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(24.04.2022) Auf der internationalen Bühne dürfen die russischen Aktiven sich in diesem Jahr nicht präsentieren, auf Wettkämpfe verzichten will man aber nicht. Ab heute beginnen in Kasan Russlands nationale Meisterschaften. Mit dabei sind hier auch die Olympiasieger Evgeny Rylov und Kliment Kolesnikov.

Beide waren heute direkt in den Vorläufen über die 100m Rücken im Einsatz. Der Start Rylovs ist durchaus pikant: Der Weltverband FINA hatte gegen ihn eine neunmonatige Wettkampfsperre verhängt, da sich der Rückenspezialist auf großer Bühne mit eben jenen russischen Militäreinheiten solidarisierte, die derzeit in der Ukraine einen verheerenden Angriffkrieg betreiben.

Die Sperre umfasst nicht nur alle Wettkämpfe der FINA selbst, sondern auch alle Events, die unter dem Dach des Weltverband stattfinden* ("sanctioned"), normalerweise auch also alle Wettkämpfe, die von FINA-Mitgliedsverbänden organisiert werden. Die russischen Meisterschaften stehen zudem Stand heute sogar noch im offiziellen FINA-Kalender der vom Weltverband genehmigten ("approved") Wettkämpfe. Bei diesen Events erzielte Zeiten können Einzug in die FINA-Bestenliste haben und zur Qualifikation für internationale Meisterschaften dienen. Laut Mitteilung des Weltverbands ist Rylov ausdrücklich von allen Events, die im FINA-Kalender zu finden sind, ausgeschlossen.

Trotzdem soll es sich bei den Meisterschaften in Kasan laut Ansicht des russischen Verbands nicht um einen von der FINA sanktionierten Wettkampf handeln. Dies erklärte der Verbandspräsident Vladimir Salnikov im Vorfeld der Titelkämpfe. So seien die russischen Meisterschaften nicht "FINA sanctioned", daher könne Rylov starten. Das hieße auch, dass in Kasan erzielte Zeiten nicht in Bestenlisten einfließen und hier aufgestellte Rekorde von der FINA nicht anerkannt würden.

Salnikovs Meinung dürfte eine neue Interpretation von Wettkampfsperren sein, denn zum Beispiel bei Dopingstrafen umfassen die Startverbote stets auch alle Events, die von FINA-Mitgliedsverbänden organisiert werden. Es bleibt nun abzuwarten, welche weiteren Konsequenzen die Wettkampfteilnahme Rylovs in Kasan haben wird. Mit seinem Start könnte er gegen die Sperre der FINA verstoßen haben, womit ihm eine weiter Untersuchung durch den Weltverband drohen dürfte. Heute Nachmittag wird er erneut im Finale zu sehen sein, nachdem er im Vorlauf in 54,13 Sekunden als Dritter weiterkam.

Von Europa- und Weltmeisterschaften sowie allen weiteren Events, die vom Weltschwimmverband oder dem europäischen Schwimmverband veranstaltet werden, sind alle Aktiven Russlands bis zum Jahresende ausgeschlossen. Der Weltverband FINA stellte in einer Mitteilung am Freitag klar, dass dies nicht nur die WM 2022 in Budapest, sondern auch alle weiteren von der FINA organisierten Wettkämpfe betrifft. 

*Die Definition eines "FINA sanctioned" Events laut den Regeln des Weltverbands:

"FINA Sanctioned Event means any competition or event either directly organized by FINA, a FINA National Federation, a FINA Continental Organization, and/or a FINA Regional Organization, or otherwise organized, sponsored, and/or hosted by an independent organizer with the sanction of FINA or the sanction of a FINA National Federation, a FINA Continental Organization or a FINA Regional Organization and, where applicable, the approval of FINA." (Note to BL 16.1.7)

BILD: Deepbluemedia/Insidefoto via LEN 

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