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25. Juli 2021

(25.07.2021) Auch der zweite Vorlauftag der Olympischen Spiele in Tokio zeigt: Es kommt auf jede Hundertstel an! Für die deutschen Schwimmer ging der Kampf um die Sekundenbruchteile auf dem Weg in die Halbfinals heute zweimal gut aus, einmal war das Glück auf der Seite der Konkurrenten.

Über die 100m Rücken rechtfertigte Marek Ulrich seine Nachnominierung für Tokio. Der Leipziger hatte im April haarscharf die direkte Qualifikation verfehlt und wurde erst nach langer Wartezeit Anfang Juli ins Olympiateam berufen. Dass er sich auf der internationalen Bühne wohl fühlt, stellte der mehrfache Deutsche Meister mit einer neuen Bestzeit von 53,74 Sekunden unter Beweis. Nachdem Ulrich in diesem Jahr mehrfach nur um Hundertstel an seinen Zielen vorbeischrammte, hatte er diesmal das Glück auf seiner Seite. Mit seiner Leistung zog er als 14. ins Halbfinale ein, nur fünf Hundertstel vor dem undankbaren 17. Platz, der das Aus bedeutet hätte. Damit empfahl sich Marek Ulrich zudem auch für die Position als Startschwimmer in der deutschen Lagenstaffel. Direkt neben ihm war sein Nationalteamkollege Ole Braunschweig in 54,14 Sekunden einige Zehntel langsamer und schied auf Platz 25 aus. Die Vorlaufbestzeit brachte der Russe Kliment Kolesnikov in 52,15 Sekunden ins Wasser.

Anna Elendt darf sich bei den Olympischen Spielen in der kommenden Nacht erneut über die 100m Brust beweisen. In 1:06,96 Minuten blieb die in den USA trainierende Frankfurterin zum zweiten Mal in ihrer Karriere unter der 1:07er Marke und zog damit als 16. ins Halbfinale ein. Der Sprung unter die 1:07 war wichtig, denn hinter ihr lauerte nur fünf Hundertstel entfernt auf Rang 17 die Japanerin Kanako Watanabe. Nicht mit dabei sein wird in der Zwischenrunde die junge Italienerin Benedetta Pilato. Die 16-jährige 50m-Weltrekordhalterin wurde disqualifiziert. Die Die Top-Zeit kam von der Südafrikanerin Tatjana Schoenmaker in starken 1:04,82 Minuten. 

Bitter lief es für Lukas Märtens über die 200m Freistil. In 1:46,69 Minuten lieferte er zwar - wie schon über die 400m - einen überzeugenden Auftritt ab. Damit schrammte der 19-jährige Magdeburger, dessen Bestzeit bei 1:46,41 Minuten steht, aber auf Rang 17 um nur zwei Hundertstel an den Halbfinalplätzen vorbei. Direkt dahinter schwamm Jacob Heidtmann in neuer Bestzeit von 1:46,73 Minuten auf den 19. Platz. Damit werden wir die beiden zwar nicht im Halbfinale sehen, aber für die 4x200m-Staffel lässt sich damit bereits sagen, dass Heidtmann und Märtens gut in Form sind.

Da Märtens auf Rang 17 zeitgleich mit dem Japaner Katsuhiro Matsumoto war, ging es zum Abschluss des Abschnitts ins Ausschwimmen um den ersten Platz als Nachrücker für das Halbfinale, sollte einer der davor platzierten Schwimmer abmelden. Hier hatte Matsumoto in 1:46,06 Minuten die Hand eher an der Wand. Aber immerhin: Märtens konnte in 1:46,40 Minuten eine neue Bestzeit verbuchen.

Für die Vorlaufbestzeit über die 200m Freistil sorgte der junge Koreaner Hwang Sunwoo. In 1:44,62 Minuten stellte der 18-Jährige nicht nur einen Junioren-Weltrekord auf, sondern sorgte auch für eine neue nationale Bestmarke. Gehalten wurde diese von keinem Geringeren als dem vierfachen Olympiamedaillengewinner Park Tae-hwan, in dessen Fußstapfen Hwang gern treten würde.

Über die 100m Rücken blieb Laura Riedemann in 1:00,81 Minuten genau eine Sekunde über ihrer persönlichen Bestzeit. Damit schwamm die Hallenserin auf Platz 24 deutlich am Halbfinale vorbei. Für den Einzug in die Zwischenrunde wurde eine Leistung von 1:00,04 Minuten benötigt. Eine Zeit, die Riedemann bereits mehrfach in diesem Jahr unterboten hatte. Mal schauen, ob sie für den Start in der Lagenstaffel zu ihrer Top-Form findet. An der Spitze des Feldes deutet sich schon nach den Vorläufen ein Dreikampf um den Olympiasieg an. Die Australierin Kaylee McKeown und Regan Smith aus den USA legten in 57,88 bzw. 57,96 Sekunden stark vor und auch die amtierende Weltmeisterin Kylie Masse war in 58,17 Sekunden schnell unterwegs.

Mehr zu den Vorläufen am Sonntag gibt es in unserem Liveticker: LIVE | Schwimmen bei Olympia 2021: Die Vorläufe am Sonntag

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