(11.01.2018) Schwimmcamps, Trainingslager, private Coaching-Angebote und Lehrgänge für Schwimmer erfreuen sich zusehends steigender Beliebtheit. Schwimmfreunde in München können sich hierfür nun an einen mehrfachen EM-Medaillengewinner wenden: Seit wenigen Monaten bietet der langjährige Nationalschwimmer Robin Backhaus seine Dienste als Personal Swim Coach an. 

Stundenweise trainiert der gebürtige Berliner in der bayrischen Hauptstadt in einem Fitnessstudio mit eigenem Pool Schwimmer auf den unterschiedlichsten Niveaus und lässt sie an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben. "Der eine will seine Brusttechnik verbessern, der andere überhaupt grundlegend Schwimmen lernen", erzählt uns der 29-Jährige. "Die Arbeit ist daher sehr abwechslungsreich, das macht das Ganze natürlich spannend."

Die Nachfrage sei groß, da es viele Triathleten und Schwimmer rund um München gäbe, meint Backhaus. "Aber es muss natürlich erstmal anlaufen." Seiner Arbeit als Personal Coach geht der Kraulspezialist parallel zum Leistungssport nach. Noch immer zieht er selbst seine Trainingsbahnen am Münchner Stützpunkt. In den vergangenen drei Jahren verpasste Backhaus zwar jeweils die Qualifikation für die internationalen Saisonhöhepunkte. So ganz die Schwimmbrille an den Nagel hängen möchte er aber noch nicht.

"Ich trainiere derzeit nur noch einmal pro Tag. Mal schauen, was jetzt noch dabei rumkommt. Versuchen kann man es immer", meint er mit Blick auf seine eigenen Ambitionen. Mit der Arbeit als Personal Coach baut er sich nun ein Standbein abseits von Sponsoren, Kadern und Nationalteams auf. "Ich hatte generell schon vor, im Bereich Sport und Schwimmen zu bleiben, hab auch zum Beispiel eine Schwimmtrainer C-Lizenz gemacht", meint Backhaus. In diesen Tagen steht er zudem erstmals bei einem Trainingslager am Beckenrand.

Im Rahmen des "International Swimming Camp" im Club la Santa auf der Sonneninsel Lanzarote gibt der Routinier gemeinsam mit weiteren Spitzenschwimmern wie Jenny Mensing, der österreichischen Olympiateilnehmerin Birgit Koschischek oder auch der finnischen Europameisterin Jenna Laukkanen seine Erfahrungen bei Land- und Techniktrainings an eine Gruppe junger Nachwuchsathleten weiter. "Das macht schon Spaß. Die Kids hängen uns quasi an den Lippen", freut sich der Trainer-Neuling über die Gelegenheit. 

Backhaus kann es sich durchaus vorstellen, auch zukünftig junge Schwimmtalente zu trainieren. "Eine Trainingsgruppe langfristig zu betreuen und auch die Entwicklungen zu sehen, das würde mich schon reizen." Allerdings müssten die Bedingungen stimmen. "Die finanzielle Seite spielt da natürlich eine Rolle", meint er mit Blick auf die Gegebenheiten, die derzeit für Trainer im deutschen Vereinssport oft vorherrschen. Seine B-Lizenz wolle Backhaus zwar in jedem Fall noch machen, sich aber vorerst auf das Personal Training konzentrieren.

Über seine Freundin, die in einem Fitnessstudio jobbt, kam der Kontakt und die Gelegenheit dafür zustande. Um in den Genuss von Backhaus' Wissen zu kommen, muss man kein Mitglied im Studio sein, sondern kann direkt bei dem Staffel-Europameister von 2014 anfragen. Nach einer (noch für kurze Zeit) kostenlosen Probestunde kann man dann unter Anleitung von Robin für 99 Euro pro Stunde seine Bahnen ziehen. Die ersten Monate stimmen ihn positiv: "Bisher läuft es wirklich gut. Etwa 80 bis 85 Prozent der Leute, die ich einmal trainiert habe, kommen auch wieder", meint der Olympiateilnehmer und ist selbst gespannt, wie sich sein fließender Wechsel an den Beckenrand in den kommenden Monaten und Jahren weiter gestalten wird.

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