(20.07.2021) Im Juni sorgte der 37-jährige Oussama Mellouli für Schlagzeilen in der Schwimm-Welt: Beim Qualifikationsrennen für das 10km-Event in Tokio war es ihm gelungen, sich einen Startplatz für seine sechsten Olympischen Spiele zu sichern. So oft waren zuvor im Schwimmen nur Lars Frölander und Therese Alshammar (beide Schweden) sowie Derya Büyükuncu (Türkei) bei Olympia vertreten.

Nun wird Mellouli doch nicht in den exklusiven Kreis der Sechsfach-Starter aufsteigen. Der Tunesier verzichtet freiwillig auf seine Teilnahme an den Spielen und verkündete am Montag stattdessen sein Karriereende. Damit bekommen es die beiden deutschen 10km-Schwimmer Florian Wellbrock und Rob Muffels in Tokio mit einem Konkurrenten weniger zu tun.

Hintergrund des unerwarteten Schrittes ist ein Rechtstreit zwischen Melloulis Familie und dem tunesischen Verband. Dieser bezichtigt die Mutter des Spitzenschwimmers der Urkundenfälschung. Die genauen Hintergründe sind unklar. Das Verfahren war unmittelbar vor Melloulis Abreise nach Tokio angesetzt worden.

"Nach einem Monat voller Scherereien habe ich die Hoffnung auf eine Einigung oder einen positiven Ausgang des Falles verloren. Daher habe ich entschieden von internationalen Wettbewerben zurückzutreten und die Olympischen Spiele in Tokio zu boykottieren", schreibt Mellouli via Instagram.

Es ist das apprupte Ende einer äußerst erfolgreichen aber auch von Schattenseiten geprägten Karriere. Mellouli hatte bei Olympia 2008 die 1500m im Becken gewonnen und 2012 in London Olympiagold über die 10km im Freiwasser geholt. Bei Weltmeisterschaften auf Kurz- und Langbahn stand er 15 Mal auf dem Podest. Mellouli fiel aber auch bereits mit einem positiven Dopingtest auf: 2007 wurde er wegen der Einnahme des Amphetamins Adderall für 18 Monate gesperrt.

Die Links zu den Olympischen Spielen 2021:

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