(13.08.2022) Nachdem Isabel Gose gestern über die 800m Freistil die erste EM-Medaille für das deutsche Team gewinnen konnte, schwamm sie heute, beflügelt von diesem Erfolg, bei den Europameisterschaften in Rom die schnellste Zeit der Vorläufe über die 200m Freistil. 1:59,17 Minuten reichten der Magdeburgerin, um die gesamte Konkurrenz unangefochten hinter sich zu lassen.
Auch der zweiten deutschen Starterin, Julia Mrozinski, gelang souverän die Qualifikation für das Halbfinale. Die deutsche Meisterin schwamm in 2:00,59 Minuten die zwölftschnellste Zeit des Feldes. Der Sprung in die nächste Runde gelang auch Marrit Steenbergen (2:00,01) aus den Niederlanden, die somit die Chance auf ihr zweites Einzelgold bei den Meisterschaften in Rom bewahrt.
Steenbergen und Gose haben in der 4x200m Staffel beide bereits gezeigt, dass sie deutlich schnellere Zeiten drauf haben und sogar in den Bereich von 1:56 Minuten schwimmen können. Um sich für das Finale der Top 8 zu qualifizieren, muss im Halbfinale sicherlich klar die zwei Minuten Marke unterboten werden.
In den Halbfinalläufen am Nachmittag werden wir auch Johanna Roas zu sehen bekommen. Über die 50m Rücken der Damen verbesserte die Berlinerin ihre Bestzeit aus dem Jahr 2015 um eine Hundertstelsekunde auf 28,29 Sekunden. Diese Leistung reichte im Vorlauf für den neunten Platz. Mit einer ähnlich guten Zeit kann Roas durchaus mit einem Startplatz im Finale liebäugeln. In die Favoritenrolle schwamm sich die Französin Analia Pigree (27,53), die beim Gewinn der WM-Bronzemedaille in Budapest bereits die schnellste Europäerin war.
Besonders spannend machte es aus deutscher Sicht Zoe Vogelmann über die 400m Lagen. In 4:48,03 Minuten blieb die junge Heidelbergerin zwar deutlich über ihrer Bestzeit, sicherte sich aber als Neuntplatzierte den achten und letzten Startplatz für den Endlauf. Vogelmann profitierte dabei vom überraschenden Ausscheiden des ungarischen Superstars Katinka Hosszu. Hosszu schwamm zwar die viertschnellste Zeit des Feldes, die demnach sicher zum Weiterkommen gereicht hätte, war damit aber langsamer als zwei ihrer Teamkolleginnen und schied aus. Pro Nation können bei der EM maximal Zwei weiterkommen. Im Finale werden für Ungarn stattdessen die erst 18-jährige Viktor Mihalyvari Farkas und Zsuzsanna Jakabos um die Medaillen schwimmen. Die zweite deutsche Schwimmerin Giulia Goerigk blieb in 4:51,68 Minuten ebenfalls deutlich über ihrer Bestzeit und landete im Klassement auf Rang 15.
Den Sprung in die nächste Runde verpasste auch Björn Kammann, der über die 100m Schmetterling in 53,76 Sekunden nicht über den 27. Platz hinaus kam. Der in den USA trainierende Hamburger hätte seine Bestzeit (52,77) um gut eine Zehntel verbessern müssen, um sich eines der begehrten Tickets für das Halbfinale zu erkämpfen. Nicht zu schlagen war am Morgen Noe Ponti aus der Schweiz, der in 51,56 Sekunden eine starke Vorstellung zeigte. Konkurrenz um die Medaillen wird Ponti unter anderem vom Niederländer Nyls Korstanje und dem Europarekordhalter Kristof Milak bekommen, die sich als Zweiter und Dritter ebenfalls souverän für die Zwischenrunde qualifizierten.
Ohne deutsche Beteiligung gingen die Vorläufe über die 200m Brust der Männer über die Bühne. Die Vorlaufbestzeit kam hier in 2:11,16 Minuten von Matej Zabojnik aus Tschechien. Mitfavorit Arno Kamminga aus den Niederlanden verzichtete hingegen auf seinen Start, nachdem er gestern über die 100m Distanz die Medaillen überraschend deutlich verpasst hatte. Für den Sprung unter die Top 16 wurde eine Zeit von 2:13,93 Minuten benötigt. Dies gelang unter anderem dem Finnen Matti Mattsson und Anton McKee aus Island, die beide schon bei der WM in Budapest im Finale über diese Strecke standen.
Für die Wettkämpfe am Nachmittag darf das deutsche Team vor allem über die 800m Freistil der Männer mit Lukas Märtens und Sven Schwarz Medaillenhoffnungen hegen. Zudem haben mit Isabel Gose, Julia Mrozinski und Johanna Roas gleich drei Athletinnen die Chance, sich weitere Finaltickets zu sichern.
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