Schon als Nachwuchsathletin galt Jessica Steiger als eines der großen Talente im deutschen Schwimmsport. Mehrere Jahrgangstitel hatte sie bereits auf dem Konto, doch genau als sie alles auf eine Karte setzen wollte, schlug das Verletzungspech zu. Erst im für Schwimmerinnen durchaus nicht mehr blutjungen Alter von 24 Jahren durfte sie endlich Meisterluft schnuppern. Mit drei Goldmedaillen bei Deutschen Meisterschaften im Jahr 2016 erarbeitete sie sich den Titel als Newcomerin des Jahres und auch in der zurückliegenden Saison schwamm sie über die Bruststrecken vorn weg. Im Interview in der kommenden Winterausgabe des swimsportMagazine (noch bis 10. Dezember im Abo) spricht die Gladbeckerin über ihren Werdegang und darüber, wie sie trotz aller Widrigkeiten den Weg in die deutsche Spitze geschafft hat.
"Ich war da komplett auf mich selbst gestellt", meint Jessica Steiger zurückblickend auf die Zeit, in der sie sich parallel zum Leistungssport durchs Studium kämpfen musste. Während andere schon in jungen Jahren die nationalen Meistertitel abräumen, legte die ehrgeizige 25-Jährige ihren Fokus zunächst darauf, sich neben dem Schwimmen eine berufliche Zukunftsperspektive zu schaffen.
Auslöser dafür war eine schwere Verletzung, die sie daran hinderte, um den Traum von Olympia 2012 kämpfen zu können. "Ich habe mir damals gedacht: Bevor mir so etwas noch einmal passiert, ziehe ich erstmal mein Studium komplett durch", erinnert sich Jessica im swimsportMagazine-Interview. Kein leichter Weg, denn seitens der Universität oder auch des Verbandes gab es damals keine Unterstützung. Nur durch den Rückhalt ihrer Familie, konnte und kann sie den Leistungssport weiter betreiben.
"Ich war in der Zeit ja auch in keinem Kader, unter anderem auch wegen der langen Verletzungspause. Deswegen hatte ich gar kein Anrecht auf irgendwas. Ich musste das also alles allein durchziehen", erklärt die mittlerweile fünffache Deutsche Meisterin. Athleten ohne Kaderstatus sind in den Augen vieler Hochschulen quasi Hobbyschwimmer.
Umso beeindruckender ist es, dass Jessica, die übrigens auch jetzt mit Meistertiteln und Rekorden im Rucksack keinerlei Förderung erhält, trotzdem stets weiter am Ball geblieben ist. "Ich liebe einfach diesen Sport. Ich möchte einfach gern wissen, was ich so aus mir herausholen kann und was mein Körper zu leisten im Stande ist", meint die lebensfrohe Athletin. "Ich hatte in den vergangenen Jahren mit der Verletzung, dem Studium und so weiter, eben nicht das Gefühl, dass ich da schon am Ende bin."
Als nächstes Highlight stehen für sie die Kurzbahn-Europameisterschaften in Kopenhagen auf dem Programm. Für diese wurde sie überraschend nachnominiert, denn eigentlich sollten nur Schwimmer aus dem deutschen Team der Weltmeisterschaften 2017 starten. "Ich war gerade mal wieder im Höhentrainingslager und bekam vom Bundestrainer die Nachricht, dass er mich auch aufgrund meiner Leistungen der Langbahnsaison gern zur EM nach Dänemark mitnehmen würde. Da war ich natürlich sehr happy drüber."
Vom 13. bis 17. Dezember darf sie sich nun in Kopenhagen auf internationaler Bühne beweisen. Ein weiterer kleiner Schritt auf ihrem sportlichen Weg, der ihr in diesem Jahr bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin den Deutschen Rekord über die 200m Brust bescherte. "Das hätte ich vor zwei Jahren auch noch nicht erwartet", so Jessica. "Und sowas gibt dann natürlich auch Motivation. Wenn du siehst, dass du dich weiterentwickelst, dann quälst du dich auch zum Training." Da sind wir doch gespannt, wo sie nach den nächsten zwei Jahren stehen wird.
Das komplette sechsseitige Interview mit Jessica Steiger findet ihr in der kommenden Ausgabe des swimsportMagazine. Diese ist ab dem 18. Dezember im Handel und wird vorab an unsere Abonnenten geschickt. Nur wer bis zum 10. Dezember unter www.swimsport-abo.de sein Abonnement abschließt, bekommt das Heft direkt nach Hause geschickt.