NEWS powered bySpeedo
Der vorletzte Finalabschnitt bei den Weltmeisterschaften in Singapur hätte spannender kaum sein können, nicht zuletzt da das deutsche Team in zahlreichen Rennen mit von der Partie war. Während Katie Ledecky über die 800m Freistil zum dreiundzwanzigsten Mal in ihrer Karriere Weltmeisterin wurde, schwammen Angelina Köhler und Isabel Gose gegen die hochdekorierte Konkurrenz unter die Top 6 der Welt – Köhler sogar in Rekordzeit.
Nachdem sich Angelina Köhler über die 50m Schmetterling von Rennen zu Rennen gesteigert hatte und immer dichter an die nationale Bestmarke heran schwamm, zeigte die Fünftplatzierte der letzten Weltmeisterschaften im Finale dann ihre Topleistung und jubelte in 25,50 Sekunden über einen neuen Deutschen Rekord. Mit Hundertstelglück hatte Köhler sich gestern knapp das Finalticket erkämpft, ging auf der Außenbahn an den Start und schlug nur unweit der Top 3 an. Auch wenn ihr zu den Medaillenrängen lediglich sieben Hundertstelsekunden fehlten, darf sich Angelina Köhler auf einem starken vierten Platz über ihr bestes WM-Ergebnis in Singapur freuen. Die Medaillen sicherten sich die gleichen drei Schwimmerinnen wie über die doppelte Distanz, allerdings in umgekehrter Reihenfolge auf dem Silber- und Bronzerang. In 24,83 Sekunden schmetterte Gretchen Walsh mit deutlichem Vorsprung zu ihrer nächsten Goldmedaille bei diesen Titelkämpfen. Silber schnappte sich die Australierin Alexandria Perkins (25,31), dicht gefolgt von Roos Vanotterdijk (25,43) aus Belgien.
Das direkte Aufeinandertreffen von Katie Ledecky und Summer McIntosh im Finale über die 800m Freistil war wohl das am stärksten antizipierte Duell bei diesen Weltmeisterschaften – und das Rennen wusste wahrlich zu begeistern. Aber anders als erwartet war es nicht nur ein Zweikampf um WM-Gold und einen möglichen Weltrekord, sondern ein packender Dreikampf mit der Australierin Lani Pallister. Diese schnappte Summer McIntosh auf der letzten Bahn die Silbermedaille weg und schlug in 8:05,98 Minuten nur unweit hinter Katie Ledecky an, die in extrem schnellen 8:05,62 Minuten zum insgesamt siebten Mal die 800m Freistil bei Welttitelkämpfen für sich entschied und zeigte, dass sie ihr Ausnahmekönnen auch gegen die ungewohnte Konkurrenz nutzen kann. Nachdem Summer McIntosh in Singapur bereits dreimal ganz oben auf dem Podium stand, fügte das kanadische Allround-Talent ihrer Sammlung in 8:07,29 Minuten nun eine Bronzemedaille hinzu.
Mitten drin im Geschehen über die 800m Freistil war auch Isabel Gose, die ihre Zeit aus dem Vorlauf nochmals verbesserte und das Rennen nach 8:18,23 Minuten an Position Sechs beendete. Gose hatte ihre Bestzeit, die genau sieben Zehntel schneller ist, bei den vergangenen Weltmeisterschaften aufgestellt, als sie mit der Silbermedaille geglänzt hatte.
Als erste deutsche Schwimmerin seit 2015 stand Lise Seidel im Finale über die 200m Rücken – und das bei ihrem WM-Debüt. Nachdem Seidel im Halbfinale mit einer herausragenden Bestzeit und einem Altersklassenrekord von 2:08,75 begeistert hatte, konnte die 18-jährige Chemnitzerin in 2:10,01 Minuten zwar nicht ganz an ihre Leistung vom Vortag anknüpfen, beendete ihre ersten Weltmeisterschaften aber dennoch auf einem tollen achten Rang. Wie schon über die 100m Rücken ging der Weltmeistertitel an die australische Olympiasiegerin Kaylee McKeown, die in 2:03,33 Minuten einen neuen WM-Rekord aufstellte und nur 19 Hundertstel über ihrer eigenen Weltrekordzeit blieb. Dahinter setzte Regan Smith ihre Silber-Serie fort und schwamm in 2:04,29 bereits zum vierten Mal bei diesen Titelkämpfen auf den Silberrang. Das Podium komplettierte Claire Curzan (2:06,04), die damit wie schon über die anderen beiden Rückenstrecken den Medaillen-Doppelschlag für das Team USA perfekt machte.
Äußerst erfolgreiche Weltmeisterschaften erlebt auch Anna Elendt, die mit ihrem Goldtriumph über die 100m Brust für eines der größten Highlights aus deutscher Sicht gesorgt hat. Über die 50m Brust verpasste Elendt eine erneute Finalteilnahme jedoch hauchdünn um drei Hundertstelsekunden und schied als Neunte aus. In 30,40 Sekunden blieb die Deutsche Rekordhalterin genau drei Zehntel über ihrer Bestmarke, die sie im Vorlauf kräftig zum Wackeln gebracht hatte – eine Zeit, die dementsprechend auch für den Finaleinzug gereicht hätte. Ruta Meilutyte konnte in 29,54 ihre Favoritenrolle untermauern. Wie schon im Vorlauf blieb die Weltrekordhalterin aus Litauen als einzige Schwimmerin unter der Marke von 30 Sekunden.
Das Halbfinale über die 50m Freistil entschied Katarzyna Wasick in 24,19 Sekunden für sich, die bei vergangenen Weltmeisterschaften bereits Silber und Bronze gewinnen konnte. WM-Gold fehlt der 32-jährigen Polin allerdings noch.
Die Zusammenfassung der weiteren Finalevents gibt es hier: US-Staffel siegt mit Weltrekord | Maxime Grousset schwimmt Europarekord
- Livestreams der Schwimm-WM 2025 | Kostenfrei online schauen
- Schwimm-WM 2025: Startlisten und Ergebnisse (Freiwasser)
- Schwimm-WM 2025: Startlisten und Ergebnisse (Beckenschwimmen)
- Schwimm-WM 2025: Zeitplan
- Schwimm-WM 2025: Der Medaillenspiegel
Bild: IMAGO