(26.04.2013) Für Olympia-Finalist Steffen Deibler hat der deutsche Schwimmsport ohne eine stärkere finanzielle Förderung keine Chance, auf Augenhöhe mit internationalen Spitzennationen wie den USA zu kommen. "Ich glaube nicht, dass wir angesichts der finanziellen Rahmenbedingungen in Deutschland den Anspruch stellen können, im Schwimmen eine internationale Topnation zu sein", erklärte Deibler gegenüber dem Hamburger Abendblatt.

Vor allem im Nachwuchsbereich werde dem Deutschen Schwimm-Verband dadurch das Wasser abgegraben. "Wenn viele Talente wüssten, dass sie finanziell abgesichert wären, würden sie es probieren", so Deibler. "Stattdessen verliert der deutsche Schwimmsport etliche Talente beim Wechsel von der Schule zum Studium, weil ihnen die finanzielle Absicherung fehlt."

Probematisch sei auch der geringe Stellenwert des Schwimmsports in Deutschland. So kritisiert er, dass "man sich als Leistungssportler jeden Tag den Hintern aufreißt, um am Ende als Fünfter oder Siebter von den Medien ausgebuht zu werden." In den USA oder Frankreich sehe das anders aus.

Er selbst zeigt sich mit den Bedingungen, die er an seinem Trainingsstandort in Hamburg vorfindet, jedoch sehr zufrieden. An einen möglichen Wechsel verschwendet er keine Gedanken. Bei den Olympischen Spielen in London war Deibler auf den vierten Platz über die 100m Schmetterlin geschwommen und hatte damit neben Paul Biedermann und Britta Steffen für die stärkste Platzierung der Beckenschwimmer gesorgt.

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