(18.06.2022) Nicht nur Lukas Märtens vertrat zum Auftakt der Schwimm-WM 2022 die deutschen Farben stark in den Finals. Auch seine Magdeburger Team-Kollegin Isabel Gose lieferte über die 400m Freistil ein schnelles Rennen ab. Sogar ihren Deutschen Rekord brachte sie dabei zum Wackeln.
In 4:03,47 Minuten kam Gose bis auf 2,6 Zehntel an ihre nationale Bestmarke heran, die sie im vergangenen Jahr im Olympiafinale von Tokio aufgestellt hatte. Im Kampf gegen die internationalen Top-Stars gab es dafür heute Rang fünf nur etwa anderthalb Sekunden hinter den Podestplätzen. Trotz der überzeugenden Leistung war Gose selbst mit ihrem Auftritt nicht glücklich:
“Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Ich habe viel mehr drauf, ich weiß nicht, warum ich es im Wettkampf nicht umsetzen konnte", so ihre Worte. "Man versucht immer, das Beste aus sich rauszuholen. Wenn man die Trainingsergebnisse sieht, hofft man natürlich einfach. Wenn es im Wettkampf dann nicht so klappt, wie man es sich vorstellt, ist man natürlich enttäuscht.” Im Laufe der Woche hat sie noch über die 200 und 800m Freistil die Gelegenheit, nachzulegen.
An der Spitze des Feldes über die 400m Freistil sicherte sich die klare Favoritin Katie Ledecky ihren WM-Titel Nummer 16. In 3:58,15 Minuten war sie bei ihrem Sieg schneller als jede andere Schwimmerin zuvor bei einer WM. Zum Weltrekord, den ihr vor wenigen Wochen die Australierin Ariarne Titmus abgenommen hatte, fehlten Ledecky am Ende aber 1,65 Sekunden. Hinter ihr lieferte die erst 15-jährige Kanadierin Summer McIntosh ein beeindruckendes Rennen ab und schwamm in 3:59,39 Minuten ebenfalls unter die Vier-Minuten-Marke. Sie ist erst die vierte Frau überhaupt, die diese Schallmauer durchbrechen konnte. Bronze gewann Ledeckys Nationalteamkollegin Leah Smith in 4:02,08 Minuten.
Etwa eine halbe Stunde zuvor hatte Lukas Märtens mit seiner Silbermedaille über die 400m Freistil für Jubel beim deutschen Team gesorgt. Mehr zum Rennen des 20-Jährigen gibt es hier: Vize-Weltmeister! Lukas Märtens holt Silber in Budapest
Die weiteren Finals am ersten WM-Tag fanden ohne deutsche Beteiligung statt. Hier sorgte der Franzose Leon Marchand beinahe für eine dicke Sensation. Mehr als 350m lang schwamm er über die 400m Lagen unter dem Weltrekord-Tempo von Superstar Michael Phelps - der ältesten noch bestehenden Weltbestmarke überhaupt. Am Ende reichte es zwar nicht ganz, aber in unglaublichen 4:04,28 Minuten kam Marchand bis auf nur 4,4 Zehntel an den Weltrekord von Phelps heran, sicherte sich unangefochten den WM-Titel und stellte einen neuen Europarekord auf. Silber ging dahinter in ebenfalls starken 4:06,56 Minuten an den US-Amerikaner Carson Forster, der damit seinen Landsmann Chase Kalisz (4:07,47) auf Distanz hielt.
Auf Weltrekordkurs waren lange Zeit auch die US-Amerikanischen Herren der 4x100m Freistilstaffel. Am Ende gab es für die Crew um Caeleb Dressel zwar keine Bestmarke, in 3:09,34 Minuten aber mit komfortablen anderthalb Sekunden Vorsprung auf Australien (3:10,80) den WM-Titel. Beim Quartett aus Down Under lieferte Kyle Chalmers in 46,60 Sekunden den schnellsten Split des gesamten Feldes ab, wodurch er seine Staffel von Rang fünf auf den Silberplatz schwimmen konnte. Bronze schnappte sich Italien (3:10,95) nur 19 Hundertstel vor Großbritannien.
Den Schlusspunkt des Finaltages setzten die Damen aus Australien, die in 3:30,95 Minuten klar den Sieg in der 4x100m Freistilstaffel holten und das obwohl mit Emma McKeon sowie Bronte und Cate Campbell mehrere Superstars fehlten. Komplettiert wurde das Podium von Kanada (3:32,15) und den USA (3:32,58). Schnellste Schwimmerin des Feldes war in diesem Finale Penny Oleksiak in 52,51 Sekunden für Kanada.
Auch in den Halbfinals am Samstag ging es spannend zu. Die Zusammenfassung gibt es hier: Schwimm-WM 2022: Matzerath macht das Finale klar!
Die wichtigsten Links zur Schwimm-WM 2022:
- Livestream der Schwimm-WM 2022
- Ergebnisse und LIVE Protokolle der Schwimm-WM 2022
- Zeitplan der Schwimm-WM 2022
- Medaillenspiegel der Schwimm-WM 2022
- Alle unsere Berichte über die Schwimm-WM 2022
Bild: Christian Gold / Archiv