. Lea Boy übergab beim ersten Wechsel nahezu gleichauf mit ihren Konkurrentinnen aus Frankreich, Italien und Spanien auf Leonie Beck. Die 25-Jährige war ebenso wie ihre vier direkten Gegnerinnen wenige Stunden zuvor noch im 10km-Rennen im Einsatz gewesen, das sie nach einer starken Vorstellung auf den letzten Metern für sich entschied. Und auch diesmal zeigte sie ihre Klasse hinten raus und schickte hinter der Staffel aus Italien ihren erst 17-jährigen Teamkollegen Linus Schwedler an Position zwei auf die Reise.
Für die Gastgeber war nun Gregorio Paltrinieri im Wasser und brachte direkt etwas Abstand zwischen sich und die Konkurrenz. Der Olympiasieger war zuvor im 10km-Rennen leer ausgegangen, wollte nun also seine letzte Chance auf einen weiteren EM-Titel unbedingt nutzen. An seinen Fersen hielt der Ungar David Bethlehem Kontakt, beide übergaben als Erste an ihre jeweiligen Schlussschwimmer. Linus Schwedler war in der Zwischenzeit an die fünfte Stelle zurückgefallen, schickte den Staffel-Weltmeister Oliver Klemet aber noch in Schlagdistanz auf die Konkurrenz auf die Reise. Auch er konnte aber keinen seiner Konkurrenten mehr abfangen. Auf den letzten paar hundert Metern kristallisierte sich dann bereits heraus, welche Mannschaften heute auf dem Podest stehen würden.
Das deutsche Freiwasserteam bringt damit eine Medaille aus Italien mit nach Hause. Mehr zu Leonie Becks heutigem Goldtriumph gibt es hier: Europameisterin! Leonie Beck holt Titel über 10km
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