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09. August 2018

(09.08.2018) Mit einem packenden letzten Finalabschnitt sind die Beckenwettbewerbe der Schwimm-Europameisterschaften 2018 zu Ende gegangen. Nachdem die deutschen Athleten im Rennen um die Medaillen zunächst dreimal daneben griffen, sorgten die Herren der 4x100m Lagenstaffel dann doch noch für einen Glanzpunkt zum Abschied aus Glasgow.

In 3:33,52 Minuten mussten Christian Diener, Fabian Schwingenschlögl, Marius Kusch und Damian Wierling nur Großbritannien (3:30,44) und Russland (3:32,03) den Vortritt überlassen und sicherten sich in einem packenden Finale die Bronzemedaille. Direkt im Anschluss schwammen die Frauen aus Deutschland über die 4x100m Lagen auf Platz sieben. Mehr zu den beiden Staffelfinals gibt er hier: Bronze zum Abschluss: Lagenherren fighten sich zur EM-Medaille

Zuvor waren die DSV-Athleten wie vom Pech verfolgt. Als erste traf es Aliena Schmidtke. Über die 50m Schmetterling sprintete sie zwar starke 25,77 Sekunden. Damit fehlten ihr aber gerade einmal drei Hundertstel zu Bronze und auch die Vize-Europameisterin war nur fünf Hundertstel schneller als die Magdeburgerin. Den Titel sicherte sich unangefochten Schwedens Superstar Sarah Sjöström in 25,16 Sekunden. Die Dänin Emilie Beckmann (25,72) und Kimberly Buys (25,74) aus Belgien hatten im engen Verfolgerfeld die Hände vor Schmidtke an der Wand.

Auch Lisa Graf musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Über ihre Paradestrecke 200m Rücken schlug die Berlinerin, die mit einer Medaille geliebäugelt hatte, nach 2:08,58 Minuten mehr als eine Sekunde hinter den Medaillengewinnerinnen an. Auch ihr Deutscher Rekord von 2:07,63 Minuten hätte nicht zu Edelmetall gereicht. Die Italienerin Margherita Panziera holte in 2:06,18 Minuten den Titel vor der Russin Daria Ustinova (2:07,12) und Katalin Burian (2:07,42) aus Ungarn. Jenny Mensing wurde in 2:10,77 Minuten Sechste.

Im Finale über die 400m Lagen hatte das deutsche Team ebenfalls zwei heiße Eisen im Feuer. Mit einer packenden letzten Bahn schwamm sich hier Johannes Hintze an die Medaillenplätze heran. In 4:14,73 Minuten stellte der 19-Jährige zwar fast genau seine Bestzeit ein. Zum Podest fehlten am Ende aber 4,7 Zehntelsekunden. Auch Jacob Heidtmann wollte es nach sieben Rennen über die 200m Freistil und dem 400 Lagen Vorlauf noch einmal wissen. Er schwamm mit gewohnt starken letzten 100m auf Platz sechs in 4:16,29 Minuten. Den Titel sicherte sich zum dritten Mal in Folge der Ungar David Verraszto, der in 4:10,65 Minuten den Hausherren Max Litchfield (4:11,00) knapp hinter sich hielt. Bronze vor Hintze schnappte sich der spanische Olympiafinalist Joan Lluís Pons.

Auch für Sarah Köhler gab es am letzten EM-Tag keine weitere Medaille bei den Beckenwettbewerben. In 4:07,68 Minuten musste sich die Frankfurterin über die 400m Freistil mit Platz fünf zufrieden geben. Gold ging wie schon über die 800 und 1500m Freistil an Simona Quadarella, die nach 4:03,35 Minuten in einem spannenden Finish die ungarische Junioren-Europameisterin Ajna Kesely (4:03,57) knapp hinter sich hielt. Auf Platz drei holte Holly Hibbot (4:05,01) eine weitere Medaille für die Gastgeber. Köhler hat am Samstag mit der deutschen Freiwasserstaffel noch eine weitere Chance aufs Podest.

Die restlichen drei Finals des letzten Wettkampftages in Glasgow fanden ohne DSV-Beteiligung statt. Einen überraschenden Kracher zündete hier der Italiener Piero Codia. Als Achter hatte er gerade so den Einzug ins Finale über die 100m Schmetterling geschafft. Hier legte er aber los wie die Feuerwehr. Auf der Außenbahn ging er die ersten 50m in mutigen 23,42 Sekunden an. Als alle darauf warteten, dass er einbricht, zog Codia durch. Mit dem schweren letzten Armzug schlug der 28-Jährige in 50,64 Sekunden als schnellster Europameister aller Zeiten an. Seine persönliche Bestleistung steigerter er um satte 4,5 Zehntel. Silber holte mit gehörigem Abstand der Franzose Mehdy Metella (51,24) vor Lokalmatador James Guy (51,42).

Über die 50m Freistil ließ Ben Proud das Heim-Publikum jubeln. In 21,34 Sekunden kam er zwar nicht ganz an seinen Textil-Weltrekord aus dem Halbfinale (21,11) heran. Den Griechen Kristian Gkolomeev (21,44) und Andrea Vergani (21,68) aus Italien konnte er aber klar auf die weiteren Podestplätze verweisen. Yuliya Efimova machte mit Gold über die 50m-Strecke in Glasgow das Brust-Triple perfekt. In 29,81 Sekunden gewann sie vor Imogen Clark (30,34) aus Großbritannien und der Italienerin Arianna Castiglioni (30,41).

Das deutsche Team beendet die Beckenwettbewerbe also mit insgesamt achtmal Edelmetall. Noch ist die EM aber nicht vorbei: Am Samstag und Sonntag stehen noch das Teamrennen sowie die 25km-Wettbewerbe im Freiwasser auf dem Plan.

Die wichtigsten Links zur Schwimm-EM 2018: