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Alle Augen waren auf Angelina Köhler gerichtet. In der Pariser La Defense Arena startete die amtierende Weltmeisterin bei den Olympischen Spielen am Sonntag im Finale über die 100m Schmetterling als amtierende Weltmeisterin. Am Ende wurde es jedoch der undankbare vierte Platz. Mitten drin in der Weltspitze und doch ohne eine der begehrten Medaillen.

In 56,42 Sekunden lieferte die Berlinerin über ihre Paradestrecke ein beherztes Rennen ab. Nachdem sich Köhler auf der zweiten Rennhälfte an ihre Konkurrentinnen heranpirschte, fehlten am Ende lediglich 0,19 Sekunden zum Edelmetall. "Das ist natürlich traurig", erklärte Köhler, die zunächst unter Tränen das Becken verlassen hatte und nicht zu Interviews in der Lage war. Nachdem sie den kurzen Schock etwas verarbeitet hatte, blickte sie wenig später dann doch kurz zurück auf dieses erste Olympiafinale ihrer Karriere.

"Ich bin hier angereist und wollte ins Finale - das habe ich erreicht", konstatiert die Spitzenschwimmerin. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich habe alles gegeben, bin um mein Leben geschwommen."

Dennoch ärgerlich: Ausgerechnet die in den Dopingskandal des chinesischen Teams verwickelte Zhang Yufei (56,21) schob sich im Olympiafinale von Paris knapp vor Köhler auf Platz drei. "Solche Geschichten haben natürlich immer einen Beigeschmack", meint Köhler mit Blick auf ihre umstrittene Konkurrentin. "Aber erstmal gehört die Medaille ihr."

Mit ihrer Leistung schwamm Köhler die viertschnellste Zeit ihrer Karriere und kann damit trotz der knappen Entscheidung zufrieden sein. "Die Zeiten der anderen sind der Wahnsinn", meinte sie mit Blick auf ihre Konkurrentinnen. Sowohl Gold als auch Silber gingen in diesem Finale an die USA. Repräsentiert durch Tori Huske (55,59) und der Welt- und Olympiarekordhalterin Gretchen Walsh (55,63) feierten die Amerikanerinnen somit einen Doppelsieg. In den kommenden Tagen könnte es Köhler mit einer oder beiden erneut in den Lagenstaffeln zu tun bekommen.

Nach diesem emotionalen Finale standen im weiteren Verlauf des Abschnittes bei den Damen nur noch Halbfinals auf dem Programm. In diesen gab es keine deutsche Beteiligung.

Zeitschnellste Finalqualifikantin über die 100m Brust ist die Südafrikanerin Tatjana Smith (geb. Schoenmaker) mit einer Zeit von 1:05,00 Minuten. Die Mitfavoritin Ruta Meilutyte (1:06,89) aus Litauen schied überraschend auf Platz elf aus.

Seite an Seite schwammen die beiden Australierinnen Ariarne Titmus (1:54,64) und Mollie O’Callaghan (1:54,70) ins Finale der 200m Freistil. Durch die Dominanz der beiden Aussies wird sich im morgigen Finale sehr wahrscheinlich eine der beiden den Titel schnappen.

Auch bei den Herren musste sich das deutsche Team heute mit einem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Mehr dazu gibt es hier: Herzschlagfinale: Nur 0,08 Sekunden fehlen Melvin Imoudu zum Olympiasieg

Bild: IMAGO / Eibner (Jo Kleindl)

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