(25.06.2015) Als Paul Hentschel vor dem Startsignal auf dem Podest steht, atmet er ruhig. Es geht keinerlei Nervosität von ihm aus. Auf der Außenbahn ganz rechts hat er sowieso keinen prominenten Platz. Die Augen aus der Arena sind auf die anderen Schwimmer gerichtet. Noch ahnt in der Halle niemand, wer in knapp vier Minuten die Faust in Richtung Hallendecke streckt.


Für Paul Hentschel war das Tagesziel bereits erreicht, als er als erster Schwimmer die Halle betrat: „Über die 400 Meter Freistil wollte ich ins Finale kommen. Ich habe mir deshalb im Finale keinen Druck gemacht und wollte nur locker mitgehen.“

Mit der siebtbesten Zeit konnte sich Paul Hentschel nur knapp für das Finale qualifizieren. Der Fokus lag ohnehin auf seinen Spezialstrecken 200 und 400 Meter Lagen. Ohne Druck und völlig befreit konnte der 18-Jährige vom SC Chemnitz daher ins Rennen starten.

„Ich hatte Angst zu schnell zu sein“

Gleich nach dem Start setze sich das DVAG-Juniorteam Mitglied auf Bahn eins leicht ab. „Als ich sah, dass ich nach 50 Meter bereits führe, hatte ich Angst zu schnell zu sein und dachte ich breche nach 200 Meter ein“, berichtet der überglückliche Paul Hentschel. Doch seine Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht, denn er schwamm ruhig und vor allem schnell weiter.

Nach der Wende zur letzten Bahn musste Paul Hentschel noch einmal die Zähne zusammenbeißen. Der zweitplatzierte Dimitrios Dimitriou aus Griechenland kam auf den letzten 50 Metern immer näher. Aber Hentschels Fitness und mentale Stärke spielten weiterhin mit und trugen ihn bis zum Zielanschlag.

Bester Schwimmer Europas

Mit einem lauten Schrei freute sich der Chemnitzer noch im Becken, als er realisierte, welcher Erfolg ihm gerade geglückt war. Die folgende Siegerehrung krönte die tolle Leistung: „Die Siegerehrung war unglaublich, noch nie habe ich so einen Erfolg „erschwommen“. Vor allem wurde noch nie die Nationalhymne für mich gespielt.“

Auch der Sportliche Leiter des DVAG-Juniorteams, Joshua Neuloh freute sich über den Sieg: „Paul ging als klarer Außenseiter in das Rennen und konnte trotzdem eine starke Leistung abliefern. Der Erfolg belohnt ihn für seine tolle Entwicklung, die er nicht zuletzt im DVAG-Juniorteam genommen hat. Ich wünsche ihm und den anderen Junioren weiterhin viel Glück in Baku.“

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