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(28.05.2012) Achtmal ertönte bei den zurückliegenden Europameisterschaften im ungarischen Debrecen die deutsche Nationalhymne. Vor allem die Staffeln ließen das DSV-Team jubeln. Drei Schwimmer konnten zudem ihre zweite Chance auf ein Olympiaticket nutzen und in Debrecen die Normzeiten für London knacken. Für Grund zur Freude sorgte auch Britta Steffen, die pünktlich zu den Olympischen Spielen wieder auf dem Weg zur Bestform ist. (Eine Übersicht aller deutschen EM-Medaillengewinner finden Sie unten.)

 

Chance genutzt, Medaillen abgeräumt. Das DSV-Team konnte bei den Europameisterschaften mit acht Siegen und insgesamt 17 Mal Edelmetall das erfolgreichste EM-Ergebnis seit zehn Jahren einfahren. Angesichts der fehlenden Konkurrenz – lediglich Ungarn und Italien waren neben dem DSV in Topbesetzung am Start – darf man den zweiten Platz im Medaillenspiegel zwar nicht überbewerten. Zumindest für den viel beschworenen “Team Spirit” dürfte die EM allerdings einen positiven Effekt haben. „Ohne in Euphorie zu verfallen, das war eine EM, die dem Teambuilding mit Blick auf Olympia gut getan hat“, erklärte auch DSV-Sportdirektor Lutz Buschkow.

Staffeln sorgen für glänzenden Teamerfolg

Großen Anteil am Mannschafterfolg hatten tatsächlich vor allem die Staffelteams. Vier der sechs deutschen Quartette schwammen auf’s Podium. Die 4x100m Freistil- und Lagenstaffeln der Damen sowie die 4x200m Freistilstaffel der Herren sorgten jeweils für haushohe Siege, welche jedoch auch die zum Teil zweitklassige Konkurrenz in Debrecen deutlich machten. Ohne die gewohnt starken Teams aus Frankreich, Russland, den Niederlanden oder auch Großbritannien, hatten die DSV-Quartette von vorn herein nur mit wenig Gegenwehr zu rechnen.

Britta Steffen wird fit für London

Auf den Einzeldistanzen konnten vor allem die DSV-Aushängeschilder Britta Steffen und Paul Biedermann glänzen. Die Berlinerin sorgte nicht nur mit ihren Siegen über die 50m Freistil und den beiden 4x100m-Staffeln sowie der Silbermedaille über die 100m Freistil für positive Schlagzeilen. Auch die von ihr nahezu aus dem vollen Training heraus geschwommenen Zeiten geben Grund zur Hoffnung, dass die zweifache Olympiasiegerin in London durchaus Chancen hat, erneut auf dem Podium zu landen. „Ich bin auf jeden Fall total motiviert und glaube wirklich, dass ich wieder das Niveau habe, vorne mitzuschwimmen”, so Britta Steffen, die in den Weltranglisten über ihre Paradestrecken 50 und 100m Freistil jeweils unter den besten Fünf liegt.

Biedermann muss aufholen

Etwas anders fällt das EM-Fazit für ihren Lebensgefährten Paul Biedermann aus. Zwar schwamm der Hallenser über seine Paradestrecken 200 und 400m Freistil sowie mit der 4x200m-Staffel ungefährdet zu drei Goldmedaillen. Trotz der drei Titel konnte Biedermann mit seinen Leistungen jedoch nicht vollauf zufrieden sein. Angesichts der wenig fordernden Konkurrenz genügten dem Hallenser zum Gewinn seiner Goldmedaillen Zeiten, die im internationalen Vergleich noch ein ganzes Stück von der Weltspitze weg liegen. „Ich bin zuversichtlich, dass ich mich noch steigern kann. Aber Richtung Olympische Spiele in einem Finale muss da noch viel passieren. Da muss ich mindestens auf 200 Kraul noch zwei Sekunden schneller sein“, so Biedermann, dessen aktuelle Saisonbestleistung von 1:46,27 Minuten noch 1,85 Sekunden von der Weltjahresbestzeit des Franzosen Yannick Agnel entfernt ist. Über die doppelte Distanz fehlen dem Weltrekordhalter sogar mehr als fünfeinhalb Sekunden auf Platz eins der Weltrangliste, in der er selbst nur an zwölfter Stelle liegt.

