(08.08.2012) An den kommenden beiden Tagen wollen die internationalen Topstars der Open-Water-Szene das Wasser im Londoner Hyde Park zum Kochen bringen. Im Kampf um die Olympiamedaillen hat der Deutsche Schwimm-Verband ein paar heiße Eisen im Feuer, die nach der Nullnummer der Athleten im Becken verhindern sollen, dass die DSV-Schwimmer in London komplett leer ausgehen. Die Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf Rekord-Weltmeister Thomas Lurz.


Thomas Lurz hat mehr WM-Titel auf dem Konto als jeder andere Freiwasserschwimmer. Bereits zehnmal stand der Würzburger bei Weltmeisterschaften ganz oben auf dem Podest. Hinzu kommen Titel beim Freiwasser-Weltcup sowie vier Goldmedaillen bei Europameisterschaften. Doch ein Titel fehlt dem 32-Jährigen noch, um seiner Karriere das i-Tüpfelchen aufzusetzen: "Leider habe ich noch nicht alles gewonnen. Olympia-Gold fehlt ja noch", erklärte Lurz gegenüber der dpa. In Peking vor vier Jahren hatte es bei der Olympia-Premiere der Freiwasserschwimmer im "Marathon" über 10km nur zu Bronze gereicht. Zum Sieg fehlten damals nur zwei Sekunden. Am Freitag will Lurz es besser machen, doch die Konkurrenz ist nicht zu verachten.

Wer kann Lurz stoppen?

Einer der stärksten Gegner im Feld der 25 qualifizierten Athleten dürfte der Grieche Spyridon Gianniotis sein. Er holte sich bei der WM im vergangenen Jahr den Titel über die olympische 10km-Distanz und verwies Lurz dabei auf den zweiten Rang. US-Star Alex Meyer will auf der Erfolgswelle, die seine Teamkollegen im Becken von Sieg zu Sieg führte, auch im Freiwasser zu Edelmetall surfen. Auch der Italiener Valerio Cleri, der 2010 den WM-Titel holte, oder die bulgarische Freiwasserlegende Petar Stoichev werden im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitreden wollen. Eine Wundertüte dürfte der Tunesier Oussama Mellouli sein, der das Qualifikationsrennen für sich entschied und erstmals bei einem internationalen Großevent im Freiwasser angreift. Im Becken hatte der Olympiasieger von Peking bereits die Bronzemedaille über die 1500m Freistil geholt. Mit Andreas Waschburger wird zudem ein weiterer DSV-Athlet an den Start gehen. Der Weltcup-Dritte des vergangenen Jahres will in London unter die Top Ten kommen.

Auch Maurer kämpft um die Medaillen

Bevor die Herren am Freitag um die Medaillen kämpfen, müssen die Damen bereits am morgigen Donnerstag ran. Um 13 Uhr startet das Rennen, bei dem sich auch Angela Maurer leise Hoffnungen auf einen Podestplatz macht. "Mein Traum ist eine Medaille. Aber ich setze mich da nicht unter Druck", so die 37-Jährige, die bereits mehr als ein halbes Dutzend WM-Medaillen auf dem Konto hat. Bei den Spielen 2008 war sie als Vierte nur knapp am Podium vorbeigeschwommen. Die Topfavoritin in London ist die damalige Vize-Olympiasiegerin Keri-Anne Payne, die vor ihrem Heimpublikum die erste Goldmedaille der britischen Schwimmer bei den Spielen im eigenen Land holen will. Feststeht, dass es sowohl bei den Damen als auch bei den Herren neue Titelträger geben wird. Die Olympiasieger von Peking, Larissa Iltschenko aus Russland und der Niederländer Maarten van der Weijden, werden in London nicht dabei sein.

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