(29.07.2021) Eine weitere Finalnacht bei den Olympischen Spielen bricht an. Für Deutschlands Schwimmfans wird es vor allem zu Beginn und zum Ende des Abschnitts spannend. Florian Wellbrock macht im Finale über die 800m Freistil den Auftakt. Philip Heintz und die 4x200m Freistildamen machen den Abschluss in Tokio.
Die Staffel wird in der gleichen Reihenfolge schwimmen wie im Vorlauf. Isabel Gose startet und Leonie Kullmann, Marie Pietruschka sowie Annika Bruhn folgen.
3:30 Uhr: FINALE - 800m Freistil (m) - mit Florian Wellbrock
"Ich wollte souverän ins Finale schwimmen und im Endlauf eine gute Bahn haben", sagte Florian Wellbrock nach seinem Vorlauf. Diese hat er nun auch, denn er steht auf Bahn 5 direkt neben seinem heute wohl härtesten Konkurrenten Mykhailo Romanchuk aus der Ukraine. Man muss in diesem Finale aber fast jeden auf dem Zettel haben. Olympiasieger Gregorio Paltrinieri zum Beispiel, der von der Randbahn startet, könnte sich von da aus unbemerkt nach vorn stehlen. Umso wichtiger ist, dass Wellbrock in diesem Rennen die Augen unter seiner Brille weit offen hält.
Jetzt geht es auf die Startbrücke für die acht Jungs. Felix Auböck aus Österreich ist auch einer dieser. Er schwimmt gleich auf Bahn 6 neben Wellbrock.
Und da geht es auch schon los!
Gregorio Paltrinieri schwimmt los wie die Feuerwehr. Er beginnt in 55,15 Sekunden als Erster – unter Weltrekordsplit.
Wellbrock liegt auf Platz zwei nach 300m. Seine Technik ist wie immer fabelhaft. Er schwimmt etwa zwei Sekunden hinter dem Italiener.
Der Abstand schmilzt jetzt schon ein wenig auf Gregorio Paltrinieri. Nun ist es nur noch eine Sekunde auf Wellbrock. Das Feld ist aber sehr eng. Bis auf Costa Guilherme aus Brasilien sind alle im Rennen um die Medaillen dabei.
Jetzt haben sie den Italiener fast. Nach 650m ist Wellbrock auf Platz zwei.
Die letzten hundert Meter. Wellbrock wird eine Medaille holen.
Wellbrock vorn. Aber es ist eng!
Was für ein Rennen! Er wird Vierter – doch keine Medaille! Wellbrock schwimmt 7:42,68 Minuten. Gold holt sich ein ganz anderer. Robert Finke liefert verdammt starke letzte 100m ab und siegt in 7:41,87 Minuten in neuem US-Rekord.
Auf der letzten Bahn fehlen dem Magdeburger die Körner. Der Italiener Gregorio Paltrinieri holt Silber in 7:43,11 Minuten. Bronze holt der Ukrainer Mykhailo Romanchuk mit 7:42,33 Minuten.
Felix Auböck kommt am Ende auf den siebten Platz in 7:49,14 Minuten. Er ist damit vier Sekunden langsamer als noch im Vorlauf.
Im Interview ist Wellbrock direkt wieder gefasst. Man könnte meinen, er ist im Kopf schon wieder im nächsten Rennen, den 1500m Freistil.
Mehr dazu: Um Haaresbreite geschlagen! Wellbrock Vierter im Herzschlagfinale von Tokio
3:44 Uhr: FINALE - 200m Brust (m)
Der Angang der Jungs ist schnell auf den ersten 100m. Arno Kamminga schwimmt vorn weg in 1:00,09 Minuten.
Jetzt kommt der Australier. In neuem Olympiarekord gewinnt Izaac Stubblety-Cook mit 2:06,38 Minuten. Dahinter kommt Arno Kamminga nach 2:07,01 Minuten an die Wand. Bronze holt, mit dem Rennen seines Lebens, Matti Mattson. Er überrascht mit dem Bronze-Rang für Finnland (2:07,13).
Eine Überraschung: Anton Chupkov wird in 2:07,93 Minuten nur Vierter.
3:53 Uhr: Halbfinale - 100m Freistil (w)
Jetzt wird es schnell über die zweitschnellste Strecke der Damen bei diesen Spielen.
Und es ist sehr schnell! Wir sehen einen neuen Asienrekord. Haughey Siobhan schwimmt in 52,40 Minuten zum Halbfinal-Sieg vor Cate Campbell aus Australien (52,71).
Jetzt kommt die zweite Australierin über diese Strecke. Emma McKeon, die hier wohl in der Form ihres Lebens ist, steht auf Bahn 4.
Sie ist einfach die Top-Favoritin für Gold. In 52,33 Sekunden sichert sie sich souverän als erste den Final-Einzug. Sarah Sjöström macht ebenfalls ein gutes Rennen. Sie wird Zweite in 52,82 Minuten.
