(12.09.2021 / Bild: ISL, Mine Kasapoglu) Viele kennen das von ihren Einsätzen bei der DMS: Wenn das Schwimmen zum Mannschaftssport wird, dann tritt man auch mal über sonst unübliche Strecken an und verhilft seinem Team zu Punkten. Nicht anders geht es den Profis in der International Swimming League. Am Samstag wagte dort im sechsten Match der Vorrunde der als Sprintstar bekannte Caeleb Dressel mal einen Ausflug unter die Lagenschwimmer - und überraschte dabei nicht nur seine Gegner.

In beeindruckenden 1:51,14 Minuten absolvierte der Olympiasieger die 200m Lagen auf der Kurzbahn. Damit ist er nun der zweitschnellste US-Amerikaner aller Zeiten über diese Strecke. Besser war nur ein anderer Superstar: Ryan Lochte. Der hält in 1:49,63 Minuten seit neun Jahren sogar den Weltrekord.

Im internationalen Alltime-Ranking klettert Dressel mit seiner gestrigen Leistung auf Platz sechs und setzt sich damit vor Ungarns Schwimmlegende Laszlo Cseh.

Die schnellsten 200m-Lagenschwimmer der Schwimmgeschichte (Kurzbahn):

  1. Ryan Lochte (USA / 2012) - 1:49,63
  2. Kosuke Hagino (JAP / 2014) - 1:50,47
  3. Daiya Seto (JAP / 2019) - 1:50,76
  4. Andreas Vazaios (GRE/ 2019) - 1:50,85
  5. Wang Shun (CHN / 2018) - 1:51,01
  6. Caeleb Dressel (USA / 2021) - 1:51,14
  7. Laszlo Cseh (HUN / 2015) - 1:51,36

Bemerkenswert: Trotz der starken Leistung musste sich Dressel beim Match in der ISL mit Platz zwei zufrieden geben. Mit dabei war nämlich ausgerechten der Japaner Daiya Seto, der im vergangenen Jahr (ebenfalls in der ISL) zum drittschnellsten Schwimmer aller Zeiten über die 200m Lagen wurde. Im Duell mit Dressel hatte der amtierende Langbahn-Weltmeister die Hand um hauchdünne zwei Hundertstel eher an der Wand. Seinen US-Teamkollegen Chase Kalisz, immerhin der Olympiasieger über 400m Lagen, und den Briten Duncan Scott (Olympiazweiter über die 200m Lagen) konnte Dressel aber hinter sich lassen.

Caeleb Dressel hat damit mal wieder bewiesen, dass er mehr kann als nur sprinten. Schon auf der Langbahn deutete er in der Vergangenheit immer mal wieder sein Können über die 200m Lagen oder auch 200m Freistil an. Nicht umsonst gab es in den USA intensive Diskussionen darum, ob er bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht auch in der 4x200m Freistilstaffel hätte starten sollen. Diese Qualität ist kein Zufall: Obwohl man bei Dressel schon früh die Anlagen zum Sprinter erkennen konnte, legten seine Coaches stets auch Wert darauf, dass er zu einem "well-rounded" (vielseitigen) Schwimmer ausgebildet wird und auch Umfänge bzw. Inhalte für Mitteldistanzschwimmer trainiert. Dadurch kann Dressel nicht nur in allen Schwimmarten angreifen, sondern deckt auch die Distanzen von 50 bis 200m ab. Gerade in der ISL, wo der Fokus auf diesen Streckenlängen liegt, ist der US-Star damit Gold Wert, wie er schon in der vergangenen Saison als bester Punktesammler der ganzen Liga bewies. Heute Abend geht Dressel mit seinen Cali Condors erneut auf die Jagd, damit die Titelverteidiger auch ihr drittes Vorrundenmatch der ISL-Saison für sich entscheiden können.

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