(15.02.2024) Auch wenn die Finalrennen am fünften Tag der Weltmeisterschaften in Doha ohne deutsche Beteiligung stattfanden, gab es aus internationaler Sicht zahlreiche packende Rennen und starke Leistungen zu bestaunen. Dabei entschieden meist nur Sekundenbruchteile.
Mit besonderer Spannung war das Finale der Männer über die 100m Freistil mit dem frischgebackenen Weltrekordhalter Pan Zhanle erwartet worden. In 46,80 Sekunden hatte Zhanle zu Beginn dieser Weltmeisterschaften als Startschwimmer der chinesischen 4x100m Freistilstaffel überraschend eine neue internationale Bestmarke aufgestellt und sich damit zum klaren Favoriten auf Gold erklärt. Dank der schnellsten Halbfinalzeit auf Bahn vier ins Rennen gehend, verpasste der chinesische Sprintstar seine Glanzzeit aus der Staffel zwar deutlich, sicherte sich in 47,53 Sekunden aber zumindest den erhofften Weltmeistertitel. In einem engen Rennen, in dem alle acht Starter innerhalb von 5,3 Zehnteln anschlugen, sprinteten der Italiener Alessandro Miressi (47,72) und Nandor Nemeth (47,78) aus Ungarn auf die Plätze zwei und drei.
Ein Déjà-vu erlebte das Publikum bei der Siegerehrung über die 50m Rücken der Damen, denn die Top drei waren dieselben wie schon auf der doppelten Strecke. Mit einem minimalen Vorsprung von zwei Hundertsteln schwamm die Amerikanerin Claire Curzan in 27,43 Sekunden zu ihrem zweiten WM-Triumph in Doha. Vizeweltmeisterin wurde die australische Juniorenweltmeisterin Iona Anderson (27,45), vor Ingrid Wilm (27,61) aus Kanada. Curzan und Wilm werden über die lange Rückendistanz erneut aufeinander treffen.
Auch über die 200m Schmetterlingen der Damen, entschied sich der Kampf um Edelmetall erst im Anschlag. Die Britin Laura Stephens rettete ihren Vorsprung auf der letzten Bahn um neun Hundertstelsekunden vor der Konkurrenz und schmetterte in 2:07,35 Minuten zu Gold und damit zu ihrer ersten Medaille bei Weltmeisterschaften. Gleiches gelang auch der Zweitplatzierten Helena Rosendahl Bach (2:07,44) aus Dänemark. Über Bronze durfte sich die amtierende Europameisterin Lana Pudar (2:07,92) aus Bosnien und Herzegowina freuen, die das Rennen nach einem eher schwachen Halbfinale auf der Außenbahn bestritt.
In einem hochklassig besetzten Finale über die 200m Lagen der Männer kürte sich der Kanadier Finlay Knox zum neuen Weltmeister. In 1:56,64 Minuten stellte Knox zugleich einen neuen kanadischen Rekord auf und bescherte der erfolgsverwöhnten Schwimmnation die erste Goldmedaille bei den Wettbewerben in Doha. Auf der Freistilstrecke geschlagen geben musste sich der Amerikaner Carson Foster, der das Rennen nach 1:56,97 Minuten auf dem zweiten Platz beendete. Alberto Razzetti (1:57,42) aus Italien komplettierte das Siegerpodest und fügte seiner Medaillensammlung von Doha nach Silber über die 200m Schmetterling ein weiteres Edelmetall hinzu.
Im abschließenden 4x200m Freistil Staffelrennen der Damen schwamm das Quartett aus China (Al Yanhan, Gong Zhenqi, Li Bingjie und Yang Peigi) in 7:47,26 Minuten souverän zu Gold. Über Silber durften die Schwimmerinnen aus Großbritannien jubeln, die sich mit einer Endzeit von 7:50,90 Minuten gegenüber der Staffel aus Australien (7:51,41) durchsetzen konnten.
Einziger Deutscher im heutigen Finalabschnitt war der Magdeburger Lukas Märtens in den Semifinals über die 200m Rücken. Mehr zu seiner Leistung gibt es hier: Schwimm-WM: Märtens' mutiger Angang wird nicht belohnt
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