Das Finale ist übrigens mit 53,11 Minuten zu.
4:04 Uhr: Halbfinale - 200m Rücken (m)
Christian Diener darf sich leider hier nicht die Starthilfe einrichten. Er ist im Vorlauf als 19. ausgeschieden.
In diesem ersten Semifinale wird der Olympiasieger über die halbe Strecke auch hier als großer Favorit gehandelt. Evgeny Rylov aus Russland macht ein gutes Rennen bisher. Nach 150m hat er bereits eine Sekunde Vorsprung auf den Rest des Feldes.
In 1:54,45 Minuten gewinnt der Russe Rylov sicher vor Adam Telegdy aus Ungarn (1:56,19).
Sehr lässig mit den Händen in seiner Jacke schlendert Olympiasieger Ryan Murphy auf die Startbrücke.
Den zweiten Semifinallauf gewinnt Luke Greenbank aus Großbritannien in 1:54,98 Minuten. Ryan Murphy sah auch noch relaxed aus. Auch wenn er vor dem Start natürlich noch entspannter war, zieht er als Gesamt-Dritter ins Finale ein (1:55,38).
Nun sehen wir, natürlich aus deutscher Sicht mit einem weinenden Auge, die Siegerehrung über die 800m Freistil.
Doch es verzögert sich. Alle warten gespannt auf die Ehrung.
4:20 Uhr: FINALE - 200m Schmetterling (w)
Nun fahren wir doch erstmal ohne Siegerehrung fort. Wir werden bestimmt noch erfahren warum.
Die Damen des Schmett-Finals stehen auf der Startbrücke. Wir hoffen sie haben sich in der Zwischenzeit gut warm gehalten.
Den besten Start hat die Chinesin in der Mitte. Zhang Yufei hat schon nach 50m eine halbe Länge Vorsprung. (28,48).
Olympiarekord für Zhang Yufei! 2:03,86 Minuten ist die Gold-Zeit der Chinesin. Dahinter kommen zwei US-Damen an die Wand. Regan Smith, die eigentlich als Rücken-Schwimmerin bekannt ist, schwimmt zu Silber in 2:05,30 Minuten. Ihre Teamkameradin Hali Flickinger holt in 2:05,65 Minuten Bronze.
Die Zeit der Chinesin ist die schnellste, die je ohne einen Hightech-Anzug geschwommen wurde.
4:37 Uhr: FINALE - 100m Freistil (m)
Caeleb Dressel wurde vor den Spielen als sichere Bank für Gold gehandelt. Dass der Russe Kliment Kolesnikov ihm hier so die die Stirn bietet bisher, hat wohl kaum jemand erwartet. Er flog im Semifinale zur Bestzeit (47,11).
Doch jetzt werden die Karten neu gemischt. Es ist auch in Tokio noch recht früh am Tag. Da kann noch nicht jeder seine einhundert Prozent abrufen.
Los gehts.
Was für ein Rennen. Caeleb Dressel schwimmt zu seinem ersten Einzelsieg bei Olympia! Er siegt in 47,02 Sekunden mit neuem Olympiarekord! Und was für letzte Meter die der Olympiasieger von 2016, Kyle Chalmers, hier abliefert. In 47,08 Sekunden schwimmt der Australier hauchdünn hinter Dressel auf den Silberrang. Am Ende etwas kurz wurde der Russe Kliment Kolesnikov, doch mit 47,44 Sekunden und Bronze wird er dennoch zufrieden sein können.
4:54 Uhr: Halbfinale - 200m Brust (w)
Nun wird die Siegerehrung der 800m Freistil nachgeholt. Es ertönt zum fünften mal bei diesen Spielen die US-Hymne.
Die Siegerehrung über die 200m Brust darf natürlich auch nicht fehlen.
Nach der Fotosession der Sieger am Beckenrand, laufen nun die ersten acht Damen über das 200m Brust Halbfinale ein.
Olympiasiegerin Lilly King gilt als Favoritin in diesem Lauf. Derzeit scheint sie aber nicht ganz in Topform zu sein.
Sie wird nur Zweite hier in 2:22,27 Minuten. Und neben Schoenmaker, die erst im nächsten Lauf schwimmt, schiebt sich noch eine Südafrikanerin in den Favoritenkreis. Kaylene Corbett schwimmt in 2:22,08 zur Bestzeit in diesem Semifinale.
Nun "brustet" gleich Tatjana Schoenmaker, die im Vorlauf schon fast mal eben Weltrekord geschwommen ist (2:19,16). Sie liegt damit drei Sekunden vor dem gesamten Feld. Mal sehen, was sie jetzt abliefert.
In 1:07,54 Minuten macht Schoenmaker direkt Boden gut im Vergleich zu ihren Konkurrentinnen. Sie liegt auf Weltrekordkurs.
