Als Vorlaufschnellster und frischgebackener Junioren-Weltrekordhalter ging Johannes Liebmann bei der Kurzbahn-EM im Finale über die 800m Freistil an den Start. Auch wenn es hauchdünn nicht mit der erhofften Medaille klappte, konnte Liebmann mit einem weiterem Weltrekord begeistern.
In 7:30,47 Minuten verbesserte das Magdeburger Ausnahmetalent seine Rekordzeit erneut um eine halbe Sekunde und schlug als Vierter nur 3,3 Zehntel hinter den Medaillenrängen an. Seine Außenseiterrolle sollte Johannes Liebmann damit nun offiziell abgelegt haben. Nach Silber über die 1500m Freistil war der Ungar Zalan Sarkany wie schon bei der Kurzbahn-EM im vergangenen Jahr nicht zu schlagen und schwamm in 7:26,84 Minuten zum EM-Titel. Den Silberrang sicherte sich Lucas Henveaux (7:28,03) aus Belgien, der ähnlich wie Daniel Wiffen vor allem auf der zweiten Rennhälfte auftrumpfte. In 7:30,14 Minuten setzte sich Wiffen knapp gegenüber Johannes Liebmann durch und steigerte seine Medaillenausbeute in Lublin somit auf einmal Gold und zweimal Bronze. Auch Oliver Klemet war im Finale mit von der Partie und untermauerte in 7:35,71 seinen starken Auftritt aus dem Vorlauf – eine Leistung, die mit dem sechsten Platz belohnt wurde.
Die nächste Medaillenchance für das deutsche Team gibt es morgen am letzten Wettkampftag über die 50m Brust. Dafür schwammen sich mit Melvin Imoudu und Malte Gräfe gleich zwei deutsche Hoffnungsträger in eine vielversprechende Ausgangsposition. In 25,94 Sekunden knackte Imoudu erstmals die Marke von 26 Sekunden und blieb nur sieben Hundertstel über dem Deutschen Rekord von Fabian Schwingenschlögl. Damit qualifizierte sich der WM-Fünfte als Vierter für die morgige Medaillenentscheidung. Für Malte Gräfe wird es das erste EM-Finale in der offenen Klasse sein. Mit seiner Zeit von 26,16 Sekunden sprintete der Junioren-Weltrekordhalter auf Rang 7 und setzte seine beeindruckende Altersklassenrekord-Serie fort.
Über die 50m Rücken konnten die beiden deutschen Starter hingegen nicht ins Halbfinale vorstoßen – aber auch hier gab es zumindest einen neuen Altersklassenrekord zu bejubeln. In 23,49 Sekunden knackte Vincent Passek die bisherige Bestmarke von Christian Diener bei den 19-Jährigen um fünf Hundertstelsekunden. Rang 14 reichte jedoch nicht für eines der eng umkämpften Finaltickets. Auch Ole Braunschweig erlebte als 16. das Halbfinal-Aus und wird seine Silbermedaillen von den letzten Titelkämpfen somit nicht verteidigen können. Für die schnellste Zeit des Feldes sorgte wie schon in den Vorläufen Ralf Tribuntsov (22,63) aus Estland.
Einen sehr erfolgreichen Wettkampftag erlebte Maxime Grousset: Über die 100m Freistil setzte sich der Franzose in 45,17 Sekunden eindrucksvoll gegen die internationale Konkurrenz durch und nahm so bereits zum vierten Mal bei diesen Titelkämpfen auf dem Siegerpodest Platz. Über die 50m Freistil könnte Grousset morgen dann nach seiner fünften Einzelmedaille greifen, denn auch in diesem Halbfinale sorgte er in 20,83 Sekunden für die Topzeit des Feldes. Die Silbermedaille über die 100m Freistil schnappte sich Jere Hribar (45,64) aus Kroatien. Das Podium komplettierte der Brite Matthew Richards (45,82), der sich das Finalticket erst im Ausschwimmen erkämpft hatte.
Auch über die 200m Lagen stand heute die Medaillenentscheidung auf dem Programm. Zum neuen Kurzbahn-Europameister krönte sich der Spanier Hugo Gonzalez de Oliveira in 1:51,39 Minuten. Silber ging an Alberto Razzetti (1:52,05) aus Italien, dicht gefolgt von Berke Saka (1:52,25) aus der Türkei.
Zudem waren die Männer im Halbfinale über 200m Schmetterling gefordert. Hier schmetterte der Schweizer Schwimm-Star Noe Ponti in 1:51,53 zur schnellsten Zeit der Halbfinals und wird im Endlauf eingeschlossen von den zeitgleichen Zwillingen Krzysztof und Michal Chimielewski (1:51,66) auf Bahn Vier auf Titeljagd gehen.
Mehr zu den heutigen Damen-Events, wo Nina Holt einen weiteren Finalauftritt hatte und eine Niederländerin für Begeisterung sorgte, gibt es hier: Kurzbahn-EM: Nina Holt krault auf Platz 6 | Zwei Europarekorde für Marrit Steenbergen
Die wichtigsten Links zur Kurzbahn-EM 2025:
- Livestreams der Kurzbahn-EM 2025 | Kostenfrei online bei eurovisionsport.com schauen
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- Kurzbahn-EM 2025: Alle deutschen Einzelstarts
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Bild: Tino Henschel / Archiv