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06. August 2024

"Äußerst positiv!", lautet das Fazit von Bundestrainer Bernd Berkhahn nach Abschluss der Beckenwettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Paris. Mit 17 Finalteilnahmen hatte das deutsche Team mehr als doppelt so viele Endlauftickets gesammelt wie noch vor drei Jahren in Tokio.

"Wir haben hier einen ganz guten Job gemacht", so Berkhahn, dessen Schützlinge Lukas Märtens und Isabel Gose für die beiden deutschen Schwimmmedaillen der zurückliegenden Woche gesorgt hatten. 

Dabei lobte der Trainer auch das Auftreten des Teams. "Die Mannschaft hat einen tollen Eindruck hinterlassen", meint Berkhahn und verweist dabei darauf, dass es insgesamt noch eine recht junge Mannschaft war, von denen viele nun den Weg zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles einschlagen dürften.

"Es werden sicher auf dem Weg dahin auch einige aus dem Team ausscheiden, aber es stehen viele aus dem Juniorenbereich bereit, die das Team ergänzen können", blickt Berkhahn voraus. "Da sind wir guter Dinge."

Tatsächlich präsentierte sich der Nachwuchs des deutschen Schwimmsports in den vergangegen Jahren auf der internationalen Bühne mit aussichtsreichen Ergebnissen. Bei den Junioren-Europameisterschaften platzierte sich das Team zuletzt weit vorn in der Nationenwertung. Berkhahn führt diesen Aufwärtstrend auch auf eine positive Entwicklung bei der Qualität der Trainer zurück. "Wir versuchen die Ausbldung der Trainer zu verbessern und diese mitzunehmen, statt ihnen von oben bestimmte Vorgaben zu machen", erklärt er.

Damit diese positive Entwicklung fortgesetzt werden kann, sieht Berkhahn aber auch noch Aufholbedarf. So sei es auffällig gewesen, dass die internationale Elite nicht nur konditionell, sondern vor allem auch auf technischer Ebene zugelegt habe. Das zeige sich auch bei den Wenden und Unterwasserphasen. "Man sieht es hier: Die Besten können kicken. Das muss auch in Deutschland noch mehr geschult werden." Ein Thema, dass Berkhahn und die Nachwuchsbundestrainer bereits seit längerem anmahnen. Deutschland sei früher bei der technischen Ausbildung führend gewesen, das müsse auch jetzt wieder stärker in den Vordergrund rücken.

Die Aufgabe weitere Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen von Paris zu ziehen, liegt nun in den Händen der Trainingswissenschaftler. Im September sollen dann Ergebnisse präsentiert und Wege für den neuen Olympiazyklus identifiziert werden.

Trotz der positiven Bilanz gab es natürlich auch einige verpasste Chancen im Laufe der Beckenwoche. So wäre bei der einen oder anderen Staffel vielleicht noch etwas mehr drin gewesen und auch die verpassten Finals von Medaillenkandidat Florian Wellbrock über die 800 und 1500m waren Dämpfer, die das Team im Laufe der zurückliegenden Tage verkraften musste. "Olympische Spiele haben ihre eigenen Gesetze, da klappt nicht immer alles, was man sich zuvor ausgerechnet hat", weiß Bernd Berkhahn, der gern noch ein oder zwei Medaillen mehr gesehen hätte.

Doch noch sind die Schwimmevents in Paris ja nicht beendet. Am Donnerstag steht für die Damen das Marathonrennen über die 10km an. Für das deutsche Team werden hier Leonie Beck und Leonie Märtens an den Start gehen. Tags darauf erhält Florian Wellbrock die Chance, sich im Freiwasser einen versöhnlichen Ausklang der Olympischen Spiele zu bescheren. Gesellschaft bekommt er dabei von seinem Trainingskollegen Oliver Klemet. Interessant wird dabei auch die Frage, unter welchen Bedigungen diese Rennen ausgetragen werden. Die Schwimmfans erwarten also noch einige spannende Tage bei den Olympischen Spielen 2024.

Die wichtigsten Links zu den Olympischen Spielen 2024:

Bild: Christian Gold