(01.03.2022) Nach der Absage der Junioren-Weltmeisterschaften im russischen Kasan zieht der Schwimm-Weltverband FINA weitere Konsequenzen aus dem kriegerischen Überfall Russlands auf das Nachbarland Ukraine. Wie die FINA am Dienstag bekannt gab, dürfen russische Aktive bei internationalen Events nur noch unter neutraler Flagge antreten.
Bis auf weiteres sollen weder die Hymne noch Nationalfarben, -symbole oder -flaggen des Landes bei Veranstaltungen unter dem Dach der FINA gezeigt werden. Dies gilt auch für Belarus, das die Aggressionen Russlands unter anderem dadurch unterstützt, dass man russische Truppen von eigenem Terrtorium aus agieren und in die Ukraine einfallen lässt.
In den zurückliegenden Tagen hatten zahlreiche nationale Schwimmverbände den Ausschluss russischer und belarussischer Teams von internationalen Events gefordert. Ob der vergleichsweise "seichte" Bann, der die Aktiven Russlands nun eben unter neutraler Flagge starten lässt, befürwortet wird, dürfte auch davon abhängen, wie sich dies in der Praxis gestalten wird. So starteten russische Athleten auch bei den zurückliegenden beiden Olympischen Spielen in Tokio und Peking aufgrund des systematischen Dopings in ihrem Land bereits als "neutrales" Team mit dem Namen "Russisches Olympisches Komitee". In der Außenwirkung fiel aber nur geringfügig auf, dass man nicht unter russischer Flagge startete, wie auch auf dem Bild zu diesem Artikel zu erkennen ist.
In ihrer Pressemitteilung distanzierte sich die FINA des Weiteren von Russlands Präsident Putin, der den Überfall auf die Ukraine befohlen hatte. Der Weltverband entzieht Putin mit sofortiger Wirkung den FINA-Orden, den man ihm 2014 verliehen hatte - nur wenige Monate, nachdem Russland die ukrainische Krim annektierte.
Bild: IMAGO / ITAR-TASS