(09.03.2022) Der Weltverband FINA wird russische und belarussische Aktive weiterhin bei seinen Events starten lassen. In einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung erklärte der Verband an dieser Entscheidung festzuhalten, die es den Athleten beider Länder ermöglicht unter neutraler Flagge bei FINA-Wettkämpfe wie der bevorstehenden Schwimm-WM in Budapest zu starten.
"Dieser Beschluss wird von einer überwältigenden Mehrheit der FINA-Athletenkommission befürwortet", schreibt der Weltverband, der damit einen anderen Weg einschlägt als weitere Sportverbände, die Aktive aus Russland und Belarus komplett von ihren Events ausgeschlossen haben.
Auf diesem Pfad nahm die FINA nun einen weiteren neuen Abzweig: Nach einer eigens verabschiedeten Änderung der FINA-Regularien ist es dem Weltverband nun auch möglich, Athleten auf Basis von "Einzelfallentscheidungen" von Wettkämpfen auszuschließen. Dies könne unter anderem dann zur Anwendung kommen, wenn die Teilnahme russischer und belarussischer Aktiver "die Sicherheit und das Wohlbefinden anderer Athleten sowie die Durchführung der Veranstaltung" gefährde.
In einem weiteren Absatz der Pressemitteilung erklärte die FINA zudem, dass man darauf hinarbeite, "auch in diesen schwierigen Zeiten unangekündigte Dopingkontrollen in Russland, Weißrussland und der Ukraine" durchführen zu können. Wie das in der Praxis im von russischen Truppen belagerten ukrainischen Staatsgebiet aussehen könnte, ist offen. In Zusammenarbeit mit dem europäischen Schwimmverband LEN kündigte die FINA des Weiteren eine Initiative für Hilfen für den ukrainischen Schwimmsport unter der Führung von LEN-Präsident Antonio da Silva an.
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