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19. Mai 2021

(19.05.2021) Die Finals der Schwimm-EM 2021 fanden zwar ohne deutsche Beteiligung statt. Trotzdem wurde es für Schwimmfans hierzulande spannend: Direkt zum Auftakt des Finaltages waren Florian Wellbrocks Konkurrenten über die 1500m Freistil gefordert.

Während Titelverteidiger Wellbrock in Ungarn nur im Freiwasser am Start war, nutzten seine Widersacher für Tokio auch das Budapester Becken, um ihre Form auf dem Weg nach Tokio zu testen. Den Titel sicherte sich dabei der Ukrainer Mykhaylo Romanchuk, der in 14:39,89 Minuten klar schneller war als der italienische Olympiasieger Gregorio Paltrinieri (14:42,91). Bronze ging an Paltrinieris Teamkollegen Domenico Acerenza (14:54,36).

Der von manchem erwartete Gruß an Wellbrock blieb damit aus: Romanchuk und Paltrinieri kamen nicht heran an die Weltjahresbestzeit des Magdeburgers, der im April in Berlin in starken 14:36,45 Minuten angeschlagen hatte.

Ein Achtungszeichen an die internationale Konkurrenz schickte hingegen Kristof Milak: Über die 200m Schmetterling lieferte er bei seinem EM-Sieg heute in 1:51,10 Minuten die zweitschnellste Leistung aller Zeiten ab. Besser war bisher nur er selbst bei der WM 2019, als er in 1:50,73 Minuten den Weltrekord von Michael Phelps knackte. Die Konkurrenz heute distanzierte der Ungar damit um Längen. Bronze ging an seinen Landsmann, den Olympia-Dritten Tamas Kenderesi (1:54,43), der knapp hinter dem Italiener Federico Burdisso (1:54,28) landete.

Bei den Damen wurden heute nur zwei Europameisterinnen gekürt. Die 50m Rücken gewann die Niederländerin Kira Toussaint (27,36) vor der Britin Kathleen Dawson (27,46) und ihrer Oranje-Kollegin Maaike de Waard (27,74). Über die 100m Brust sorgte die Schwedin Sophie Hansson für Glanz, nachdem gestern bereits ihre Schwester Louise Bronze über die 100m Schmetterling geholt hatte. Sophie setzte da noch einen drauf: In 1:05,69 Minuten wurde sie Europameisterin vor den Italienerinnen Arianna Castiglioni (1.06,13) und Martina Carraro (1:06,21). Dahinter musste sich die Russin Yuliya Efimova mit Platz vier zufrieden geben.

Deren Teamkollegen durften heute zweimal jubeln. Über die 4x200m Freistil gewann Russland in starken 7:03,48 Minuten. Damit könnte das Quartett auch bei Olympia um den Sieg mit schwimmen. Dort wird das russische Team allerdings unter neutraler Flagge starten müssen. Konkurrenz - heute, sowie auch in Tokio - gab es von Großbritannien. Das UK-Team holte in 7:04,61 Minuten Silber vor Italien (7:06,05). Noch nicht in die Karten schauen ließ sich die Staffel aus der Schweiz: Nachdem die ersten Schwimmer mit 1:46 und 1:45er Splits glänzten und sogar auf Medaillenkurs lagen, wurde das Team nach einem Wechselfehler disqualifiziert.

Vor der Staffel hatte bereits Kliment Kolesnikov einen Titel für Russland eingefahren. Nachdem er in Budapest schon die 50m Rücken gewonnen hatte, schlug er heute über die 100m Freistil in 47,37 Sekunden als Erster an. Silber ging nur acht Hundertstel dahinter an den Italiener Alessandro Miressi und Andrei Minakov (47,74) sicherte sich Platz drei. Kolesnikov hatte damit zwar einen weiteren Titel gewonnen, doch der Sieg kostete ihn möglicherweise die Chance auf die Goldmedaille über die 100m Rücken.

Nur zehn Minuten nach dem 100m Kraulfinale war Kolesnikov im Halbfinale über die 100m Rücken am Start und schied hier ausgepowert von der Vorleistung als Letzter in 54,86 Sekunden aus. Eigentlich wäre er über die 100m Rücken ein Titelkandidat gewesen: Im Vorlauf kam Kolesnikov in 52,32 Sekunden bis auf 2,2 Zehntel an den Europarekord heran. Im Halbfinale war niemand ansatzweise so schnell.

Die Zusammenfassung der heutigen Semifinals, in denen auch vier deutsche Athleten dabei waren, gibt es hier: Kathrin Demler und Julia Mrozinski schwimmen in die EM-Finals

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Die wichtigsten Links zur Schwimm-EM 2021: