Der Deutsche Schwimm-Verband muss den Gürtel enger schnallen. Nachdem der Verband die neuen Förderbescheide des Bundesinnenministeriums erhalten hat, steht fest, dass für den Bereich Beckenschwimmen trotz der zuletzt steigenden Erfolge bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften weniger Mittel zur Verfügung stehen werden. Das erschwert auch die Suche nach einem Chef-Bundestrainer fürs Beckenschwimmen.
Bereits vor drei Jahren hatte der Verband die Position ausgeschrieben. Damals hieß es, der neue Chef-Bundestrainer solle seinen Fokus auf die Sprint- und Mittelstrecken legen und internationales Format haben. Von dieser Ausrichtung rückt man nun aber wohl ab. Zum einen wurde Stephan Wittky für den Bereich Sprint- und Mittelstrecke zum 1. Januar ins DSV-Trainerteam berufen. Zum anderen scheint für eine Besetzung der Position mit einem internationalen Experten schlicht das Geld zu fehlen.
"Zuletzt habe ich Gespräche mit namhaften Fachleuten aus Australien und Südafrika geführt", erkärt so DSV-Sportdirektor Christian Hansmann. "Aber ich musste dabei feststellen, dass es keinen Zweck hat, weiter im Ausland zu suchen. Die Gehaltsvorstellungen dort sind so immens, dass wir da einfach nicht mithalten können." Eine neue Ausschreibung für den Posten des Chef-Bundestrainers soll nun laut Hansmann demnächst veröffentlicht werden.
Auch auf andere Bereiche werden sich die Mittelkürzungen auswirken. So werden die Nationalmannschaften für die internationalen Höhepunkte in diesem Jahr wohl gezielt schrumpfen. Die Qualifikationszeiten für die WM 2025 in Singapur seien daher diesmal wieder strenger als der A-Cut des Weltverbandes ausgefallen, so Hansmann, weil man auch die Kosten bei so einer teuren Reise ins Verhältnis setzen müsse. "Auch das JEM-Team wird sicher kleiner sein müssen als zuletzt", kündigt der Sportdirektor an und fügt hinzu: "Und in der zweiten Jahreshälfte werden wir den Gürtel dann vermutlich noch enger schnallen müssen."