(18.06.2022) Die Schwimm-Weltmeisterschaften 2022 in Budapest haben begonnen und das deutsche Team hat heute direkt die erste Medaillenchance. In einem engen Feld über die 400m Freistil wird Lukas Märtens mitten drin sein im Kampf um die Podestplätze.
In den Vorläufen am Samstag schwamm der junge Magdeburger in 3:45,04 Minuten souverän als Vierter ins Finale. Als Meldeschnellster hatte er im letzten Lauf den Vorteil, sich anschauen zu können, was die Konkurrenz vorlegte.
Für ein Achtungszeichen sorgte direkt im Lauf zuvor Felix Auböck, der in 3:43,83 Minuten nicht nur die Vorlaufbestzeit, sondern mal ganz nebenbei direkt einen neuen Österreichischen Rekord aufstellte. Bei den Olympischen Spielen in Tokio hätte diese Zeit zu einem Podestplatz gereicht.
Märtens ließ sich davon nicht schocken, sondern entschied klar und kontrolliert den letzten Lauf für sich. "Ich bin froh, dass ich mein erstes Finale erreicht habe. Das war das Ziel von Anfang an, jetzt kann ich da ganz locker ran gehen", meinte der 20-Jährige nach seinem Vorlauf. "Wenn mehr als der vierte Platz drin ist, dann wäre das natürlich toll, aber ich bin erstmal super happy."
Kein Weiterkommen gab es hingegen für den Olympiavierten Henning Mühlleitner. In 3:47,17 Minuten landete der Neckarsulmer auf Rang elf und wird damit nicht im Finale dabei sein. Damit ist Mühlleitner in hochkarätiger Gesellschaft: Auf Platz neun verfehlte der australische Olympiasieger von 2016, Mack Horton, in 3:46,57 Minuten das Finale um eine Zehntelsekunde.
Das erhoffte Finale buchte etwa eine Stunde nach Lukas Märtens auch dessen Magdeburger Teamkollegin Isabel Gose, die sich über die 400m Freistil in 4:06,44 Minuten als Achte in den Endlauf kämpfte. Nach einem beherzten Rennen musste die Olympiafinalistin in ihrem Lauf auf den letzten 25m zwar noch zwei Konkurrentinnen vorbeiziehen, trotzdem reichte es zum Weiterkommen. "Ich hab auf jeden Fall noch Körner drin", kündigte Gose mit Blick auf das Finale an.
Eine Klasse für sich war in diesem Event wie so oft in der Vergangenheit Katie Ledecky. Die Starschwimmerin aus den USA blieb in 3:59,79 Minuten schon im Vorlauf unter der Vier-Minuten-Marke und hatte mehr als drei Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes. In diesem fehlt mit Ariarne Titmus die in den vergangenen Jahren stärkste Konkurrentin Ledeckys. Die Australierin hatte der US-Starschwimmerin seit 2019 sowohl den WM-Titel, Olympiagold und zuletzt auch den Weltrekord abgenommen. Da Titmus aber auf die Schwimm-WM verzichtet, kann sich Ledecky heute (mindestens) den WM-Titel zurück holen.
Ohne deutsche Beteiligung gingen die 400m Lagen der Herren und die beiden 4x100m Freistil-Events über die Bühne. Die Vorlaufbestzeiten kamen hier vom Franzosen Leon Marchand (4:09,09) sowie den Damen aus Australien (3:33,74) und den Herren aus den USA (3:10,80).
Mehr zu den heutigen Vorläufen gibt es hier: Schwimm-WM: Matzerath und Köhler stehen im Halbfinale
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Bild: Christian Gold / Archiv