(13.02.2024) Die Erfolgsserie des deutschen Team setzt sich auch am dritten Tag der Weltmeisterschaften in Doha fort! Nach dem Bronze-Coup über die 400m Freistil gelang es Isabel Gose über die 1500m Strecke am Dienstag, dieses Kunststück zu wiederholen. In 15:57,55 schwamm die Magdeburgerin deutlich unter die geforderte Olympianorm (16:09,09) und sicherte sich somit nicht nur ihr zweites WM-Edelmetall sondern auch ein weiteres Ticket für die anstehenden Olympischen Spiele in Paris.

Dominiert wurde das Rennen von vorne hinweg von der Italienerin Simona Quadarella, die in 15:46,99 Minuten ihren Weltmeistertitel von 2019 wiederholen konnte. Dahinter gab es lange Zeit einen packenden Zweikampf zwischen Isabel Gose und Bingjie Li (15:56,62). Am Ende trennten die beiden weniger als eine Sekunde. Auch über die 400m Freistil hatte sich Li auf dem Podest unmittelbar vor der Deutschen wiedergefunden.

“Ich bin total happy über die Medaille. Das war ein bisschen das, was wir erhofft hatten”, jubelte Gose, die sich auch darüber freute, dass ihr Vater bei diesem Erfolg in der Halle mit dabei sein konnte. “Mein Papa hat zu Weihnachten von meinen Großeltern und seinem besten Freund die Reise hierher geschenkt bekommen. Er ist voll into it und mega happy, dass er hier sein kann. Und für mich ist es auch schön, ein Stückchen Heimat hier zu haben.”

Beinahe hätte auch Goses Teamkollege Lukas Märtens über seine zweite Bronzemedaille bei dieser WM jubeln dürfen. Über die 200m Freistil fehlten dem Magdeburger in 1:45,33 Minuten lediglich sieben Hundertstelsekunden, um seinen Erfolg von der doppelten Distanz zu wiederholen. Grund für Freude gab es dennoch: Mit Platz vier und der unterbotenen Olympianorm, darf auch Märtens mit einem weiteren Start in Paris planen. Mit eben diesem Olympiaticket hatte aus deutscher Sicht auch Rafael Miroslaw geliebäugelt. In seinem ersten WM-Einzelfinale präsentierte sich Miroslaw in starker Form und schlug nach 1:45,84 Sekunden ebenfalls unter der Olympianorm, aber auf dem undankbaren fünften Platz direkt hinter Märtens an. Damit hat er zwar eine Hand am Olympiaticket, könnte aber noch verdrängt werden, sollte während der Qualifikationsphase im April ein anderer Deutscher schneller sein. Der in den USA trainierende Hamburger hat in jedem Fall aber gute Aussichten auf einen Platz in der deutschen 4x200m Freistilstaffel. 

Der neue Weltmeister über die 200m Freistil heißt Sunwoo Hwang. Der Südkoreaner blieb in 1:44,75 Minuten als einziger unterhalb der magischen Marke von 1:45. Dies war im Halbfinale auch Danas Rapsys aus Litauen gelungen, der an diese Leistung dieses Mal nicht ganz anknüpfen konnte und in 1:45,05 Minuten zu Silber schwamm. Auf dem Bronzerang landete Luke Hobson (1:45,26) aus den USA, der sich im Endspurt gegen Lukas Märtens behaupten konnte.

Gestern über die 100m Schmetterling noch von Angelina Köhler geschlagen, krönte sich Claire Curzan nun über die 100m Rücken zur Weltmeisterin. In 58,29 Sekunden war die US-Amerikanerin nicht nur flott unterwegs, sondern ließ auch die gesamte Konkurrenz um mehr als acht Zehntel hinter sich. Für das gewohnt starke australische Team schwamm die erst 18-jährige Iona Anderson in Abwesenheit der australischen Weltrekordhalterin Kaylee McKeown in 59,12 Sekunden auf den Silberrang. Das Podium komplettierte Ingrid Wilm (59,18) aus Kanada.

Im Endlauf der Männer über die selbe Strecke gab es hingegen ein echtes Wimpernschlag-Finale zu bestaunen. Mit einem Vorsprung von gerade einmal zwei Hundertstelsekunden schwamm der Amerikaner Hunter Armstrong zum WM-Titel (52,68). Die Silbermedaille sicherte sicherte sich in 52,70 Sekunden der ebenfalls in den USA trainierende Spanier Hugo Gonzalez. Über sein erstes Edelmetall bei Weltmeisterschaften durfte sich der Grieche Apostolos Christou (53,36) freuen, der sich im Kampf um Bronze wiederum nur um zwei Hundertstel gegenüber seinem Teamkollegen Evangelos Makrygiannis durchsetzen konnte.
Deutschlands Rückenstar Ole Braunschweig hatte den Sprung unter die Top 8 knapp verpasst, wird aber über seine Paradestrecke 50m Rücken erneut die Chance bekommen, sich gegenüber der internationalen Konkurrenz zu beweisen

Im letzten Finale des heutigen Tages über die 100m Brust der Damen ging der Sieg in 1:05,27 Minuten souverän an Qianing Tang aus China. Auch für die weiteren Medaillenplätze musste unter 1:06 Minuten geschwommen werden. Dies gelang der Niederländerin Tes Schouten (1:05,82) sowie Siobhan Haughey (1:05,92) aus Hongkong. Haughey ist eigentlich auf den Freistilstrecken zuhause, deutete mit diesem eher ungewöhnlichen Erfolg aber bereits ihre starke Form in Hinblick auf ihre Paradestrecken an.

Bislang wurden die ausgesprochen starken Leistungen des deutschen Teams an jedem der ersten drei Wettkampftagen mit Edelmetall belohnt. Ob sich diese Bilanz aufrecht erhalten lässt, wird sich morgen zeigen, wenn Sven Schwarz über die 800m Freistil und Lucas Matzerath über die 50m Brust in den Finals angreifen werden. Mehr zu dem Finaleinzug von Matzerath und den heutigen Halbfinals gibt es hier: Schwimm-WM: Lucas Matzerath sprintet ins Finale

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Bild: Christian Gold / Archiv

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