(02.05.2018) Es tut sich etwas in Schwimm-Deutschland. Während die Leistungssportreform die Verbandswelt schwer beschäftigt, ergreift zusehends der private Sektor die Initiative. Ähnlich wie beim spannenden Konzept aus Neckarsulm (wir berichteten: "Ehrgeiziges Projekt: Hier soll Schwimmen zum Profisport werden") will nun auch die im hessischen Eltville am Rhein ansässige iMi digital GmbH einen beachtlichen Teil zum Thema Sportförderung beitragen.

Die iMi ist im pulsierenden Digitalmarkt rund um Internetmarketing und Softwareentwicklung ansässig und wird u.a. von Alexander Liersch geführt. Unter dem Leitfaden „gym,study,work" möchte Liersch Sportlern eine Alternative zur klassischen Sportförderung durch beispielsweise die Polizei oder Bundeswehr bieten. Hierzu hat die iMi digital GmbH zusammen mit dem SC Wiesbaden als Schwimmsportpartner, dem Landessportbund Hessen und Arnulf Rücker vom Olympiastützpunkt Hessen ein Sportförderprogramm mit einem Umfang von rund einer Million Euro ins Leben gerufen.

Seit mehreren Jahren verfolgt der Diplomkaufmann Liersch die Entwicklung im Schwimmsport. „Es müssen mehr Perspektiven nach der Schwimmkarriere gegeben sein“, sagt er im Gespräch mit swimsportnews. Die iMi bietet an den Hochschulen Darmstadt, Mainz, Heidenheim und Rhein-Main einen dualen Studiengang an, bei dem Studenten direkt im Unternehmen praktische Erfahrungen sammeln können. Bei den potentiellen Athleten des neue Förderprojekts soll dabei besonders darauf geachtet, dass der Student weiterhin seinem Sport nachgehen kann. Eine ähnliche Freistellung wie bei der Polizei ist das Ziel.

Liersch betont: „Es ist eine Herzensangelegenheit. Ich habe mein Leben lang Sport betrieben und habe gesehen, wie viele gute und talentierte Sportler aufhören mussten.“ Da möchte er nicht länger nur zuschauen. Grundsätzlich soll die Freistellung von Studium und Arbeit in Absprache mit Sportlern, Arbeitgeber und Hochschule erfolgen. Laut Liersch zeigen sich die Hochschulen kooperationsbereit. Auch für Trainingslager und mehrtägige Wettkämpfe können so die passenden Wege geschaffen werden. „Wir finden für jeden eine individuelle Lösung, mit der alle Partner zufrieden sind“, sagt Liersch.

Die Förderung richtet sich dabei nicht nur an Topathleten aus den Landeskadern oder Bundeskadern. Die iMi GmbH möchte auch Sportlern die Chance auf Sportförderung geben, welche noch nicht an ihrem Leistungshoch angekommen sind oder nicht zu den Top-20 in Deutschland gehören. Mit dem Herbstsemester 2018 startet das Pilotprojekt. Vorerst sind 15 Stellen für Interessierte vorgesehen.

„Interesse am Internet, Kommunikation, Informatik und Mathematik sind Voraussetzung“, sagt der Geschäftsführer. Des Weiteren wird eine (Fach-) Hochschulreife, gute Fremdsprachenkenntnisse und hohe Motivation für neue Herausforderungen verlangt. Finanziell orientiert sich der Ausbildungsgang im Bereich von 700 bis 1300€ in den ersten drei Jahren. „Geldsorgen sollte der Sportler keine haben, für das Studium draufzahlen schon gar nicht“, erwähnt Liersch. Wie andere duale Ausbildungsstellen ist auch iMi an einer Übernahme interessiert, welche deutlich höhere Verdienstmöglichkeiten und eine freie Perspektive im wachsenden Onlinebereich mit sich bringt.

Interessierte Sportler können sich ab sofort bei der iMi digital GmbH bewerben. Als Ansprechpartner stehen auch der SC Wiesbaden und sein Chefcoach Oliver Großmann (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) bereit. 

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