(14.11.2013) Am kommenden Wochenende geht es in Freiburg für junge Sportler aus 64 Teams beim Deutschen Mannschaftswettbewerb Schwimmen der Jugend um die Meistertitel. Der Weg dorthin führte über mehrere regionale Vorrunden. Für die jungen Sportler der Altersklassen A bis D ist das Bundesfinale die höchste Ebene. Die Athleten der E-Jugend können bis in Finals auf Landesebene vorstoßen. Den höchstens neun Jahre Athleten eines kleinen Schwimmvereins aus Nordrhein-Westfalen blieb diese Möglichkeit jedoch aufgrund eines unnötigen Verbandsfehlers verwehrt.


In allen Bundesländern fanden vor zwei Wochen die Landesfinals des Deutschen Mannschaftswettbewerbs der Jugend (DMSJ) statt. Für viele junge Schwimmerinnen und Schwimmer sind die Finals auf Landes-und Bundesebene in jedem Jahr ein Highlight der Saison. In einer Sportart in der sonst nur jeder für sich kämpft, steht plötzlich das „Wir-Gefühl“ an erster Stelle und die großartige Stimmung auf den Zuschauerrängen sorgt dafür, dass sich jeder Athlet in den Dienst des Teams stellt. Die jüngsten Sportler, die Athleten der E-Jugend, sind gerade einmal acht oder neun Jahre alt.

Von diesem Gefühl getragen, wurde die E-Jugendmannschaft (mixed) der SG Einheit Ergste in diesem Jahr mit großem Vorsprung Südwestfälischer Meister und durfte sich berechtigte Hoffnungen auf die Teilnahme an den NRW-Meisterschaften machen. Für das Finale, das in Essen stattfand, qualifizierten sich die zwölf zeitschnellsten Mannschaften Nordrhein-Westfalens. Nach Aussage von Vereinssprecher Markus Göke hätte es für die kleinen Ergster zu einer Platzierung um Rang neun bis zehn im Bundesland gereicht - hätten sich die Veranstalter nicht einen verherenden Fehler geleistet.

Ein unglücklicher Patzer des Südwestfälischen Schwimmverbandes kam der scheinbar sicher geglaubten Qualifikation der Schwimmer aus Ergste in die Quere. „Man hat unsere E-Jugend über 4x25 Meter Lagen starten lassen und nicht wie in den anderen Bezirken über 4x50 Meter.“, so Göke. Damit waren die Ergebnisse nicht mehr mit den Resultaten der anderen Bezirke vergleichbar. Den jungen Schwimmern wurde so die Chance genommen, sich für die nächste Runde zu qualifizieren.

Hinzu kommt, dass die ganze Sache mit etwas mehr Aufmerksamkeit seitens des Verbandes hätte vermieden werden können. Gero Weidel, Trainer des zweitplatzierten Teams aus Dortmund-Brackel, hatte den Verband bereits im September auf die fehlerhafte Ausschreibung hingewiesen, jedoch gab es keinerlei Reaktion.

„Kurios war zudem, dass die Anfangszeiten des Wettkampfes nur vier Tage vor Beginn geändert wurden, nur um sie zwei Tage davor nochmals zu ändern“, so Weidel und fügt hinzu: „Für unsere Kleinen ist es jetzt nicht ganz so schlimm, denn wir hätten uns nicht qualifiziert. Dennoch hätten wir erwartet dass sich der Verband darum besser kümmert und solche Dinge durch besseren Überblick vermieden hätte."

Nach mehrfachen Versuchen der Kontaktaufnahme durch swimsportnews räumte Ralf Kalkreuter, Fachwart Schwimmen vom Schwimmverband Südwestfalen, den Fehler in der Ausschreibung ein und wies darüber hinaus auf die teilweise missverständliche Kommunikation zu diesem Ereignis innerhalb des Verbandes hin. „Wir werden uns auf jeden Fall mit den Ergstern in Verbindung setzten und uns für diesen Vorfall entschuldigen“, sagte Kalkreuter in einem Telefonat vor mehr als einer Woche.

Es scheint, als wären dies bisher nur Worte geblieben. „Seitens des Verbandes gab es bis heute nicht ein Wort der Entschuldigung“, sagte Markus Göke am Mittwochabend. Der kleine Schwimmverein und vor allem die jungen Schwimmer sind sehr enttäuscht, denn so eine Chance bekommen die E-Jugendlichen nicht noch einmal, da sie im nächsten Jahr in einer neuen Alterklasse getrennt in männliche und weibliche Teams antreten müssen.

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