(30.12.2022) Mal wieder geht ein Jahr zu Ende und bevor wir eintauchen in die Abenteuer und Herausforderungen, die 2023 bereit hält, blicken wir noch einmal zurück auf die vergangenen zwölf Monate. Passend zum Silvesterfest haben wir euch hier einige der großen Kracher des Schwimmjahres 2022 zusammengestellt:
David Popovici und sein Weltrekordkracher
Das Jahr 2022 war ein Jahr beeindruckender Weltrekorde! Eines der dicksten Ausrufezeichen setzte im August der damals erst 17-jährige Rumäne David Popovici. Bei den Europameisterschaften in Rom knackte er über die 100m Freistil in 46,86 Sekunden die bisherige Bestmarke, die der Brasilianer Cesar Cielo 2009 auf dem Höhepunkt der Ära der Wunderanzüge bei der WM in Rom ausgerechnet im selben Becken aufgestellt hatte. Zuvor hatte Popovici im Juni bereits die WM-Titel über die 100 und 200m Freistil geholt und damit klar gemacht: Es gibt einen neuen Stern am Schwimm-Himmel. Mehr zu Popovicis Weltrekord gibt's hier: 46,86!!! David Popovici knackt den 100m-WELTREKORD
Die Sprintqueen: Emma McKeon knackt als erste Frau die 50-Sekunden-Marke
100m Freistil unter 50 Sekunden - eine Schallmauer, die nun auch bei den Frauen erstmals in der Geschichte des Schwimmsports durchbrochen wurde. Bei der Kurzbahn-WM 2022 im Dezember sprintete Emma McKeon als Schlussschwimmerin der australischen 4x100m Freistilstaffel ihre Teilstrecke in 49,96 Sekunden. Zuvor stand die schnellste je im Einzel oder einer Staffel geschwommene Zeit bei 50,38 Sekunden. McKeon stieß damit also regelrecht in eine neue Dimension vor. Mehr dazu hier: 49,96! McKeon führt Australiens Sprintstaffel mit Hammer-Split zum Weltrekord
Ariarne Titmus schnappt sich Katie Ledeckys Weltrekord
Katie Ledecky galt über Jahre hinweg als das Maß aller Dinge über die 400 bis 1500m Freistil, doch auf der "kürzeren" Distanz hat ihr mittlerweile eine Konkurrentin den Rang abgelaufen. Die Australierin Ariarne Titmus nahm Ledecky zunächst den WM-Titel (2019), dann Olympiagold (2021) und nun im Jahr 2022 auch den Weltrekord über die 400m Freistil ab. Bei den australischen Meisterschaften im Mai schwamm Titmus die 400m Freistil in 3:56,40 Minuten. Damit war sie sechs Hundertstel schneller als der bisherige Weltrekord, mit dem Katie Ledecky 2016 Olympiasiegerin wurde. Mehr dazu hier: Kracher in Australien: Ariarne Titmus knackt Ledeckys WELTREKORD
Katie Ledecky: Über die 1500m eine Klasse für sich
Über die 400m hat sich die Konkurrenz zwar an Katie Ledecky herangeschwommen und sie im Fall von Ariarne Titmus sogar überholt. Doch über die 1500m Freistil ist die US-Amerikanerin nach wie vor eine Klasse für sich. Zunächst stellte sie dies bei den Weltmeisterschaften im Juni mit einem souveränen Titelgewinn unter Beweis. Dann untermauerte Ledecky im Herbst ihre Position als beste 1500m-Schwimmerin aller Zeiten mit einem Ausflug auf die Kurzbahn. Beim ersten Rennen ihrer Karriere überhaupt über die 1500m im 25m-Becken pulverisierte die Olympiasiegerin regelrecht den bisher von Sarah Wellbrock gehaltenen Weltrekord und drückte die Bestmarke um satte zehn Sekunden nach unten auf 15:08,24 Minuten. Das komplette Rennen könnt ihr euch hier anschauen: VIDEO: Katie Ledeckys 1500m-Weltrekord in voller Länge
Historisch stark: Lukas Märtens' 3:41 über die 400m Freistil
Auch aus deutscher Sicht hatte das Schwimmjahr 2022 einige Highlights parat. Für einen der größten Kracher konnte Lukas Märtens bereits im Frühjahr sorgen. Bei den Swim Open in Stockholm schwamm der Magdeburger die 400m Freistil in beeindruckenden 3:41,60 Minuten und war damit nicht nur schneller als der Olympiasieger von Tokio. Es war die weltweit schnellste 400m-Zeit der zurückliegenden sechs Jahre. Zum Weltrekord von Paul Biedermann fehlen Märtens damit nur noch anderthalb Sekunden. Sein internationales Format stellte Märtens später mit WM-Silber sowie dem Europameistertitel über die 400m Freistil unter Beweis. Mehr dazu hier: 3:41! Lukas Märtens zündet Weltklasse-Kracher über 400 Freistil!
Der große Auftritt von Isabel Gose
Nicht nur Lukas Märtens beeindruckte in diesem Jahr über die 400m Freistil. Auch seine Magdeburger Trainingskollegin Isabel Gose machte auf der internationalen Bühne auf sich aufmerksam. Bei den Europameisterschaften im August in Rom entschied die 20-Jährige die 400m Freistil für sich und feierte damit ihren ersten großen Einzeltitel bei einem internationalen Saisonhöhepunkt. Mehr dazu gibt es hier: Europameisterin! Isabel Gose krault in Rom zu GOLD
Wellbrocks Medaillenfünfer
Auch 2022 hat Florian Wellbrock sich mal wieder das Prädikat Weltspitze verdient. Bei den Weltmeisterschaften im Juni in Budapest beeindruckte der Olympiasieger mit fünf Medaillen bei fünf Starts. Nachdem es im Becken Silber über die 800m und Bronze über die 1500m Freistil gab, sicherte sich der Magdeburger die Titel über die 5km und mit der Staffel im Freiwasser und Platz drei über die 10km-Distanz. Fünf Medaillen bei einer WM? Das war bei den Herren aus Deutschland bisher nur Michael Groß gelungen.
Willkommen in der Weltspitze, Anna Elendt!
Schon 2019 stand Anna Elendt, im WM-Finale. Damals gerade einmal im Alter von 17 Jahren. Seitdem hat sich die in den USA trainierende Hessin stetig weiterentwickelt und in diesem Jahr den verdienten Sprung in die Weltspitze geschafft. Zunächst verbesserte sie die Deutschen Rekorde auf allen drei Bruststrecken. Dann wurde sie bei den Weltmeisterschaften im Juni zur Vize-Weltmeisterin über die 100m Brust. Doch damit nicht genug: Bei der Kurzbahn-WM im Dezember untermauerte Elendt dies mit der Bronzemedaille über die 100m Brust.
Bild: LEN / Insidefoto