16. September 2025

Die Aufnahme der 50m Brust, Rücken und Schmetterling ins Olympische Programm ab den Spielen 2028 in LA hat für hohe Wellen in der Schwimmwelt gesorgt. Nun sieht es danach aus, dass es für die Sprinter gar nicht so einfach wird, sich auf "ihren" neuen Events für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.

Dies geht aus den Plänen zur Olympia-Qualifikation für 2028 hervor, die der Weltverband vor wenigen Tagen ausgewählten Medienvertretern vorstellte. Demnach soll es für die neuen 50m-Events nur sechs direkte Qualifikationsplätze geben.

Ausgeschwommen werden diese bei den drei in Europa stattfindenden Weltcup-Stationen des Jahres 2027. Über den Verlauf der Weltcup-Serie wird das Feld der Kandidaten pro Strecke so lange reduziert, bis es nur noch ein Finale der Top Acht gibt. Die besten Sechs dieses Endlaufs qualifizieren sich dann für Olympia - vorausgesetzt, sie erfüllen die Nominierungskriterien ihrer nationlalen Verbände.

Die restlichen Startplätze über die drei neuen 50m-Strecken können von Aktiven besetzt werden, die bereits über andere Strecken für die Olympischen Spiele qualifziert sind. Für die meisten "Spezialisten" wird der Weg hin zu den 50m-Events also nur über längere Nebenstrecken, wie zum Beispiel die zugehörigen 100m-Events möglich sein. 

Es beibt abzuwarten, ob diese Pläne in Zusammenarbeit mit dem IOC so umgesetzt werden. Dies hätte auch Auswirkungen auf die Qualifikationsrichtlinien der nationalen Verbände, von denen viele die neuen 50m-Strecken bereits in ihrer Gewichtung den bisherigen Events gleichgestellt hatten.

Hintergrund der nur sehr begrenzten Möglichkeiten, sich direkt für die 50m-Strecken zu qualifizieren, dürften die Bestrebungen sein, das Feld der Teilnehmenden an den Schwimmevents bei den Olympischen Spielen weiter zu reduzieren. So sollen in LA nur noch 830 Aktive bei den Schwimmevents starten. Zum Vergleich: 2024 in Paris gab es 852 Plätze, 2016 in Rio waren es noch 900 Schwimmerinnen und Schwimmer.

Eine weitere Neuerung in diesem Zusammenhang: Wer über eine Strecke die Olympia-A-Norm knackt, kann auch jede andere Strecke schwimmen, auf der er oder sie zumindest die B-Norm erfüllt hat. Mit den A-Normzeiten sind die Sportler wie schon bisher automatisch qualifiziert. Wer "nur" eine B-Norm hat und keine A-Norm in einem anderen Event, muss auf eine Einladung zu den Spielen hoffen, die bisher über ein Ranking vergeben wurden. Angesichts der Reduzierung der Gesamtstartplätze dürfte es künftig auch weniger Aktive geben, die sich "nur" mit einer B-Norm qualifizieren.

Auch Änderungen bei der Staffelqualifikation hat der Weltverband angekündigt. So soll es nur 12 statt 16 Plätze geben, die direkt über die Qualifikation vergeben werden. Nationalteams, die aber mindestens je 4 Damen oder Herren auf Einzelstrecken qualifiziert haben, dürfen aus dem Pool ihrer ohnehin qualifizierten Aktiven auch Staffeln melden. Dies dürfte im Endeffekt dazu führen, dass pro Event sogar mehr als nur 16 Staffeln ins Rennen gehen.

Die Pläne sowie weitere Details müssen nun noch mit dem Internationalen Olympischen Kommitee abgestimmt werden. Es bleibt also abzuwarten, wie das Qualifikationsprozedere zu den Olympischen Spielen 2028 letztendlich aussehen wird.