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31. Juli 2024

Sieben Rennen hatte er bereits in den Knochen, doch auch in den heutigen Vorläufen der Olympischen Spiele von Paris war Lukas Märtens nicht zu stoppen. Im Gegenteil: Über die Nebenstrecke 200m Rücken überraschte der 400m-Olympiasieger als Zweitschnellster des Morgens.

Damit kann er sich vielversprechende Hoffnungen auf einen Startplatz im Finale am Donnerstagabend machen. In 1:56,89 Minuten schwamm Märtens bis auf neun Zehntel an seine Bestzeit heran und blieb auch nur eine Sekunde über dem deutschen Rekord von Jan-Philip Glania aus dem Jahr 2012 (1:55,87 Minuten).

"Ich denke, ich hab mich gut präsentiert. Mal schauen, was heute Abend noch geht", blickt Märtens voraus auf das Halbfinale, in dem er nun einen Platz im Endlauf anpeilt. Trotz der starken Vorlaufplatzierung relativiere er aber allzu große Erwartungen. "Ich denke, bei mir ist auch noch ein bisschen was drin, aber einige der anderen sind da doch ein bisschen rumgeplanscht", so Märtens mit Blick auf die eher zurückhaltenden Leistungen einiger Medaillenkandidaten. So blieb der US-Star Ryan Murphy zum Beispiel in 1:57,03 Minuten fast drei Sekunden über seiner Weltjahresbestleistung.

Schneller als Märtens war heute Morgen nur der Schweizer Roman Mityukov in 1:56,62 Minuten, da der Brite Luke Greenbank, der eigentlich Märtens Lauf gewonnen hatte und Vorlaufschnellster gewesen wäre, aufgrund einer zu langen Unterwasserphase nach dem Start disqualifiziert worden war. Damit scheidet ein Medaillenanwärter bereits in den Vorläufen aus und lässt Märtens' Chance auf eine gute Platzierung wachsen.

Die Damen schwammen heute die Vorläufe über die 200m Brust und 200m Schmetterling. Über die Bruststrecke wurde die Südafrikanerin Tatjana Smith (geb. Schoenmaker) ihrer Favoritenrolle gerecht. In 2:21,57 Minuten war sie 1,5 Sekunden schneller als die zweitschnellste Tes Schouten aus den Niederlanden (2:23,08 Minuten). Für den Einzug ins Halbfinale, in dem auch namenhafte Athletinnen wie Kate Douglass und Lily King vertreten sein werden, wurde eine Zeit von 2:26,28 Minuten benötigt.

Über die 200m Schmetterling gingen nur 19 Schwimmerinnen an den Start, von denen sich die Schnellsten 16 für das Halbfinale qualifizierten, sodass nur drei Athletinnen nach den Vorläufen ausschieden. Die schnellste Zeit schwamm die Chinesin Yufei Zhang in 2:06,55 Minuten, die 2021 in Tokyo einen olympischen Rekord aufgestellt hatte (2:03,86 Minuten). Ruhig angehen lassen konnte es unter anderem die Weltmeisterin von 2022 über diese Strecke – die junge Kanadierin Summer McIntosh –, die sich in 2:07,70 Minuten auf Platz sechs ihren Start im Halbfinale sicherte. In 2:10,82 Minuten schwamm die Spanierin Laura Cabanes Garzas auf Platz 16 eine Runde weiter. 

Im heutigen Finalabschnitt sehen wir somit Josha Salchow im Endlauf über die 100m Freistil, Isabel Gose und Leonie Märtens im 1500m-Finale sowie Lukas Märtens im Semi-Finale über die 200m Rücken.

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Bild: IMAGO / Laci Perenyi