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Schon vor Beginn der Schwimmwettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Paris war klar: Am ersten Wettkampftag wird es für das deutsche Team nicht nur um den Einzug in die Finals bzw. Halbfinals gehen, sondern in den ersten Medaillenentscheidungen auch direkt um olympisches Edelmetall. Denn für den Weltjahresbesten Lukas Märtens steht heute direkt zum Auftakt der Wettkämpfe seine Paradestrecke 400m Freistil auf dem Programm. Im Vorlauf präsentiert er sich souverän!

Der Bronzemedaillengewinner der diesjährigen Weltmeisterschaften löste seine schwimmerische Premiere in Paris mit Bravour und zauberte in 3:44,13 Minuten eindrucksvoll die schnellste Zeit der Vorläufe ins Becken. Damit wird der 22-Jährige als Favorit das Olympische Finale am Abend bestreiten.

Das Rennen selbst wirkte von außen betrachtet zwar sehr flott, aber dennoch kontrolliert - einen Eindruck den Märtens selbst im Interview nach dem Rennen bestätigte: "Es hat sich souverän angefühlt, obwohl es angesichts der Zeit natürlich auch anstrengend war. Dennoch konnte ich mir ein paar Kräfte einteilen".

Doch auch die Konkurrenz scheint in starker Form und äußerst angriffslustig zu sein. Im Finale wird es der Magdeburger Topstar unter anderem mit Guilherme Costa aus Brasilien, dem Chinesen Liwei Fei und dem australischen Duo um Elijah Winnington und Samuel Short zu tun bekommen, die allesamt ebenfalls mit einer 3:44er Zeit überzeugen konnten. "Man muss heute Abend hellwach sein, die Konkurrenz ist wirklich in Form", blickt Märtens voraus. "Ich denke aber, ich bin super drauf und für heute Abend steht aus meiner Sicht nichts im Weg."

Auch seinem Teamkollegen Oliver Klemet gelang der Sprung in sein erstes olympisches Finale. Direkt neben Märtens an den Start gegangen, wusste Klemet den Sog für sich zu nutzen und zeigte in 3:45,75 Minuten eine gute Vorstellung, die mit Platz Acht belohnt wurde. Das Potential sich zu steigern und im Finale noch den einen oder anderen Platz nach vorne zu rücken, ist zweifellos gegeben, denn die Bestzeit von Klemet, der in Paris auch noch im Freiwasser antreten wird, ist gut drei Sekunden schneller. 

Auch die 4x100m Freistilstaffel der Herren eroberte sich zum Abschluss des ersten Vorlaufabschnitts einen der eng umkämpften Finalplätze - und das mit einem neuen Deutschen Rekord. Das Quartett um Josha Salchow (48,56), Rafael Miroslaw (47,87), Luca Nik Armbruster und Peter Varjasi (48,43) zeigte in einem starken Starterfeld durchweg überzeugende Leistungen, die aufs Neue verdeutlichen, dass sich die deutschen Sprinter im Kreis der internationalen Spitze nicht verstecken müssen. In 3:13,15 Minuten verbesserte die Staffel die bisherige nationale Bestmarke aus dem Jahr 2012 um 3,6 Zehntelsekunden und machte mit dieser Glanzleistung den Einzug ins olympische Finale auf den Punkt perfekt. Denn nur vier Hundertstel hinter den achtplatzierten Deutschen, schied die spanische Staffel aus. Die Vorlaufbestzeit setzte die Mannschaft aus China (3:11,62) ins olympische Schwimmbecken. Angesichts der Vorleistungen haben aber alle acht Staffeln am Nachmittag eine berechtigte Chance, in den Kampf um Edelmetall einzugreifen. 

Den Sprung unter die Top Acht wird am Nachmittag auch das deutsche Brust-Duo Melvin Imoudu und Lucas Matzerath in Angriff nehmen. Sowohl der frisch gebackene Europameister als auch der Deutsche Rekordhalter zeigten am Morgen über die 100m Brust souveräne Leistungen, die auf den Plätzen Sieben und Acht mit dem Einzug in das Halbfinale belohnt wurden.

Imoudu (59,49) und Matzerath (59,52) haben beide im Vergleich zu ihren Bestzeiten, die jeweils gut sieben bzw. acht Zehntel schneller sind, noch vielversprechendes Steigerungspotential. Insbesondere bei dem Neuntplatzierten der vergangenen Olympischen Spiele Lucas Matzerath scheint nach einem augenscheinlich nicht optimalen Anschlag, noch Luft nach oben zu sein. Als Gejagter wird im Halbfinale dann der Niederländer Caspar Corbeau an den Start gehen, der in 59,04 Sekunden die schnellste Leistung in einem insgesamt sehr dicht beieinander liegendem Starterfeld zeigte, knapp gefolgt vom mehrfachen Olympiasieger Adam Peaty (59,18), dessen Comeback sich weiterhin sehr erfolgsversprechend gestaltet. Für das Weiterkommen wurde eine Zeit von exakt 1:00,00 Minuten benötigt. 

In den Vorläufen der Damen war gab es ebenfalls starke Resultate für das deutsche Team. Mehr dazu hier --> Olympia 2024: Isabel Gose kämpft sich ins Finale der Superstars

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Bild: IMAGO / USA TODAY Network