(11.12.2013) Ein letztes Mal geht es ab morgen für Europas Spitzenschwimmer in diesem Jahr um die Meistertitel. Bei der Kurzbahn-EM im dänischen Herning sind bis Sonntag etliche internationale Top-Schwimmer im Einsatz. Auch 31 deutsche Athleten wollen für einen versöhnlichen Ausklang des Schwimmjahres 2013 sorgen.
Traditionell zum Jahresende geht es für die internationalen Spitzenschwimmer bei der Kurzbahn-EM noch einmal auf Titeljagd. Die deutschen Schwimmer sollen in Herning ein erstes Mal unter Beweis stellen, dass sie mehr drauf haben als das, was zuletzt bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Barcelona abgeliefert wurde.
"Das Team soll sich steigern. Wenn mehr als die Hälfte einen Schritt nach vorne macht und ein, zwei etablierte Sportler eine Medaille mitnehmen, wäre es eine gute EM", gibt Chef-Bundestrainer Henning Lambertz die Richtung vor. Er hofft, dass seine Athleten nach der verpatzten WM, bei der nur eine Medaille aus dem Becken gefischt werden konnte, eine erste Reaktion auf die anschließende Aufarbeitung der WM-Pleite zeigen. Bei der Kurzbahn-EM in Herning sollen die deutschen Schwimmer Selbstbewusstsein für die kommende Langbahn-Saison tanken.
Traditionell nutzen die DSV-Schwimmer gern die Gelegenheit, um sich am Ende des Jahres mit ein paar EM-Medaillen zu verabschieden. Wie so oft ruhen auch bei den Europameisterschaften in Dänemark die Hoffnungen unter anderem auf Steffen Deibler. Er geht mit den schnellsten Meldezeiten über die 50 und 100m Schmetterling ins Rennen. Auch über die 50m Freistil will er vorn mitmischen. Doch die Konkurrenz ist nicht zu verachten: Vize-Olympiasieger Evgeny Korotyshkin aus Russland und sein Landsmann Nikolay Skvortsov, der polnische WM-Dritte Konrad Czerniak oder auch Frankreichs Sprintstar Florent Manaudou dürften zu Deiblers schärfsten Widersachern zählen.
Eine Neuauflage des Duells zwischen dem WM-Zweiten Marco Koch und Weltmeister Daniel Gyurta aus Ungarn wird es über die 200m Brust geben. Wie schon bei der Schwimm-WM in Barcelona zählen beide auch in Herning zu den Titelanwärtern. Hinzu gesellt sich unter anderem der Olympia-Zweite Michael Jamieson aus Großbritannien. Randnotitz hierzu: Während Koch und Jamieson in Dänemark noch gegeneinander antreten, werden sie nur eine Woche später beim "Duel in the Pool" gemeinsam für die Europa-Auswahl gegen ein Team aus US-Spitzenathlete schwimmen.
Auch die deutschen Damen haben in Herning das ein oder andere heiße Eisen im Feuer. Zuletzt konnte Franziska Hentke beim Weltcup in Singapur mit dem Sieg über die 200m Schmetterling glänzen und dabei unter anderem Superstar Katinka Hosszu hinter sich lassen. Bei der Kurzbahn-EM treffen beide nun erneut aufeinander. Wie so oft wartet dabei ein Mammutprogramm auf Vielschwimmerin Hosszu: Über sieben Distanzen ist die Ungarin gemeldet.
Über die Sprintstrecken möchte Dorothea Brandt vorn mitmischen. Die Essenerin bekommt dabei jedoch hochkarätige Konkurrenz. Über die 50m Freistil will keine geringere als Olympiasiegerin Ranomi Kromowidjojo noch einmal für eine Hausmarke sorgen. Beim Weltcup-Auftakt im August hatte sie bereits den Weltrekord über diese Strecke unterbieten können. Auch die Weltmeisterinnen Aliaksandra Herasimenia (Weißrussland) und Lokalmatadorin Jeanette Ottesen Gray sowie die britische WM-Dritte Francesca Halsall sorgen für ein Starterfeld der Spitzenklasse.
Auch über die 50m Brust warten harte Brocken auf Dorothea Brandt. Hier wird es ein erneutes Aufeinandertreffen von Weltrekordhalterin Ruta Meilutyte aus Litauen und der russischen Weltmeisterin Yuliya Efimova geben. Die Heim-Fans setzen ihre Medaillenhoffnungen auf Titelverteidigerin Rikke Möller Pedersen. Aus DSV-Sicht könnten aber auch Athleten wie Lagenspezialistin Theresa Michalak oder der zuletzt stark schwimmende Tim Wallburger in Herning für Überraschungen sorgen.
Die deutschen Fans können die Finals am Donnerstag, Freitag und Sonntag live auf Eurosport verfolgen. Zudem richtet der europäische Schwimmverband LEN einen Live-Stream als Bezahlangebot ein.
Links zur Kurzbahn-EM 2013: