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03. Januar 2014

(03.01.2014) Nachdem wir uns gestern den Highlights des Schwimmjahres 2013 gewidmet hatten, schauen wir heute darauf, was in den zurückliegenden zwölf Monaten in der Schwimmwelt schief lief. Unsere Flops des Schwimmjahres 2013:


Der WM-Strudel von Barcelona:

Bei der Schwimm-WM in Barcelona sorgten nicht nur die Leistungen im Schwimmbecken für Schlagzeilen sondern auch der WM-Pool selbst. Die Filteranlage im Wettkampfbecken soll eine Strömung verursacht haben. Diese beeinflusste auch die Ergebnisse der Weltmeisterschaften. Zumindest legen dies statistische Auswertungen der Zwischenzeiten, die die Athleten in Barcelona abgeliefert hatten, nahe. Für uns ist diese Story ganz klar einer der Flops des Schwimmjahres 2013.

Doping, Doping, immer wieder Doping:

Mehr als 20 Dopingfälle im Schwimmsport hat der Schwimm-Weltverband FINA im zurückliegenden Jahr veröffentlicht. Besonders negativ fielen die Athleten aus Russland auf: Sie waren für fast die Hälfte der Dopingfälle verantwortlich. Auch eine chinesische Weltmeisterin sowie der dänische Top-Schwimmer Mads Glaesner wurden zu Strafen verurteilt. Glaesner, dessen positiver Test im Rahmen der Kurzbahn-WM 2012 durchgeführt wurde, verlor dadurch unter anderem seinen Weltmeistertitel über die 1500m Freistil auf der Kurzbahn. Auch die regelmäßig auftauchenden Dopingfälle zählen für uns zu den Tiefpunkten des Jahres 2013.

Verbandsfehler lässt Kinderhoffnungen platzen

Den acht und neun Jahre jungen Athleten eines kleinen Schwimmvereins aus Nordrhein-Westfalen blieb aufgrund eines unnötigen Verbandsfehlers die Teilnahme am erhofften Landesfinale des DMSJ-Wettbewerbes verwehrt. Beim "Deutschen Mannschaftswettbewerbs der Jugend" kämpfen Nachwuchsschwimmer Seite an Seite für ihren Verein. Jahr für Jahr ist dies eines der Highlights im deutschen Nachwuchsschwimmsport. Ausgerechnet hier leistete sich der Südwestfälische Schwimmverband einen unnötigen Patzer und brachte durch eine fehlerhafte Ausschreibung die E-Jugend-Athleten der SG Einheit Ergste um die Qualifikation für das NRW-Finale des DMSJ-Wettbewerbs. Dabei wurde der Verband zuvor sogar auf den Fehler hingewiesen. Die jungen Athleten wurden so um eine einmalige Chance gebracht. In diesem Jahr treten sie in neuen Altersklassen an. Ganz klar einer der Flops des Jahres 2013.

Ye Shiwen - Auch Schwimmsternchen sind nur Menschen

Auch der ein oder andere Schwimmer sorgte im vergangenen Jahr für enttäuschende Vorstellungen. Stellvertretend soll dafür die Chinesin Ye Shiwen stehen. Schon 2011 holte sich das Ausnahmetalent die ersten WM-Siege. 2012 gab es Olympiagold in London. Doch im zurückliegenden Sommer musste die erst 16-Jährige schmerzlich erfahren, dass es nicht nur Höhen und Erfolge gibt. Bei der Schwimm-WM in Barcelona reiste sie als Top-Favoritin über die Lagenstrecken an, ging jedoch zum Überraschen der Schwimmwelt komplett leer aus. Der Teenager hatte wie viele Jugendliche in ihrem Alter mit Gewichtszunahme und der körperlichen Entwicklung zu kämpfen. Mittlerweile soll sie jedoch wieder auf dem Weg zurück zu alter Form sein und hofft im kommenden Jahr wieder angreifen zu können.

FINA will Revolution des Brustschwimmens - Doch die Schwimmwelt wehrt sich

Im Frühjahr sorgte das Exekutiv-Büro der FINA, also die "Regierung" des Weltverbandes, mit einem Vorstoß für Wirbel in der Schwimmwelt. Wäre es nach den FINA-Oberen gegangen, so hätte dem Brustschwimmen eine wahre Revolution bevorgestanden: Geplant war, während der Unterwasserphase nach dem Start ähnlich wie bei den anderen Schwimmlagen uneingeschränkt Delphinbeinbewegungen zu erlauben. Schnell schwappte eine Welle der Empörung über diesen tiefen Eingriff in die Charakteristik der Schwimmlage um den Globus. Im Sommer stand der Vorschlag beim FINA-Kongress im Rahmen der Schwimm-WM zur Abstimmung. Das "FINA-Parlament", welches sich aus Vertretern der Mitgliedsverbände zusammensetzt, lehnte die Regeländerung mit deutlicher Mehrheit ab. Für uns war auch diese Idee einer der Flops des Schwimmjahres 2013.

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