Für Maya Werner hätten die Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin wohl kaum erfolgreicher verlaufen können. Nach Platz 4 über die 400m Freistil und Bronze über die 800m Freistil, kürte sich Werner über die 1500m Freistil nun zur Vize-Europameisterin. Und auch die deutsche Lagenstaffel feierte mit einem weiteren Deutschen Rekord einen eindrucksvollen Ausklang der Titelkämpfe.
Nachdem sich Maya Werner gestern im Vorlauf über die 1500m Freistil in einem Rennen alleine gegen die Uhr in die Runde der Top 8 schwamm, setzte sich die U23-Europameisterin zum Ende des ersten Renndrittels an die zweite Position und verteidigte diese dann souverän. In 15:47,00 Minuten blieb Werner erstmals deutlich unter der Marke von 16 Minuten und freute sich auf dem Silberrang über ihr zweites Edelmetall bei den Titelkämpfen in Lublin. Diese Ausbeute war sonst nur Isabel Gose gelungen. Nicht zu schlagen war dieses Mal die Italienerin Simona Quadarella, die die Abwesenheit ihrer Dauerrivalin Gose zu nutzen wusste und sich in schnellen 15:29,93 Minuten den EM-Titel sicherte. Hinter Quadarella und Werner entwickelte sich ein packender Dreikampf um Bronze, den die Ungarin Ajna Kesely (15:51,73) schlussendlich zu ihrem Gunsten entschied.
Auch für die deutsche 4x50m Lagenstaffel hätte es beinahe mit einer Medaille zum EM-Abschluss geklappt. Weniger als vier Zehntelsekunden fehlten Nina Holt (26,72), Anna Elendt (29,39), Angelina Köhler (24,80) und Nina Jazy (23,80) als Fünfte für einen Platz auf dem Podium. Grund zur Freude gab es dennoch: In 1:44,71 Minuten verbesserte das Quartett den erst am Morgen aufgestellten Deutschen Rekord erneut um 4,4 Zehntel. Gold ging an die Staffel aus den Niederlanden (1:42,83) – angeführt von Marrit Steenbergen, die über die 50m Rücken in 25,47 Sekunden für ihren insgesamt fünften(!) Europarekord in dieser Woche sorgte. Diesen hatte nur wenige Minuten zuvor die frischgebackene Europameisterin Sara Curtis aufgestellt. Silber ging an die Lagen-Damen aus Schweden (1:43,79) gefolgt von Italien (1:44,33).
Anna Elendt konnte ihrer Goldmedaille über 200m Brust auch über die Einzelstrecke kein weiteres Edelmetall hinzufügen. In 29,69 Sekunden landete die deutsche Rekordhalterin im Finale über 50m Brust auf dem siebten Rang. Den Sieg schnappte sich wie schon über die doppelte Distanz Eneli Jefimova aus Estland in neuer Veranstaltungsrekordzeit von 28,81 Sekunden. Auch die Weltrekordhalterin Ruta Meilutyte konnte da nicht entscheidend gegen halten und schlug nach 29,22 Sekunden auf dem Silberrang an. Florine Gaspard (29,34) aus Belgien komplettierte das Podium.
In ihrem ersten EM-Finale zeigte Noelle Benkler über die 400m Lagen ein beherztes Rennen, das nach 4:35,05 Minuten mit einer weiteren Bestzeit und einem starken vierten Platz belohnt wurde. Für Begeisterung sorgte die neue Kurzbahn-Europameisterin Justina Kozan aus Polen, die auf der Freistilstrecke einen satten Rückstand von fünf Sekunden aufholte und in 4:28,56 Minuten als Erste anschlug. Dahinter sorgten Alba Vazquez Ruiz (4:29,57) und Emma Carrasco Cadens (4:31,27) für ein spanisches Doppelpodium.
Über die 50m Rücken gab es einen weiteren Europarekord zu bejubeln, der nur nicht besonders lange halten sollte. Kurzzeitige Rekordhalterin und somit Goldgewinnerin wurde die Italienerin Sara Curtis in 25,49 Sekunden. Zur Vize-Europameisterin kürte sich Analia Pigree (25,96) aus Frankreich, die ihre Hände in einem packenden Finish nur eine Hundertstelsekunde vor der Drittplatzierten Maaike de Waard (25,97) aus den Niederlanden an der Wand hatte.
Für Sara Curtis sollte dies jedoch nicht das einzige Edelmetall an diesem letzten Wettkampftag sein. Auch über die 50m Freistil sprintete die 19-Jährige Italienerin aufs Podium: In 23,41 Sekunden schwamm sie gemeinsam mit der Französin Beryl Gastaldello zu Silber. Den Titel sicherte sich Katarzyna Wasick (23,20), die vor heimischen Publikum ihr erstes Gold bei internationalen Titelkämpfen perfekt machte.
Über die 200m Schmetterling wurde die Nachfolgerin von Angelina Köhler gesucht. In Abwesenheit der deutschen Titelverteidiger schmetterte Ellen Walshe aus Irland zur Goldmedaillen. In 2:03,24 Minuten setzte sich Walshe gegenüber der Konkurrenz um Langbahn-Europameisterin Helena Bach (2:03,55) aus Dänemark und der Italienerin Anita Gastaldi (2:04,07) durch.
Bei den Herren setzte Cedric Büssing mit einer überraschenden Bronzemedaille einen glanzvollen Schlusspunkt. Mehr dazu gibt es hier: Cedric Büssing glänzt mit Bronze zum Abschluss der Kurzbahn-EM
Die wichtigsten Links zur Kurzbahn-EM 2025:
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