Poewe, Meeuw und Michalak lösen Olympiatickets im zweiten Anlauf

Neben dem DSV-Traumpaar konnten mit Jenny Mensing (100m Rücken) und Sarah Poewe (100m Brust) zwei weitere DSV-Athletinnen zu Europameistertiteln schwimmen. Poewe demonstrierte dabei, was eine geknackte Olympianorm bewirken kann. Nachdem sie in Berlin die geforderte Zeit zur Qualifikation für London nur um haaresbreite verfehlt hatte, konnte sie im EM-Halbfinale in Debrecen ihre zweite Chance nutzen und das Olympiaticket lösen. Im Finale schwamm sie dann befreit auf und holte sensationell die Goldmedaille. Auch Helge Meeuw, der über die 100m Rücken in Berlin ebenfalls um wenige Hundertstel gescheitert war, konnte in Ungarn auf den Olympiazug aufspringen und letztlich zum Vize-Europameistertitel schwimmen. Sowohl Poewe als auch Meeuw hatten zwar ohnehin gute Chancen mindestens zur Absicherung der Lagenstaffeln mitzufahren, dürfen sich nun jedoch in Sicherheit wiegen.  Neben den beiden konnte sich auch Theresa Michalak für einen Einzelstart in London qualifizieren und die Olympianorm über die 200m Lagen knacken. Damit haben 17 DSV-Sportler ihre Einzelstarts sicher. Hinzu kommt Silke Lippok, die über die 200m Freistil die Olympianorm in Berlin zwar nur im Vorlauf knacken konnte, jedoch für einen Einzelstart vorgesehen sein dürfte.

Di Carli verpasst Norm und kämpft Staffel zu Silber

Auch andere hatten in Debrecen die Möglichkeit, sich im zweiten Anlauf für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, ließen ihre Chance jedoch ungenutzt. Besonders bitter war dies für Marco di Carli, der die Normzeit über die 100m Freistil durchaus draufgehabt hätte, den in Berlin jedoch eine Magenerkrankung schwächte, die wohl auch in Debrecen noch ihre Nachwirkungen zeigte. Letztlich darf er zumindest darauf hoffen, für die deutsche 4x100m Freistilstaffel mit nach London fahren zu dürfen. Mit seiner Leistung als Schlussschwimmer der Lagenstaffel im letzten Finale der EM hatte der Frankfurter das Team dank einer beherzten Leistung auf Silberkurs gebracht und so eine lautstarke Empfehlung in Richtung DSV geschickt.
Definitiv abgefahren ist der Zug nach London jedoch für Franziska Hentke, der über die 200m Schmetterling in Ungarn gut eine Sekunde zur Normzeit fehlte, Sprintspezialistin Dorothea Brandt oder auch Lagenschwimmer Jan David Schepers, der nun bereits den Blick auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro richtet.

Hier die deutschen Medaillengewinner der EM 2012:

Gold:
Paul Biedermann (200, 400m Freistil)
Britta Steffen (50m Freistil)
Sarah Poewe (100m Brust)
Jenny Mensing (100m Rücken)
4x200m Freistil männl. (Biedermann, Rapp, Colupaev, Wallburger)
4x100m Freistil weibl. (Steffen, Lippok, Vitting, Schreiber)
4x100m Lagen weibl. (Mensing, Poewe, Wenk, Steffen)

Silber:
Helge Meeuw (100m Rücken)
Jenny Mensing (200m Rücken)
Britta Steffen (100m Freistil)
Marco Koch (200m Brust)
Silke Lippok (200m Freistil)
4x100m Lagen (Meeuw, vom Lehn, Deibler, di Carli)

Bronze:
Daniela Schreiber (100m Freistil)
Sarah Poewe (200m Brust)
Caroline Ruhnau (50m Brust)

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