(27.04.2022) Der Deutsche Schwimm-Verband hat sein Team für die Beckenwettbewerbe der Schwimm-Europameisterschaften 2022 nominiert. Bei den vom 11. bis 17. August in Rom stattfindenden Titelkämpfen werden 36 Aktive aus Deutschland an den Start gehen - vielleicht so gar noch mehr.
Angeführt wird das Team vom Olympiasieger Florian Wellbrock. Der Magdeburger wird bei der EM die 400, 800 und 1500m Freistil im Becken in Angriff nehmen. Für ihn bietet sich damit in Rom die zweite Chance auf internationale Titel in diesem Jahr. Bereits im Juni steigt Wellbrock auch bei den Weltmeisterschaften in Budapest auf den Block.
Aus dem Kreis der elfköpfigen WM-Mannschaft stehen neun Aktive auch im Aufgebot für die Europameisterschaften. Lediglich die in den USA lebenden und trainierenden Rafael Miroslaw und Eric Friese verzichten auf die kontinentalen Meisterschaften in Rom.
Ansonsten gibt es nur wenige Überraschungen im EM-Team. Es entspricht weitestgehend jenen Aktiven, die sich im Rahmen der Qualifikationsphasen im Dezember bzw. März und April für die Europameisterschaften empfohlen hatten. Nicht mit dabei sind wie erwartet Christian Diener und Sarah Wellbrock, die sich in dieser Saison auf berufliche Aspekte außerhalb des Schwimmbeckens konzentrieren. Außerdem fehlt die junge Chemnitzerin Julia Ackermann, die über die 1500m Freistil die EM-Norm erfüllt hatte, sich in diesem Jahr aber bei den Junioren-Europameisterschaften im Freiwasser und dem European Youth Olympic Festival beweisen soll.
Die DSV-Verantwortliche zeigten sich bei der EM-Nominierung großzügig. Ein Ticket für Rom gab es auch für den Leipziger Marek Ulrich, der über die 100m Rücken die geforderte Norm nur um eine Hundertstel verpasst hatte. Zudem wurden für mehrere Strecken vier statt wie in den Nominierungsrichtlinien vorgesehen nur drei Aktive nominiert. Dadurch erhalten auch die 1500m-Schwimmer Niklas Frach und Lara Seifert ihre Einsätze bei den Europameisterschaften.
„Es gab erfreulich viele Normerfüllungen für die EM, deswegen haben wir auf einigen Strecken nun auch noch den möglichen vierten Startplatz vergeben. Mit Marek Ulrich wurde ein weiterer Rückenschwimmer zur Absicherung der Lagen- und Lagen-Mixed-Staffel nominiert, mit denen wir uns mit Blick auf Paris 2024 olympische Finalchancen erarbeiten wollen“, erklärte Leistungssportdirektor Christian Hansmann.
Das Aufgebot für die EM könnte sogar noch größer werden, denn in einem weiteren Punkt weicht der Verband die Nominierungsrichtlinien auf. So wird es bei den Deutschen Meisterschaften vom 23. bis 26. Juni noch einmal die Chance auf Tickets zu den Europameisterschaften geben. Über die DM kann pro bisher nicht besetzter Strecke jeweils ein EM-Startplatz erkämpft werden. Zudem räumt sich der Verband die Möglichkeit ein, weitere Nominierungen zur Ergänzung der Staffelteams auf Basis der Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften vorzunehmen. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen, wurde nicht mitgeteilt.
Das deutsche Team für die Schwimm-EM 2022:
Frauen: Isabel Gose, Lara Seifert (beide SC Magdeburg), Leonie Beck, Lea Boy (beide SV Würzburg), Julia Mrozinski (SC Wiesbaden), Celine Rieder, Bente Fischer (beide Sport-Union Neckarsulm), Jeannette Spiwoks, Kathrin Demler (beide SG Essen), Fabienne Wenske, Zoe Vogelmann (beide SV Nikar Heidelberg), Anna Elendt (SG Frankfurt), Sonnele Öztürk, (Wasserfreunde Spandau 04), Angelina Köhler (Hannover 96), Giulia Goerigk (SGR Karlsruhe), Chiara Klein (Potsdamer SV), Leonie Kullmann, Johanna Roas, Nele Schulze, Josephine Tesch (alle SG Neukölln Berlin).
Männer: Lukas Märtens, Florian Wellbrock, Marius Zobel (alle SC Magdeburg), Poul Zellmann, Sven Schwarz (beide Waspo 98 Hannover), Henning Mühlleitner (Sport-Union Neckarsulm), Oliver Klemet, Lukas Matzerath, Danny Schmidt (alle SG Frankfurt), Niklas Frach (SV Gelnhausen), Ole Braunschweig (SG Neukölln Berlin), Marek Ulrich, David Thomasberger (beide SSG Leipzig), Björn Kammann (AMTV-FTV Hamburg), Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg), Peter Varjasi (TB 1888 Erlangen). .