Sie ist etwas schlecht an den Anschlag gekommen. Deshalb schwimmt sie "nur" 2:19,33 Minuten. Das ist wieder knapp über der Weltrekordmarke. Man sieht, dass sie sich etwas ärgert. Aber auf welchem Niveau: Evgeniia Chikunova ist die einzige, die in 2:20,57 Minuten annähernd an sie heran kommt.
Fürs Finale würde der Deutsche Rekord (2:25,00) nicht reichen. Man müsste 2:23,73 Minuten schwimmen.
5:08 Uhr: Halbfinale - 200m Lagen (m) - mit Philip Heintz
Heintz, der im Vorlauf noch recht verhalten schwamm, ist im zweiten Lauf an der Reihe.
Der Schweizer Jeremy Desplanches schwimmt nun von Bahn 4 aus.
Daiya Seto ist wieder da! Der Japaner schwimmt zum zweiten Rang in 1:56,86 Minuten, nachdem er bisher noch überhaupt nicht in Erscheinung treten konnte.
Duncan Scott aus Großbritannien schwimmt zum Sieg im Lauf in 1:56,69 Minuten. Jeremy Desplanches wird Dritter in 1:57,38 Minuten.
Heintz nun von der Randbahn – hoffentlich nicht als Randerscheinung. Michael Andrew schickt ein Herz in die Kamera. Er scheint sehr entspannt zu sein.
25,15 Sekunden ist der Angang nach Schmett für den Heidelberger (Pos. 4).
Jetzt muss Heintz angreifen nach 150m liegt er auf Rang fünf.
Heintz ist raus. Er schwimmt in 1:58,13 Minuten nur auf den siebten Platz. Shun Wang aus China schwimmt in 1:56,22 Minuten die Bestzeit des Feldes, vor Michael Andrew (1:57,08).
Philip Heintz platziert sich bei seinem wohl letzten Auftritt bei Olympia auf dem 13. Rang. Damit, und vor allem mit der Zeit, kann er nicht zufrieden sein.
Eine Zeit von 1:57,64 Minuten hätte Heintz gereicht für das Finale.
Nun die Siegerehrung der 200m Schmetterling-Damen.
5:31 Uhr: FINALE - 4x200m Freistil (w) - mit Isabel Gose, Leonie Kullmann, Marie Pietruschka und Annika Bruhn
Die deutschen Damen laufen auf die Startbrücke. Die Aufstellung ist exakt die gleiche wie gestern. Die Damen können mehr, als sie dort gezeigt haben. Hoffentlich können sie es nun abrufen.
In 57,34 Minuten geht Gose als Fünfte an nach 100m.
Die Chinesin Yang Junxuan macht ein mega gutes Rennen. Sie schwimmt 1:54,37 Minuten an und bringt ihre Nation in Führung. Gose schwimmt nur 1:58,63 Minuten. Das ist der letzte Platz bisher. Leonie Kullmann ist nun im Wasser.
China und Australien nun auf Augenhöhe unter Weltrekordsplit. Leonie Kullmann schwimmt 1:59,19 Minuten. Das ist ebenfalls langsamer als im Vorlauf.
Marie schwimmt dafür sehr gut an auf 100m. In 57,13 Sekunden ist die Deutsche deutlich schneller als gestern. 1:58,36 Minuten ist die Endzeit von Marie Pietruschka. Das ist der sechste Rang bisher.
Vorn nun Kanada, China und Australien. Alle unter Weltrekordzeit bisher. Ledecky schwimmt für die USA.
China schwimmt Weltrekord und holt furios die Goldmedaille! In 7:40,33 Minuten holt das Team knapp vor den US-Damen den Sieg. Diese kommen in 7:40,73 Minuten ebenfalls unter Weltrekordzeit an. Bronze gewinnt Australien, die eigentlich vorher alle ganz vorn gesehen haben. Ihre Gesamtzeit liegt bei 7:41,29 Minuten. Um eine Medaille zu holen, musste man also Weltrekord anbieten in diesem Finale. Die Damen aus Down Under lagen nämlich ebenfalls unter der bisherigen Welt-Bestmarke.
Annika Bruhn macht in 1:57,71 Minuten ein ordentliches Rennen und bringt das Team GER auf den sechsten Platz nach Hause. Am Ende sind die Damen mit 7:53,89 Minuten aber langsamer als im Vorlauf.
Nun die Siegerehrung der 100m Freistil.
Die gibt es danach auch noch für die Staffel-Damen.
Das wars mit den Finals dieses Tages. Leider aus Ergebnis-Sicht für Deutschland etwas enttäuschend, aber wir haben ja noch drei Final-Tage. Wir subtrahieren uns aus dieser Live-Session und sehen uns dann wieder bei den Vorläufen. Bis nachher!
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