Die swimsportnews-Berichterstattung zur Schwimm-WM 2019 wird präsentiert von Smit Sport
(28.07.2019) Florian Wellbrock hat zum Abschluss der Schwimm-Weltmeisterschaften 2019 das erste Gold für das deutsche Team aus dem WM-Pool von Gwangju gefischt. Über die 1500m Freistil sicherte er sich nach einem packenden Dreikampf den Titel.
In 14:36,54 Minuten hielt er den Ukrainer Mykhailo Romanchuk (14:37,63) und den italienischen Olympiasieger und Top-Favoriten Gregorio Paltrinieri (14:38,75) hinter sich.
Alle drei hatten auch schon bei der EM im vergangenen Jahr auf dem Podest gestanden und lieferten sich heute erneut eines der wohl spannendsten 1500m-Finals aller Zeiten. Immer wieder wechselte die Führung. Bei 550m setzte sich Wellbrock erstmals an die Spitze, doch wenige Meter später schob sich Paltrinieri wieder auf Platz eins. Als dieser kurz bei 800m anzog, blieben seine Konkurrenten dran. "Das war mental eine wichtige Situation", so Wellbrocks Einschätzung im Anschluss an den Triumph.
Alles wartete darauf, wer zu erst anziehen würde, um sich abzusetzen. Wellbrock setzte seinen Angriff 150m vor dem Ziel und ließ sich nicht mehr abfangen. Dabei hatte er während des Rennens kurz die Orientierung verloren, da die auf dem Boden angebrachten Bahnenzähler für die Langstrecken bei der WM nicht funktionierten. Fünf Bahnen vor dem Ende warf Wellbrock einen kurzen Blick auf die analogen Tafeln der Kampfrichter auf der Wendeseite. "Da war ich überrascht, dass es nicht mehr so weit zu schwimmen ist." Ab diesem Moment habe er gewusst, dass er das Ding heute holen könne. "Hinten raus musste ich dann nur noch der Härteste und Stärkste sein, und das habe ich geschafft."
Nach dem Sieg über die 10km im Freiwasser war es bereits die zweite Goldmedaille für Wellbrock in Südkorea. Nie zuvor konnte ein Schwimmer bei ein und derselben WM sowohl im Open Water als auch im Becken einen Titel holen. "Das ist natürlich 'ne große Nummer. Es gab ja nach den 800m auf Facebook und Instagram Kommentare, da haben Leute geschrieben: 'Warum musste er denn beides machen, das konnte ja nur schief gehen.' Deswegen ist das auch ein wenig Genugtuung."
Für Wellbrock war die WM eine wahre Achterbahnfahrt. Als frisch gebackener Weltmeister reiste er von den Freiwasserwettbewerben in der Halle von Gwangju an. Doch über die 800m Freistil schied er überraschend deutlich im Vorlauf aus. "Das war für mich vom Kopf her durchaus eine Herausforderung", so Wellbrock, der sich im 1500m-Vorlauf am Samstag eindrucksvoll mit der zweitschnellsten Zeit des Feldes zurückgemeldet hatte. "Die vergangenen zwei Tage habe ich mich im Becken sehr gut gefühlt und wusste, dass ich in einer guten Verfassung bin." Dieses Gefühl nahm er mit ins Finale und sorgte dort für den ersten deutschen WM-Titel im Beckenschwimmen seit Marco Koch bei der WM 2015 die 200m Brust gewinnen konnte.
Die weiteren Ergebnisse der heutigen Finals können in unserem Live-Bericht nachgelesen werden: Schwimm-WM 2019 LIVE: Die Finals am Sonntag
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Die Links zur Schwimm-WM 2019
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WM-Bilder: Alibek Käsler / swimsportnews